Drei Wochen später
Angst.
Das trifft es ziemlich gut. Dieser Tag wird nur mit Angst gefüllt sein. Mrs. Baker, die Bürgermeisterin, steht vor mir und geht die Einzelheiten des Vertrags durch.
Ich werde das Cherry Bean kaufen und verantwortlich dafür sein. Ich werde die Leitung übernehmen, während ich meinen Abschluss parallel mache. Bekomme jedoch Hilfe - zum Glück. Alleine hätte ich das nie hinbekommen.
Taylor hat seine Hände auf meine Schultern gelegt, trotzdem ist jeder Muskel in meinem Körper angespannt. Da kann er so sanft über meine Schultern streicheln, wie es nur möglich ist - es beruhigt mich nicht.
» So das wars, Sie müssen nur noch unterschreiben, Rubine.« Mrs. Baker tippt auf die freie Zeile. Meine Hand zittert, aber ich unterschreibe. Hoffentlich wird das heute nicht die letzte Unterschrift sein, die ich setze.
Sie verabschiedet sich von mir und verlässt den Coffeeshop. Ich atme durch und lasse mich gegen Taylor sinken. Jetzt kann ich kurz runter kommen.
» Wir haben ein Problem.« sagt Keith zu Millie hinter dem Tresen. » Taylor schläft mit unserer Chefin.«
» Gibt schlimmeres, ich mag Ruby. Ich denke sie schafft das.« sie umarmt mich. » Danke.«
Die letzten drei Wochen habe ich mitbekommen, wie wichtig das Cherry Bean für die Meisten hier sind. Ich war mir nur sicherer, aber jetzt.. Verdammt. Ich muss das alles leiten.
» Soll ich mitkommen oder schaffst du es alleine?« fragt Taylor.
Richtig, die Wohnungsbesichtigung.
» Ich schaff das alleine.«
» Ich hab's verpasst verdammt.« Teddie bleibt außer Atem neben uns stehen.
» Das sieht dir ähnlich.« Keith tätschelt ihren Kopf.
Teddie rollt mit den Augen. » Du hast doch unterschrieben oder?«
» Ja, ich habe unterschrieben.«
» Ruby, Baby, du musst los.« ich schaue auf mein Handy. Tatsächlich. Taylor reicht mir meine Autoschlüssel.
» Wünscht mir Glück.«
Taylor küsst mich kurz. Teddie und Keith umarmen mich und dann mache ich mich auf den Weg nach draußen.
Meine Wohnungsbesichtigung ist nicht irgendeine Wohnung. Es ist die neben Taylors. Ich weiß nicht ob das praktisch ist, mir sind nur Pros eingefallen. Erstens, bin ich die meiste Zeit sowieso bei ihm. Zweitens, haben wir den selben Weg und können uns abwechseln wer fährt. Drittens, habe ich immer guten Kaffee ohne ins Cherry Bean hetzen zu müssen. Viertens ich muss keine Sachen mehr packen, wenn ich etwas brauche laufe ich einmal durch den Hausflur. Wir würden nicht zusammen wohnen, aber nah aneinander, vielleicht etwas zu nah, aber immer noch besser als nichts.
Als ich zufällig mitbekommen habe, dass Taylors Nachbarn ausziehen, habe ich ständig daran gedacht wie es wäre. Vielleicht stelle ich mir das alles auch viel zu einfach vor.
Ich schließe die Haustür mit Taylors Zweitschlüssel auf und gehe nach oben, wo mich schon die Vermieterin erwartet. Ich bin froh nicht auf eine weitere Maklerin zu treffen, es könnte hier schneller gehen.
Die Vermieterin ist ungefähr vierzig, hat blonde Locken und schon leichte Falten in ihrem Gesicht.
Sie führt mich durch das Apartment. Der Schnitt ist Taylors sehr ähnlich. Das Badezimmer ist etwas größer, das Schlafzimmer ist direkt daneben und die Küche ist rechts vom Wohnzimmer. Die Miete ist auch ohne Lohn für mich noch bezahlbar. Meine Mutter bietet mir ebenfalls Unterstützung an, falls etwas nicht klappt. Die Vermieterin erzählt mir etwas über das Apartment, dass ihr Mann es nach den letzten Mietern komplett renovieren musste und hofft, dass sie jemanden findet der nicht so mit der Wohnung umgeht.
» Ich kann Ihnen versichern, dass ich jegliche Wege einleiten würde um Schimmel oder ähnliches zu umgehen. Das Apartment ist wunderschön, ich würde selbst nicht wollen, dass es herunterkommt.« das meine ich wirklich so, aber Pluspunkte sammeln kann nie schaden. » Es ist schön zu sehen, dass Sie sich darum kümmern und Ihnen ihre Wohnungen nicht egal sind und sie einfach nur Mieter haben wollen. In den letzten Wochen habe ich einiges mitansehen müssen, da ähnelt das hier einem Schloss. Abgesehen von dem Platz, aber das hier reicht völlig aus.«
Sie lächelt. » Einige Wohnungen hier in Rosewood könnten eine neue Renovierung vertragen, ich weiß genau was Sie meinen.« erwidert sie. » Wenn Sie wollen, können Sie sie haben und sofort einziehen.«
Meine Augen müssen grade zu aufleuchten. Sie rettet mir grade das Leben. Naja vielleicht nicht mein Leben, aber den Teil in Rosewood. Die Vermieterin geht mit mir die Kosten durch, dann unterschreibe ich schon den Mietvertrag. Mit den Schlüssel lässt sie mich allein in meinem neuen Apartment.
Nachdem ich Teddie angerufen hatte, kam sie mit Keith im Schlepptau her und wir brachten meine Sachen aus dem Auto nach oben und räumten schonmal einige Sachen ein. Da das Apartment schon möbliert ist, brauchte ich mir darüber am wenigsten Sorgen machen.
» Taylor weiß immer noch nichts?« fragt Keith.
Ich schüttle den Kopf und stelle den kaputten Bilderrahmen mit einem Bild von mir und meiner Mutter auf meinen neuen Schreibtisch. » Ich zeig sie ihm heute Abend. Deshalb wollte ich schonmal den Großteil fertig haben.«
Teddie rollt zwei Koffer in mein Schlafzimmer. » Der Großteil deiner Klamotten. Den Rest musst du selbst holen.« sagt sie außer Atem und setzt sich aufs Bett. » Ich werde dich vermissen. Du warst die beste Mitbewohnerin die ich in den letzten zwei Jahren hatte.«
» Ich bin doch immer noch da.« erinnere ich sie.
» Ja, aber wir teilen uns nicht mehr das Zimmer.« schmollt sie. Ich drücke sie kurz. Ich bin froh sie als Mitbewohnerin gehabt zu haben.Abends führe ich Taylor zu meiner Wohnung. Da er die Augen schließen sollte, nehmen wir den Aufzug, der die meiste Zeit über defekt war. Das Einzige womit ich nicht gerechnet habe, ist das Cosmo aus Taylors Wohnung bellt. Ich schließe die Tür auf und nehme Taylors Hände von seinem Gesicht. Sein Blick wandert durch den Raum. Dann schaut er mich an.
» Wie viele Etagen sind wir gefahren?«
» Zwei.« ich beiße mir in die Wange.
» Ich wusste doch ich hab Cosmo gehört..«
» Du wolltest meine Wohnung sehen, jetzt mach dir keinen Kopf um Cosmo und schau die Wohnung an.«
» Du wohnst neben mir.« stellt er grinsend fest. » Na gut, ich schau ja schon.« gibt er sich geschlagen, als ich ihn durchs Wohnzimmer schiebe. Er schaut ins Schlafzimmer, ins Bad und einen kurzen Blick in die Küche. » Du bist verrückt.«
» Das dürfte dir schon bewusst sein, Tay.«
» Ja und dafür liebe ich dich, Baby.« perplex schaue ich ihn an. Er hat das noch nie ausgesprochen und wir sind grade mal einen Monat zusammen.
» Was?«
» Ich weiß. Ein Monat Beziehung ist etwas früh, aber ich zähle den Monat davor mit dazu. Und den davor. Weil es schon um mich geschehen war, als du das erste Mal durch die Tür vom Cherry Bean gekommen bist. Ich liebe dich, Rubine Valentine Snow.«
Seitdem ich ihm von meinem vollen Namen erzählt habe, mag er es ihn mir auf die Nase zu binden.
» Und ich bin froh ein Teil deines neuen Lebens zu sein.«
Ich ziehe ihn zu mir runter und küsse ihn. » Du bist der beste Teil meines neuen Lebens, Taylor Jones.«
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The coldest Winter
Romance❆ Teil 1 der Season-Reihe ❆ Ruby Snow zieht nach der Trennung ihres Ex-Freundes nach Rosewood, zurück lässt sie ihre Vergangenheit und ihre kranke Mutter. Sie will sich nur auf ihr letztes Jahr auf dem College konzentrieren und am besten nichts mehr...