Chapter Twelve

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» Du rettest mir meinen Leben

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» Du rettest mir meinen Leben.« Keith fällt über die Tüte in meiner Hand her.
» Die Frage ist eher, warum du hier bist und wieso ich dich mit Essen versorgen muss.« bemerke ich und schließe die Tür hinter mir, damit ich Schuhe und Jacke ausziehen kann.
Ich bekam plötzlich die Nachricht, dass ich etwas zu essen mitbringen soll, wenn ich nach hause gehe. Kein Plan weshalb, aber ich hab es einfach getan, mein bester Freund wird schon eine Grund dafür haben.
» Naja seitdem du diese.. Riley.. Roxy.. Ryan... dieses Mädchen da kennen gelernt hast, haben wir kaum etwas gemacht. Wenn ich dich gesehen habe, dann nur bei der Arbeit und dort warst du kaum ansprechbar, weil du die Tür angaffst.«
Es ist nicht ganz mein Verdienst, er geht mit ein Mädchen nach dem anderen aus und er weiß, dass ich meistens von morgens bis abends arbeite.
» Erstens heißt sie Ruby und zweitens bin ich ansprechbar.« ich lasse mich auf die Couch fallen. Cosmo legt sich an meine Füße.
» Seitdem du darauf wartest, dass sie dich um ein Treffen bittet nicht. Ich weiß nicht wie sie das geschafft hat, aber dich hat es voll erwischt man. Deshalb brauchen wir einen Männerabend.«
Ich ziehe die Augenbrauen hoch. Hat er das grade wirklich gesagt? Hat er Zeit mit Teddie verbracht?
» Keith, ist alles okey bei dir?« hinterfrage ich. Jetzt mache ich mir ernsthaft Sorgen ob es wirklich mein bester Freund ist der mir gegenüber sitzt.
» Ja, bis auf das mein bester Freund, mich durch ein Mädchen ersetzt, dass sichtlich nicht an einer Beziehung interessiert ist, ist alles gut.«
Vor allem weil ich ihn mir Ruby ersetzen könnte.
Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. » Du gehst mit allem aus was nicht bei drei auf dem Baum ist.« erinnere ich ihn. Er hat mehr Dates in der letzten Woche, als ich auf der Highschool. Und da sah es bei ihm nicht anders aus. Ein Date nach dem anderen aber was festes.. wenn ich mich recht erinnere nur einmal für sechs Monate.
» Und trotzdem habe ich genug Zeit für dich und Cosmo. Seitdem Nyle nicht mehr hier ist, bist du die einzige Person mit der ich normal Zeit verbringen kann und sorry falls das schnulzig klingt, aber ich vermisse meinen besten Freund und mit ihm zu zocken.«
Und schon befördert er einen Controller in meine Hand. Während Keith die Tüte mit den chinesischen Nudeln öffnet, summt mein Handy, also schaue ich darauf.
Hey, ich
Weiter komme ich nicht, da Keith mir mein Handy aus der Hand reißt.
» Keith, du benimmst dich wie der größte Vollidiot. Gib mir mein Handy wieder.« ich strecke meine Hand aus. Wahrscheinlich wäre es mir bei jeder anderen Nachricht egal, aber sie ist von Ruby. Und ich will wissen was sie geschrieben hat.
Keith hat nicht ganz unrecht. Es hat mich völlig erwischt, obwohl ich auch mach die Handbremse ziehen sollte. Aber Ruby sieht gut aus, hat eine starke Ausstrahlung und ihre geheimnisvolle Vergangenheit zieht mich nur noch mehr an.
» Sie kann dich auch später etwas fragen. Du weißt doch wenn du Interesse wecken willst, musst du nicht direkt aufspringen und zu ihr fahren.«
Ich korrigiere, er ist ein Vollidiot. Das Prinzip ist total bescheuert, niemand steht darauf auf Nachrichten zu warten. Ich würde wahnsinnig werden und ich schreibe schon wenig.
» Wir zocken jetzt ein paar Runden Madden und dann kannst du ihr antworten.«
Seufzend lehne ich mich gegen die Couchlehne, während Keith seine Nudeln verschlingt und das Spiel auf der Playstation startet. Wenn ich ehrlich bin habe ich überhaupt kein Bock auf Football. Oder auf Keith. Oder die Tatsache, dass der schwarze Controller durch seine fettigen Finger glänzt. Deshalb esse ich nicht beim Zocken.
Da ich keine Lust habe, gewinnt Keith die ersten drei Runden. Meine Ausrede, in der Hoffnung mein Handy zu bekommen, ist, dass ich jetzt auch Hunger hätte und etwas essen will. Und essen tue ich auch, mein Handy bekomme ich jedoch nicht.
Cosmo kommt bellend aus der Küche, während ich die Pappverpackung, in denen jetzt nur noch die Essstäbchen drin sind, auf den Tisch stelle. Mein Hund schnuppert an meinem Knie und wedelt mit dem Schwanz.
» Willst du raus?« ich kraule seinen Kopf. Als Antwort bekomm ich ein Bellen. » Kommst du mit oder räumst du den Dreck, der deinetwegen entstanden ist, auf?« frage ich Keith und deute auf die Essenverpackungen, zahlreichen Cola-dosen und eine Flasche Bier, die auf dem Tisch stehen.
» Ich kümmere mich darum. Hier.« er wirft mir beim aufstehen, mein Handy zu. Ich bedanke mich nicht einmal, weil ich es schwachsinnig finde, dass er es mir abgenommen hat.
Vor der Tür leine ich Cosmo an, werfe mir meine Jacke über, schlüpfe in meine Stiefel und verlasse meine Wohnung. Cosmo folgt mir die Treppen runter und erst als ich im Park bin, nehme ich mein Handy aus meiner Hosentasche, weil ich mir jetzt sicher bin, dass ich keine Treppen runterfalle und Cosmo ebenfalls nichts passieren wird.
Hey, ich wollte dich was fragen.
Tay?
:(
Okey, ich warte.
Ein dümmliches Grinsen schleicht auf meine Lippen, mittlerweile schreibt Ruby öfters »Tay« und ich finde es süß, aber sie nennt mich nicht so wenn wir uns sehen, was schade ist.
Sorry, mein bester Freund hat mir bescheuerter Weise mein Handy abgenommen um mit mir zu zocken. Was wolltest du mich denn fragen?
Es dauert nicht lange, da hat sie meine Nachricht gelesen und die drei Punkte erscheinen im Chat. Während sie schreibt, schaue ich nach Cosmo, der grade mit gehobenen Bein an einem Baum steht.
Achso, warum muss er dir dein Handy abnehmen? Jedenfalls.. Hättest du vielleicht Lust heute Abend zu telefonieren? Ich könnte mal etwas Abwechslung von meinen Büchern über Rechnungswesen und Unternehmungsführung gebrauchen.
Meine Finger schweben über der Tastatur. Natürlich, will ich mit ihr telefonieren. Das wollte ich schon die letzten Wochen, damit ich öfters ihre Stimme hören kann. Meine Hoffnung, dass wir das öfters machen oder sogar jeden Tag ist eindeutig zu hoch. Es ist unwahrscheinlich. Jedoch weiß ich auch nicht, wie lange Keith bleiben wird.
Ich kann dir schreiben, wenn Keith verschwunden ist, aber versprechen, dass es klappt bevor du vielleicht sogar schläfst, weiß ich nicht.
Irgendwie tut es weh, weil ich will sie nicht zurückweisen , wenn sie endlich Schritte auf mich zu geht. Ich fühle mich schlecht, weil ich nach den letzten Wochen gemerkt habe, was für ein riesiger Schritt es für sie war, vor drei Tagen ins Café zu kommen und mich näher an sich ranzulassen.
Oh, okey..
Verdammt. Vielleicht sollte ich Keith einfach bei mir rausschmeißen, schließlich hat er eine eigene Wohnung.
Wann gehst du denn nochmal schlafen? Zweiundzwanzig Uhr?
Ich weiß, dass es meistens früher ist. Kommt auf ihren Tag drauf an, aber sie steht auch um halb sieben auf.
Spätestens ja. Es ist nicht schlimm, wenn du nicht kannst. Wir sehen uns ja morgen.
Während ich die Tür des Gebäudes aufschließe frage ich mich, was das beste ist, was ich tun kann. Keith rausschmeißen und mit Ruby telefonieren oder weitere Tage warten, bis sie mich wieder fragt, aber wenigstens Keith seinen Willen geben. Er ist mein bester Freund, mein großer Bruder, den ich nie hatte, um genau zu sein. Eigentlich sollte ich ihn nicht wegen einer Frau rausschmeißen, aber er weiß auch wie wichtig es für mich ist. Ich hatte lange kein Interesse mehr an jemanden und Ruby.. Keine Ahnung ob, wenn sie sich darauf einlassen würde, es von Dauer ist. Ihr Plan ist es zurück nach Wisconsin zu gehen, aber ich habe das Gefühl, dass es genau das ist wovor sie Angst hat.
Ich würde gerne wissen, was dort passiert ist, deshalb nehme ich jedes Bisschen was sie mir gibt und versuche die Teile irgendwie zusammenzusetzen. Antworten habe ich immer noch nicht. Jedoch will sie jedesmal direkt verschwinden, wenn man es anspricht.
Ich schweife ab. Was mache ich jetzt?
Bevor ich die Wohnungstür öffne, nehme ich Cosmos Halsband ab. Er schüttelt sich. Vom Schneeregen ist er ganz nass, ich hoffe er springt nicht auf die Couch. Ich stoße die Tür auf, Cosmo verschwindet in der Küche, wahrscheinlich um etwas zu trinken, und ich lege Schuhe und Jacke ab.
Der Tisch ist mittlerweile sauber, Keith schaut How I met your Mother auf Netflix, aber blickt zu mir.
» Und was wollte sie?« fragt er, während er die Folge pausiert.
» Sie will heute Abend telefonieren.« antworte ich ihm ehrlich. » Ich meinte, dass ich nicht weiß wann du weg bist. Schließlich wolltest du einen Männerabend mit mir und es ist erst sechs Uhr nachmittags.«
» Ich verschwinde in einer Stunde, keine Sorge.« überrascht hebe ich meine Augenbrauen. » Hab ein Date.« sagt er schulterzuckend.
Warum überrascht mich das nicht? Mich davon abhalten jemanden zurück zu schreiben, wo es mir ernst ist, aber selbst mit einer ausgehen, die nur ein One-Night-Stand ist.
Knappe zwei Stunden später ist Keith weg, ich war duschen und liege in Jogginghose in meinem Bett. Während ich warte, dass Ruby mich anruft. Meine Nachricht hat sie gelesen, aber mein Handy klingelt nicht. Vielleicht hat sie es sich anders überlegt. Vielleicht macht sie auch grade noch etwas. Wer weiß das schon.
Und dann klingelt mein Handy. Ich zögere nicht und gehe ran, stelle sie direkt auf Lautsprecher, damit ich mein Handy nicht ans Ohr halten muss.
» Hey.« begrüße ich sie.
» Hey..« sie klingt ein wenig schüchtern, was nicht zu ihr passt, dafür aber nur tausend Mal süßer ist.
Diese Frau macht mich verrückt. Und es ist mir egal.
» Ich war grade noch Zähne putzen, deshalb hat es noch einen Moment gedauert.« erklärt sie, es raschelt im Hintergrund, dann seufzt sie. » Wie wars mit Keith? Ich hab nur schlechtes über ihn gehört.« sie kichert.
» Von Teddie?« das würde mich nicht wundern.
» Tja, ich kenne nur zwei Menschen hier.«
» Keith ist manchmal sehr eigen. Er ist nicht so schlimm, wie Teddie ihn sieht, wirklich nicht. Jedenfalls war es ganz okey, eigentlich wollte ich meinen Nachmittag anders verbringen.«
» Wie denn?«
Das ist eine gute Frage, wahrscheinlich hätte ich etwas gegessen, wäre mit Cosmo raus gegangen und hätte gewartet eine Nachricht von Ruby zu bekommen.
» Frei und allein.. Keine Ahnung.« lache ich.
» Sei doch froh, dass jemand mit dir Zeit verbringen will.«
» Das klingt, als würde niemand Zeit mit dir verbringen wollen.«
» Darum geht es nicht, Teddie hat eben auch andere Freunde. Außerdem komme ich klar alleine hier zu sein.« diese Worte klingen so leicht aus ihrem Mund, was mich irgendwie daran denken lässt, dass sie das nicht auf ihren Monat hier bezieht. Wahrscheinlich hat sie sich mit der total falschen Tatsache abgefunden, dass niemand mit ihr Zeit verbringen will.
» Ich will Zeit mit dir verbringen.«
Ruby schnaubt, aber trotzdem höre ich statt Verachtung ihr Grinsen. » Ich weiß, wie gesagt darum geht es auch nicht.«
» Was hast du denn nach deinen Seminaren heute gemacht?« frage ich, um sie abzulenken, da ihre Stimme einen traurigen Unterton hat.
» Gelernt, Musik gehört, weiter gelernt.« antwortet sie unbeeindruckt. Es ist das was sie jeden Tag macht,
» Ich weiß, ich sollte warten bis du mich fragst-« das sollte ich wirklich, ich bin nur in Gefahr, alles zunichte zu machen, was ich die letzten Wochen versucht habe aufzubauen. » aber wie wäre es wenn wir morgen etwas zusammen machen? Ich muss zwar bis einundzwanzig Uhr arbeiten, aber da Freitag ist und ich Samstag frei habe, könnten wir zusammen was essen gehen oder so.. Irgendwas worauf du Lust hast.«
Schweigen auf der anderen Seite. Das Einzige was ich höre ist ihr Atem.
» Ruby?« ich lege mein Handy neben mir.
» Ja, klingt gut. Ich komme dann zum Cherry Bean.« ihre Stimme klingt müde.
» Okey.« sage ich ruhig, aber mit einem Grinsen.
Es dauert nicht lange, da höre ich nur noch ihren gleichmäßigen Atem und ab und zu ein Rascheln. Ich warte noch kurz bis ich den Anruf beende.

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Ob das gut endet?🤭

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The coldest Winter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt