Schweißgebadet schreckte ich auf.
Ein Alptraum. Sogar ein sehr realer Alptraum.
Ich träumte oft, aber noch nie war ein Traum so real gewesen wie dieser.
Ich hätte schwören können, ich wäre leibhaftig mit dabei gewesen, wie diese Frau ermordet worden ist. Aber das konnte nicht sein, es war ja nur ein Alptraum, oder?
Ich schaute auf die Uhr meines Handys. 3:15.
Mit starkem Herzklopfen deckte ich mich wieder zu und versuchte einzuschlafen, doch es gelang mir nicht. Kein Wunder bei so einem Traum.
Naja wie auch immer. Da ich diese schrecklichen Bilder nicht aus meinem Kopf bekam, ging ich die riesige Treppe nach unten in die Küche und schenkte mir ein Glas Milch ein und nahm mir einen Keks.
Der leere Blick der Frau verfolgte mich.
Was waren das für Leute?
Wieso wurde die Frau ermordet?
Wer war der kleine Junge?
Wieso träumte ich sowas?
Wie konnte ich das so detailliert träumen, obwohl ich die Personen noch nie zuvor gesehen hatte?
All diese Fragen verfolgten mich und ließen mir keine Ruhe. Trotzdem ging ich wieder hoch in mein Zimmer und versuchte wenigstens ein bisschen Schlaf zu bekommen. Ich hatte Angst einzuschlafen, weil ich nicht wieder so etwas träumen wollte.
Also nahm ich mir mein Lieblingsbuch und begann ein bisschen zu lesen. Ich laß oft und unglaublich gerne, weil ich es liebte in eine andere Welt einzutauchen. In der Zeit in der ich laß, vergaß ich alles um mich herum und das liebte ich daran.
-Zeitsprung: Montagmorgen, 6:15-
Ich schaltete den Wecker aus, der gerade geklingelt hatte. Geweckt hatte er mich aber nicht. Die letzten Tage habe ich immer wieder davon geträumt, aber nicht nur nachts. Selbst wenn ich wach war, wurde mir auf einmal schwarz vor Augen und die Bilder spielten sich wieder ab. Jedes einzelne Detail wie in der ersten Nacht als ich den Alptraum hatte. Doch ich schlief nicht, sondern nahm nichtsmehr um mich herum wahr. Der Traum endete immer gleich. Jedes Mal. Ich hoffte einfach, dass das alles bald enden würde.
Heute war mein erster Schultag und ich war schon ziemlich aufgeregt. Ich ging in mein Bad und duschte mich zuerst. Dann nahm ich mir einen türkisen Hollisterpulli und eine schwarze Skinnyjeans aus dem Schrank und zog mich an.
Türkis war meine Lieblingsfarbe und manchmal wünschte ich mir, dass meine Augen diese Farbe hätten, aber leider hatte ich nur durchschnittliche braune Augen. Da erinnerte ich mich wieder an diese wunderschönen meerblauen Augen. Ich hatte noch nie zuvor so schöne Augen gesehen..
Ich entschied mich dazu meine dunkelbraunen Haare heute zu locken. Meine Haare passten perfekt zu meinen Augen. Sie hatten die gleiche Farbe und waren ziemlich lang.
Ich fand mich ziemlich durschnittlich. Ich war zufrieden mit meiner Figur, aber sie war nichts besonderes.
Nachdem ich ausgiebig gefrühstückt hatte, nahm ich meinen Rucksack und Kristen fuhr mich und Chiara zur Schule. Chiara hatte schon das ganze Wochenende Angst vor diesem Tag, weil sie sehr schüchtern war. In Deutschland hatte sie jede Menge Freunde, weshalb sie Angst hatte hier keine zu finden. Mir war das alles eigentlich egal. In Deutschland hatte ich im Gegensatz zu Chiara sehr wenig bzw. keine Freunde. Ich war schon immer ein Einzelgänger. Was andere über mich dachten war mir egal.
An der Schule angekommen, umarmte Kristen uns kurz und wünschte uns viel Spaß. Wir liefen über den weitläufigen Parkplatz auf die große Menge an Schülern zu, die sich auf einem Hof, vor der Schule versammelte.
Langsam fing ich an nervös zu werden. Alle guckten uns an, als wären wir gerade aus Scary Movie entsprungen. Hatte ich vielleicht was im Gesicht? Verunsichert spielte ich mit dem Ärmel meiner Jeansjacke.
Ein blondes Mädchen winkte grinsend in meine Richtung. Ich drehte mich verwirrt um, doch hinter mir stand niemand. Sie kam, dicht gefolgt von einem braunhaarigen Jungen, auf mich zu und umarmte mich herzlich. Verwundert blickte ich sie an. Der Junge lächelte mich kurz an und sah amüsiert aus.
,,Bist du die Neue?"
,,Äh.. Ja. Wer will das wissen?" fragte ich und versuchte dabei nicht zu zickig rüberzukommen.
,,Oh Sorry hab ich ganz vergessen. Ich bin Samantha, aber nenn mich ruhig Sam. Das ist mein bester Freund Josh. Viele denken das wir zusammen wären, aber wir sind wirklich nur beste Freunde. Wir haben schon gehört, dass jemand neues an die Schule kommen soll und ich dachte mir schon, dass du das bist, weil ich dich hier noch nie gesehen habe. Schöner Pullover übrigens. Ich mag Hollister. Vielleicht können wir ja mal zusammen shoppen gehen. Achso,ähm..wie heißt du eigentlich?" Sam redete wirklich ohne Punkt und Komma und daher kam sie mir gleich sympathisch vor.
Sie hatte schulterlanges blondes Haar. Ihre Augen waren blau-grau und sie war schlank. Josh hatte braune Haare, die ihm verwuschelt in die Stirn fielen. Seine braunen Augen fingen an zu leuchten, als er anfing zu lachen. Ich tat es ihm gleich.
,,Ich heiße Olivia, aber in Deutschland haben mich alle Liv genannt."
Josh kam nun etwas näher und legte einen Arm um Sam's Schulter. ,,Weißt du schon in welche Klasse du gehen wirst?" Abwartend schauten sie mich an.
,,Ich glaube in die 12a, und ihr?"
,,Oh mein Gott! Wir auch!! Ist das nicht cool? Du kannst neben uns sitzen wenn du willst. Da ist noch ein Platz frei. Aber natürlich nur wenn du willst." Sam grinste mich an.
Ich war erleichtert, dass ich mir nun keine Gedanken mehr darum machen musste, wie ich in den Klassensaal kommen und wo ich sitzen sollte.
,,Ja klar, gerne" gab ich grinsend zurück.
Während sie mich zum Klassensaal brachten, erzählte mir Sam noch welche Lehrer wir hatten und erzählte mir, welcher Lehrer nett und welcher streng war, von wem ich mich besser fernhalte und auf was ich achten sollte. Ich versuchte ihren Worten zu folgen, da sie sogar schneller sprach als Chiara, wenn sie mir wieder irgendwelche Neuigkeiten über ihre Lieblingsband, Five Minutes of Summer, oder wie auch immer die hieß, erzählte.
Wir waren etwas zu spät am Klassensaal, da mir Sam unbedingt noch zeigen wollte wo die Cafeteria ist. Josh ist uns die ganze Zeit schweigend, aber mit einem Riesengrinsen auf dem Gesicht, gefolgt.
Sam klopfte an die Tür und als wir das Klassenzimmer betraten, stach mir sofort dieses meeresblau ins Auge..
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Daydreams
FanfictionStell dir vor, du müsstest nach London ziehen. In ein fremdes Land, eine fremde Stadt und in ein fremdes Haus - in eine Gegend in der du Nichts und Niemanden kennst.. Und dann lernst du auch noch den gut aussehenden, unausstehlichen Sohn des Mannes...