Diesmal war der Tagtraum schlimmer. Es war viel brutaler, jedoch bekam ich weniger mit als sonst. Ich sah nur Ausschnitte, doch die, die ich sah, waren sehr viel brutaler. Man konnte meinen sie wären aus einem Horrorfilm.
Was sollte das alles? Wieso passiert das alles, seitdem ich Niall getroffen hatte? Ich wollte zwar, dass mein Leben aufregender wurde, aber doch nicht auf diese Weise.
Ich lag auf etwas hartem und kaltem. Aber hier war es zu leise für die Tanzfäche. Mein Kopf pochte und ein Ziehen durchzuckte mich.
Ich öffnete die Augen leicht und erschrak, da ich direkt in zwei karamellbraune Augen blickte.
Wer zur Hölle war das, und wo hatte er mich hingebracht?
Ich wollte aufstehen, doch meine ruckartige Bewegung führte dazu, dass mir gleich wieder schwindelig wurde.
,,Gehts dir besser?"
,,Wer sind sie und wo bin ich?"
,,Ich habe gesehen wie du ohnmächtig geworden bist. Du warst zwar noch bei Bewusstsein, aber anscheinend hast du nichtsmehr um dich herum wahrgenommen. Ich hab dich hinter die Bühne gebracht. Ist alles okay? Hat dir jemand was in den Drink gemischt?"
,,Nein, glaube nicht. Wer bist du?"
,,Ich bin der DJ der hier aufgelegt hat. Ich heiße Zayn. Hier, ich hab dir was zu trinken geholt."
Er überreichte mir ein Glas mit heller Flüssigkeit. Es musste Wasser sein.
Gierig trank ich es aus, während der dunkelhaarige Junge mir dabei zusah.
Er war also der Typ, den ich angestarrt hatte. Hoffentlich hat er davon nichts mitbekommen.
,,Ich bin Liv. Danke." Lächelnd gab ich ihm das Glas zurück.
,,Du hast eine Wunde am Kopf. Ich denke aber nicht, dass sie sehr tief ist. Du bist ziemlich hart gefallen." Mitleidig schaute er an mir herunter.
Etwas peinlich berührt schwiegen wir uns an, bis er schließlichdie Stille brach.
,,Soll ich dich nach Hause bringen? Wir haben schon nach eins."
,,Ja das wäre sehr nett, Danke."
Überrascht leuchteten seine Augen auf.
,,Pass auf, ich helf dir auf." Zayn streckte mir eine Hand hin, die ich dankend annahm.
Als er mich hochzog, stolperte ich und fiel ihm regelrecht in die Arme.
Lachend richtete ich mein Kleid und als ich zu ihm aufsah waren unsere Gesichter nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt.
Kichernd ging ich ein paar Schritte zurück. Oh mein Gott ich musste ja ziemlich betrunken sein.
Er nahm meine Hand und ich folgte ihm wieder in die Halle. Sam und Josh sah ich nicht, doch Louis stand wieder hinter dem Tresen.
Mir viel es schwer das Gleichgewicht zu halten, weshalb ich mich an Zayns Shirt festklammerte.
Die Luft draußen war, im Gegensatz zu der Luft die in der Disco, sehr erfrischend und kühl. Ich fühlte mich gleich etwas nüchterner.
Bei Zayns Auto angekommen kletterte ich auf den Beifahrersitz und erklärte ihm wo er lang musste.
Gut das ich mich daran noch erinnern konnte.
Zayn staunte nicht schlecht, als er vor dem großen Haus meiner Tante hielt.
,,Und dort wohnst du?"
,,Ja. Ich wohne bei meiner Tante."
,,Oh. Was ist mit deinen Eltern?"
,,Ist eine etwas längere Geschichte."
,,Es ist zwar etwas peinlich, das jetzt zu fragen und es soll auch nicht als dummer Anmachspruch rüberkommen, aber willst du mir diese Geschichte vielleicht wann anders erzählen? Zum Beispiel bei einem Kaffee?" grinsend lehnte er sich zu mir rüber.
Ich musste kichern. ,,Klar. Überhaupt kein Flirtversuch."
,,Ich wusste nicht, wie ich dich anders fragen konnte, aber ich muss dich unbedingt wiedersehen."
Er sah mir tief in die Augen. Seine dunklen Wimpern umspielten dieses bernsteinbraun.
,,Du hast wunderschöne Augen." Ich riss die Augen auf. Hatte ich das laut gesagt? Nein bitte nicht.
,,Danke. Deine sind aber nicht hässlich." Er lachte.
,,Hey! Lach mich nicht aus! Du hast im Gegensatz zu mir nicht so viel getrunken." Protestierte ich.
,,Ich kann doch nichts dafür, dass du so süß bist. Kannst du mir deine Handynummer geben?"
,,Klar."
Er gab mir einen Zettel und einen Stift und ich schrieb hastig meine Nummer auf.
,,Hier. Ich weiß aber nicht, ob du es lesen kannst."
,,Ich werd es schon etziffern können. Wenn nicht komm ich wieder hier her und klettere über den Balkon in dein Zimmer."
,,Oh Romeo, das wär doch nicht nötig."
,,Für dich würde ich alles machen Julia."
Für einen kurzen Augenblick herrschte wieder Stille, in der wir und in die Augen schauten.
,,Okay. Ich geh dann mal." Doch ich verlor mich in seinen Augen und machte keine Anstalten die Türe zu öffnen.
Zayn sprang auf und riss seine Tür auf. Verwirrt beobsachtete ich ihn dabei, wie er ums Auto lief.
Bei mir angekommen, öffnete er meine Türe und hielt mir seine Hand hin. Kichernd nahm ich sie an und ließ mich von ihm nach draußen ziehen.
Eine Weile verharrten wir an dieser Stelle, bis ich ihm einen Kuss auf die Wange gab, schnell über den sandigen Weg rannte und hinter der großen Eingangstür verschwand.
Ich spürte den ganzen Weg zur Haustüre seinen Blick, der sich in meinen Rücken bohrte.
Lächelnd ließ ich mich mit dem Rücken an der hölzernen Türe hinuntersinken und dachte an das, was die letzte Stunde alles passiert ist.
Sollte ich jetzt ein schlechtes Gewissen gegenüber Niall haben? Nein. Wir waren ja nicht zusammen.
Ich musste mich für nichts rechtfertigen.
Mit diesem Gedanke schlief ich, immernoch an der Tür sitzend ein.
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Daydreams
FanfictionStell dir vor, du müsstest nach London ziehen. In ein fremdes Land, eine fremde Stadt und in ein fremdes Haus - in eine Gegend in der du Nichts und Niemanden kennst.. Und dann lernst du auch noch den gut aussehenden, unausstehlichen Sohn des Mannes...