Ohne Gefühl

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Als ich wieder bei Bewusstsein war, lag ich auf einem Sofa in einem Haus. Was war passiert? Ich konnte mich nicht erinnern. Ich sah mich um und hätte mich fast übergeben. Um mich herum lagen Menschen. Viele und sie sahen nicht so aus als würden sie schlafen. Ich riss die Augen weit auf. Ich sah an mir herunter und sah, dass ich überall Blut kleben hatte. Was war mit den ganzen Menschen geschehen? Wer hatte ihnen das angetan? Ich hatte Angst. Irgendein Psychopath hatte arme Menschen getötet. Vielleicht wollte er auch mich umbringen? Panik lief mir den Rücken hoch und machte sich in meinem Kopf breit. Ich sprang auf und suchte den Ausgang des fremden Hauses. Ich musste weg. Weit weg von hier, bevor er mich noch findet. Als ich endlich draußen stand atmete ich kühle Morgenluft ein und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Was war diese Nacht passiert. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern. Ich weiß noch das ich bei meinen Eltern war um ihnen zu sagen… Scheiße! Das musste er sich auch grade gedacht haben, denn vor mir stand niemand anderes als Andrew. Er schaute mich geschockt an, dann lächelte er. Automatisch lächelte ich zurück. Irgendwie war ich froh ihn zu sehen, auch wenn es nicht grade die besten umstände waren. Siedeheiß viel es mir ein. Nein die Umstände waren alles andere als gut. Wir mussten abhauen. „Andrew wir müssen hier weg! Ich werde verfolgt. Irgendjemand hat dort Menschen umgebracht. Und ich bin geflohen. Komm wir müssen hier schnell weg!“, meine ich haspellig. Er sah mich geschockt an. Dann lachte er. Aber nicht irgendwie, sondern so richtig. Er lachte mich aus. Hallo? Hier irgendwo läuft ein Mörder herum und der Typ lachte nur. Glaubte er mir nicht? Das sprach ich auch aus. Dann lachte er noch mehr. Hoffnungslos. Es war wirklich hoffnungslos. Ich ging entschlossen auf ihn zu. Schmierte ihm eine und ging an ihm vorbei. Konnte doch nicht wahr sein das dieser Idiot von Typ mich einfach auslachte. Ich sollte aber wirklich von hier wegkommen, bevor der Mörder noch auftauchte. Schnell ging ich auf den Wald zu. Andrew rief noch was, aber ich hörte einfach nicht hin dieser Typ konnte mir gestohlen bleiben. Irgendwann hörte er auf mir irgendwelche Sachen hinterher zu schreien. Endlich, dachte ich mir.

Doch zu früh gefreut. Er tauchte kurz darauf neben mir auf und drückte mich gegen einen Baum. Tief sah er mir in die Augen. Blau wie das endlose Meer. Nein konzentrier dich Beatrix! Ich sah ihn herausfordernd an. „Andrew, hast du auch gecheckt, dass da jemand rumläuft der Unschuldige kaltblütig tötet!“, zischte ich ihn an. Aber zuerst mir nicht glauben wollen. Er schaute mir in die Augen und lächelte ein wenig. Was jedoch nicht gerade belustigt aussah, sondern eher traurig. Ich versuchte zu lesen was er grade dachte. „Du kannst dich nicht erinnern oder?“ Ich überlegte kurz. Aber nein ich konnte mich an nichts erinnern. Ich schüttelte den Kopf und sah ihn traurig an. Er atmete tief ein und schüttelte den Kopf, als wolle er etwas abwehren. Ich nahm meine Hände und legte sie an seine Wangen. Ich zwang ihn mich anzusehen. Er tat mir leid. Er wirkte auf einmal so zerbrechlich. Gequält sah er mich an. Bevor ich nachdachte drückte ich ihm meine Lippen auf. Es war ein Kuss der alles ausdrückte was ich jetzt am liebsten gesagt hätte. Er war hauchzart und voller Gefühle. Ich legte meine Arme in seinen Nacken und er seine Hände an meine Taille. Der Kuss wurde intensiver. Er strich mit seiner Zunge über meine Lippen und ich gewährte ihm Einlass. Unsere Zungen vollführten einen bitter-süßen Tanz, voller Emotionen und voller Hingabe. Langsam und schwer atmend löste ich mich von ihm, sah ihm aber dennoch in die Augen. „Komm wir sollten gehen.“ Ich nahm seine Hand und wollte ihn mitzerren, aber er hielt mich fest und sah mit schmerzverzerrten in meine grünen Augen. „Bea… da war niemand… die Menschen… gestern. Das war kein Fremder.“ Mir wurde schlecht. Kein Fremder. War er es gewesen. In meinem Bauch machte sich ein beunruhigendes Gefühl breit. Hatte Andrew jemanden getötet. Hatte er wirklich unschuldige Menschen umgebracht? Ich sank auf die Knie. Nein das konnte nicht sein. Alles aber sowas würde er nicht machen. Verzweiflung und Angst krochen meinen Rücken hoch. Mit zittriger Stimme fragte ich: „W-wer hat diese Leute umgebracht?“ Das letzte Wort hauchte ich nur, weil ich es nicht laut aussprechen konnte, nicht wollte. Er beugte sich hinunter zu mir und sah mir ganz tief in die Augen. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Er konnte nicht. Er durfte nicht…

„Du“, flüsterte er.

Soo meine Lieben, hier ist das neue Kapitel. Wie immer hoffe ich euch gefällt es :) Und ich möchte mich nochmal ganz herzlich bei euch bedanken 1.1K Reads! Vielen vielen dank. Ich hätte niemals davon geträumt, dass ich so viele Reads haben werde. Lasst mir doch eure Meinung da! 

BlutrotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt