Flucht

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Als ich richtig kapierte was Andrew da gesagt hatte, fing ich an zu heulen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören. Alles schlug über mich ein… Ich habe Menschen umgebracht! Ketten legten sich um mein Herz. Beschwerten es mit Gewichten. Nadeln mit Widerhaken, bohrten sich in meine Haut, durch mein Fleisch, mitten in meine Seele. Das alles. Andrews Hände an meinen Wangen brannten wie Feuer. Ich wollte nicht mehr. Ich hatte das Gefühl ich müsste fliehen. Ich stand schnell auch und drehte mich einmal und wollte wegrennen, doch Andrews Stimme hielt mich auf. „Willst du wieder wegrennen?“ ich versuchte es zu ignorieren, aber es ging nicht. Es war als würde das alles mich wie ein Nebel umgeben. Ein Nebel aus dem ich unmöglich fliehen konnte. Also blieb ich stehen. „Dreh dich um.“, meinte er, fast kühl. Aber ich drehte mich zu ihm um und sah ihn mit verquollenen Augen an. „Das war noch nicht alles…“ Er machte eine Pause. „Es waren nicht nur irgendwelche Menschen. Du hast deine Familie umgebracht.“

Du hast deine Familie umgebracht…

Die Worte hallten in meinem Kopf wieder…

Nein…

Die Nadeln mit den Widerhaken, drehten sich und zerfetzten mein Fleisch, meine Seele. Solange bis nichts mehr von mir übrig blieb. Die Ketten schnürten sich noch fester. Zerquetschten mich, dass was von mir noch übrig war… Vor meinen Augen wurde es schon schwarz, aber ich zwang mich, das auszuhalten. Dafür, dass ich meine… Familie umgebracht hatte. Jetzt wäre der richtige Moment zu sterben. Ich riss mich von Andrew los und rannte stur in eine Richtung. Irgendwann, ich wusste nicht ob ich nur einige Minuten oder Stunden gelaufen war, kam ich an einer Schlucht heraus. Ich schaute nach unten. Dort war Wasser. Perfekt. Der perfekte Ort um sich umzubringen. Andrew war mir nicht gefolgt. „Es tut mir so leid Mama…“, schluchzte ich und lies mich in die Schlucht fallen. Der Wind verwehte meine Haare. Ich schloss meine Augen nicht. Hart schlug ich auf dem Wasser auf. Ich sank immer weiter. Der Schmerz ging nicht weg. Das war auch gut so, ich wollte die letzten Momente fühlen, was meine Mutter, mein Vater, meine kleine Schwester gefühlt haben mussten, als ich sie kaltblütig umgebracht hatte. Mir war es egal. Mich würde niemand vergessen. Mein Leben war schon gelaufen, als ich zum Vampir geworden war. Ab da hatte das ganze Drama ja angefangen. Glaubt mir es war besser so. Wasser füllte meine Lungen und ich verlor nun endgültig das Bewusstsein.

Sorry Leute, dass es nur so ein kurzes Kapi geworden ist, es ist eher so mit dem vorherigen verknüpft deswegen ist es so kurz. Hoffe trotzdem euch gefällt es.

BlutrotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt