11.01.2015 - Mittags
[Marios Sicht]
Ich rücke noch ein Stückchen näher an Marco heran, bis nicht mal mehr eine Briefmarke zwischen uns passt. Eng an seinen Rücken gekuschelt lausche ich seinem ruhigen ein und ausatmen.
»Guten Morgen Sunny« flüstert er mit rauher Stimme. Ich vergrabe mein Gesicht in seinem Genick und grinse.
»Hast du gut geschlafen«? fügt er hinzu. Ich hauche ihm einen geräuschlosen Kuss in den Nacken und grummele verschlafen. Marco lacht leise.
Langsam windet er sich, ohne das ich ihn loslasse, in meine Richtung. Sein kleinen, müden Augen und seine zerzausten Haare lassen mein Herz wie wild gegen den Brustkorb schlagen. Sein Blick ist weich und voller Liebe.
»Du bist so schön, weißt du das«? Stellt er mehr fest, als das er fragt. Ich merke wie meine Ohren heiß werden und auf Marcos Gesicht breitet sich ein grinsen aus.
»Du spinnst« grummel ich.
Zärtlich fährt er mir mit der Hand durch meine ebenfalls völlig zerzausten Haare, die ein überbleibsel davon sind, was gestern Nacht bei uns los war.Wir sehen uns tief in die Augen und ich genieße ein paar Minuten seine Streicheleinheiten.
»Was ist mit Frühstück«? frage ich frech grinsend und unterdrücke ein gähnen.
»Meine kleine Pummelfee« lacht er leise, »du denkst auch nur an das eine«.
»Wenn du das von gestern Nacht meinst, hast du vollkommen Recht« erwidere ich immer noch breit grinsend und fahre über seine Brust- und Bauchmuskeln, bis ich an dem Bund seiner Boxershort angekommen bin. Ich lasse ihn während dessen keine Sekunde aus den Augen.
»Mario« ermahnt er mich mit hochgezogener Augenbraue und kichert. Er zieht mich in seine Arme, sodass mein Kinn gegen seine Brust drückt. Lässig schlinge ich mein Bein um seine Hüfte.
»Mario, ich warne dich« sagt er gespielt streng. Ich kichere ebenfalls und hebe meinen Kopf, um ihm einen Kuss in die Halsbeuge zu drücken.
So eng umschlungen bleiben wir eine ganze Weile und genießen die Nähe des anderen. Uns ist bewusst, dass heute für eine sehr, sehr lange Zeit der letzte Tag sein wird, den wir zusammen verbringen, ehe uns wieder die über 600km trennen.
»Ich könnte heute auch den ganzen Tag mit dir im Bett verbringen« nuschelt er in meine Haare.
»Geht mir genauso«.
Gestern haben wir nämlich tatsächlich den ganzen Tag im Bett gelegen. Wir wollten eigentlich ein wenig Spazieren gehen und dann in einem schönen Restaurant Mittagessen, bis uns eingefallen ist, dass das keine so gute Idee ist. Stattdessen haben wir uns Pizza bestellt und Fifa14 gezockt, viel gelacht und gekuschelt.
»Soll ich gleich Frühstück machen«?
Ich nicke und versuche mich noch näher an ihn zu kuscheln, was vollkommen unmöglich ist. Ich will nicht nach Hause, doch ich weiß das es keine andere Möglichkeit gibt. Es wäre ja auch nur halb so schlimm wenn ich wüsste, dass ich ihn bald wieder sehe.
Plötzlich reißt mich das Klingeln meines Handys aus meinen Gedanken, doch ich mache keine Anstalten, ran zu gehen.
»Mario, den Handy«.
»Ich will nicht rangehen«.
»Und wenns wichtig is«?
Widerwillig löse ich mich von Marco. Schlagartig wird mir kalt ich schlüpfe genervt aus dem Bett. Wer wagt es mir diesen schönen Moment zu zerstören?
Ann-Kathrins Name leuchtet auf dem Display auf. Irgendwie ist mir unwohl zu mute.
»Hey Ann« begrüße ich sie, mein Blick auf Marco gerichtet. Er sieht mich fragend an.
»Hey! Bist du noch bei Marco oder schon wieder auf dem Weg nach Hause«? fragt sie.
»Ich... ich bin noch bei Marco«.
»Ok, ist ja auch egal. Ich wollte nur Bescheid sagen das ich meinen Flug verpasst habe und ehrlich gesagt keine Lust hatte am Flughafen auf den nächsten Flug zu warten, deshalb bin ich wieder in deiner Wohnung und bleibe. Ich wollte ja eh Ende der Woche wiederkommen und das was ich für das Studium lernen muss, kann ich auch hier lernen«.
Ich nuschel ein schnelles »alles klar, bis später« in mein Handy und lege auf.
»Wieso wollte sie Ende der Woche wiederkommen«? fragt Marco.
»Du hast aber gute Ohren« erwidere ich grinsend. »Naja, sie wohnt doch quasi bei mir«.
»Sie bleibt trotzdem bei dir in München? Obwohl sie weiß, dass wir ineinander verliebt sind«? Er zieht seine Augenbrauen hoch.
Meine Kehle schnürt sich zu. Anscheinend geht er davon aus, dass ich mich von Ann getrennt habe.
Ich bekomme keinen Ton heraus.
Marco sitzt schweigend im Bett und starrt mich an. Einige Minuten vergehen, ehe er sich aus der Bettdecke schält und in Richtung Schrank läuft.
»Ist das dein ernst Mario«? fragt er leise während er in eine Jogginghose und ein Shirt schlüpft, doch ich höre wie seine Stimme zittert. Er ist wütend. Eindeutig.
»Ich hab gefragt ob das dein scheiß ernst is«! sagt er laut und dreht sich zu mir. Ich zucke erschrocken zusammen. Er seufzt, bewegt aber kein Stück vom Fleck.
»REDE MIT MIR«! schreit er mich verzweifelt an und ich kann nicht verhindern, dass ich ein zweites mal zusammenzucke. Ich habe ihn noch nie so erlebt.
»Es tut mir leid« bringe ich nun endlich hervor. Er lacht ironisch und starrt mich an.
»ES TUT DIR LEID?! DAS IST ALLES«?! Ich stehe vom Boden auf und greife nach seinen Händen, doch er weicht mir aus.
»WIESO HAST DU IHR DAS NICH ERZÄHLT, HM«?! Er lässt mich keine Sekunde aus den Augen und so sehr ich es auch will, ich kann meinen Blick nicht von ihm abwenden.
Wir stehen wieder eine gefühlte Ewigkeit einfach so da, bis es so aussieht, als würde ihm ein Licht aufgehen.
»Hast du noch Gefühle für sie«? fragt er laut, aber wenigstens schreit er nicht mehr. Als ich nichts erwidere zischt er verächtlich, läuft zu der Tasche die neben mir auf dem Boden steht und drückt sie mir in die Hände.
»Verschwinde« sagt er leise. Ich hoffe das ich mich verhört habe und sehe ihn fragend an.
»ICH HAB GESAGT DU SOLLST DICH VERPISSEN«!
Ich sehe das Tränen in seine Augen steigen. Auch mir geht es nicht anders. Mein Hals schmerzt und mein Herz fühlt sich an, als wäre es in tausend Teile zersplittert.
Er läuft zur Schlafzimmertür, reißt sie auf und dreht sich wieder zu mir um.
»LOS«!
Ehe ich was erwidern kann verschwindet er im Flur. Ich löse mich aus meiner Starre und eile ihm hinterher.
»M-Marco« sage ich mit zitternder Stimme als ich nach seinem Shirt greife, um ihn zu stoppen. Doch er ignoriert mich, reißt sich von mir los und öffnet die Haustür. Wieder starrt er mich an, mit einem Blick der mir zu verstehen gibt, dass ich wirklich gehen sollte.
»Verschwinde«.
Langsam schleiche ich ins Treppenhaus und drehe mich noch einmal zu Marco um.
»Vielleicht solltest du dir einfach mal über deine scheiß Gefühle klar werden« sagt er trocken und presst die Lippen aufeinander. »Vorher will ich nichts mehr von dir hören«.
Als ich zu einer Antwort ansetze schneidet er mir das Wort ab. »Ich meins ernst, Mario«.
Dann knallt er die Tür vor der Nase zu. Tief in meinem Inneren hoffe ich immer noch das das was gerade passiert ist, ein Albtraum war.
Ich klingel Sturm klopfe mit aller Kraft gegen die Tür, rufe Marcos Namen. Doch als ich keine Antwort bekomme, gebe ich es auf.
Ich versuche mich zu beherrschen, doch ich kann die Tränen nicht aufhalten, die mir auf dem Weg zum Auto kalt über mein Gesicht laufen.
++KURZE INFO! Ich hab den Teil für übermorgen einfach mal schon heute für euch, da ich ab heute Abend eine Woche im Urlaub bin. Ich weiß noch nicht ob ich Zeit finde in der kommenden Woche ein neues Kapitel zu schreiben. Wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, werde ich aber selbstverständlich weiterschreiben. ;-) Schönes Wochenende!++
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[Götzeus] Sunny & Woody - Es ist Liebe.
FanfictionDie Situation ist die, die wir alle kennen. Mario ist zum Fc Bayern München gewechselt. Allerdings hat er das weder wegen dem Geld, noch wegen dem Weltberühmten Trainer getan, sondern wegen seiner starken Gefühle gegenüber seinem besten Freund- Marc...