Finale Teil II

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+++ Eine Woche später +++

29.07.2015 - Morgens
[Marcos Sicht]


Marco,
Ich habe in der letzten Woche viel über das nachgedacht was passiert ist. Es kommt mir immer noch vor als wäre es ein schlechter Traum, auch wenn mir bewusst ist dass das alles wirklich passiert ist. Es ist schwer zu erklären. Ich kann immer noch nicht glauben das du mir das angetan hast. Ich kann nicht glauben, dass du so leicht auf eine Frau angesprungen bist, nur weil du dich provoziert gefühlt hast. Ich weiß das Ann-Kathrin das alles geplant hat und ich weiß das Ann-Kathrin diese Frau auf dich gehetzt hat, aber das wusstest du nicht. Und selbst wenn du es gewusst hättest, wäre das auch keine Ausrede gewesen für das, was du mir angetan hast. Ich hätte sowas nie von dir erwartet. Ich hatte immer das Gefühl, du würdest mich aufrichtig lieben und ich wäre dir genug. 
Ich hätte wissen sollen dass das mit mir nur eine Phase ist. Immerhin warst du vorher nur mit Frauen zusammen. Ich hätte das kommen sehen müssen. Ich schäme mich dafür das ich mich so in e Sicherheit gewogen habe was unsere Beziehung betrifft. Nichts ist selbstverständlich. Aber irgendwann hat sich unsere Beziehung einfach angefühlt, als wäre es das normalste der Welt. Es sollte eben einfach so sein.
Du wolltest wissen ob ich dir verzeihen kann und auch darüber habe ich lange genug nachgedacht.
Die Antwort ist simpel und fällt mir trotzdem unglaublich schwer. Nein, kann ich nicht. Ich kann dir nie verzeihen, dass du mich so gedemütigt und verletzt hast. In einer Beziehung muss man sich vertrauen können und nach allem was passiert ist, kann ich dir einfach nicht mehr vertrauen. Ich weiß das ich ständig angst davor haben würde dass das gleiche nochmal passiert. Man betrügt nicht einfach so. Es gibt immer einen Grund dafür. Und auch wenn du sagst du wüsstest nicht wieso du es getan hast bin ich fest davon überzeugt, dass du es trotzdem weißt. 
Ich glaube, ich kann dir nie wieder in die Augen sehen. Ich weiß nicht wie ich es schaffen soll bei spielen auf dich zu treffen, geschweige denn bei der Nationalmannschaft. Du hast alles kaputt gemacht. Ich liebe dich immer noch mehr als alles andere und das zuzugeben fällt mir ebenfalls unglaublich schwer. Ich hoffe dir ist wenigstens bewusst wie weh du mir getan hast und bereust das alles. Ich hoffe du leidest so wie ich.

Mario.

Immer wieder überfliege ich die Zeilen von Marios Brief. Das er nicht einmal fähig war mir diese Dinge persönlich zu sagen bricht mir das Herz. Ich weiß wie unglaublich enttäuscht und verletzt er war und es verging kein Tag an dem ich nicht versucht habe ihn anzurufen. Natürlich erst recht nachdem ich seinen Brief bekommen habe. Ich lege den Brief zurück in die Schublade und drehe mich lächelnd zu dem schlafenden Mann neben mir um. Marios Gesicht ist ruhig und entspannt und die Decke hebt und senkt sich leicht im Rhythmus seines Atems. Ich robbe näher zu ihm und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn. Er fängt an zu grummeln und sich ein wenig zu bewegen, ehe er die Augen aufschlägt und direkt in meine sieht. Gott, was würde ich nur tun wenn ich nie wieder in diese Augen sehen könnte.
Ohne etwas zu sagen lege ich meine Lippen und seine und Küsse ihn zärtlich. Als ich mich wieder von ihm löse und die Augen öffne, lächelt er mich an. 
»Guten Morgen schöner Mann« sagt er mit verschlafener Stimme die meinen ganzen Körper zum kribbeln bringt und sein lächeln wird zu einem grinsen.
Nachdem ich ihn wieder etliche male angerufen hatte nachdem ich seinen Brief bekommen habe, hat er zwei Tag danach  endlich abgenommen. Natürlich hat er erst geschrien und geweint, doch dann konnte ich ihn dazu überreden bei ihm vorbei zu kommen. Schon als ich in der Tür stand wusste ich, dass ich ihn noch nicht ganz verloren hatte und das es vielleicht doch noch eine Chance für uns geben könnte.
Natürlich haben wir uns trotzdem erst gestritten und haben beide geweint. Irgendwann hat Mario dann zugelassen das ich ihn in den Arm nehme und tröste. Und dann habe ich etwas getan, von dem ich nie gedacht hätte das ich es mal tue. Ich habe ihn aus dem Nichts heraus gefragt ob er mich heiraten würde, wenn es legal in Deutschland wäre. Natürlich wurde er erst wieder wütend weil er dachte das ich ihn verarsche, doch als er mir in die Augen gesehen hat und gesehen hat das die Frage ernst gemeint war. Und ab da wusste ich, dass alles gut werden würde. Ich hatte irgendwie das richtige im richtigen Moment gesagt.
»Sehr gut und du«? gebe ich die Frage zurück und küsse ihn auf die Nasenspitze.
»Ich glaube besser als je zuvor«.
Mario schließt wieder die Augen und ich ziehe ihn dicht zu mir heran. Sofort spüre ich wie die wärme des kleineren Körpers durch jede meiner Poren dringt und mein Herz macht einen Hüpfer. Mario kuschelt sich wie automatisch gegen meine Brust und seufzt zufrieden. 
Alles ist wieder so, wie es sein soll. Die Welt ist wieder in Ordnung.

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So meine lieben, dass war es dann jetzt wohl wirklich.
Ich bin froh, dass ich doch noch ein Ende zu der Geschichte geschrieben habe und ich hoffe ihr seid es auch. Ich bin jetzt doch irgendwie ein wenig emotional. Vielen vielen Dank an alle Leser die diese Geschichte verfolgt haben und natürlich für alle Bewertungen, Kommentare und Nachrichten. Vor allem nochmal zu lesen das euch die Geschichte gefallen hat und das ihr es schade findet das ich sie nicht weiter schreibe war sehr schön zu sehen! Und vielen Dank an alle die mich gefragt haben ob ich nicht noch wenigstens ein Ende schreiben kann. Jetzt fühle ich mich viel besser :-) Das zeigt mir, dass das ganze wohl doch nicht einfach nur Zeitverschwendung war, was sich die letzten Kapitel leider so angefühlt hat. 
Jetzt geht es mit meiner neuen Geschichte weiter und ich hoffe natürlich, dass ihr sie auch lest! :-) Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen. Ich hoffe sehr das euch das Ende gefällt.
Wir sehen uns auf meiner neuen Wattpad-Seite! 

-schwarz-gelbes-blut
  




[Götzeus] Sunny & Woody - Es ist Liebe.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt