19.06.2015 - Vormittags
[Marios Sicht]»Willst du noch«? fragt mein Bruder mich, der mir den Korb mit Brötchen vor die Nase hält.
Ich schüttele den Kopf. »Nein Danke«.
Ich weiß sowieso nicht, wieso er mich überhaupt fragt. Auf meinem Teller liegen immer noch Massen an essen, ich habe kaum etwas angerührt. Alles woran ich denke ist, dass ich Marco endlich anrufen will bevor ich schlafen gehe. Seit wir heute Morgen auf Hawaii gelandet sind denke ich an nichts anderes. Trotz Jetlag. Trotz angst vor diesem Gespräch. Ich muss seine Stimme hören. Ich muss wissen, ob er mir meinen dämlichen Ausraster von gestern verzeiht. Ich kann einfach nicht eine Minute länger mit dieser Ungewissheit leben. Ich hasse es, mich mit ihm zu streiten. Mehr als alles andere.
Unruhig rutsche ich auf meinem Stuhl hin und her.
»Geh ruhig« sagt mein Bruder und lächelt mich an. Er erstaunt mich immer wieder aufs neue.
Ich lächle dankbar zurück, stehe vom Tisch auf und laufe in Richtung Treppenhaus. Der Fahrstuhl dauert mir zu lang.
Im Hotelzimmer angekommen stürme ich ich zum Bett, greife nach meinem Handy und wähle Marcos Nummer, nachdem ich ein paar mal tief Luft geholt habe.
»Hallo«? murmelt er zur Begrüßung. Seine Stimme klingt schläfrig.
»Hey, ich bins« erwidere ich, obwohl er das wahrscheinlich schon längst weiß.
»Hey«.
»Marco.... es tut mir so leid! Ich wollte das nicht. Ich wollte nicht so ausrasten! Ich weiß auch nicht was in mich gefahren ist. Ich glaube ich leide einfach unter dem ewigen getrennt sein von dir. Ich würde dich am liebsten den ganzen Tag lang bei mir haben - das ganze Jahr über. Ich habe das Gefühl überhaupt nicht mehr an deinem Leben teil zu haben. Ich bekomme überhaupt nichts von dir mit. Klar erzählst du mir viel, aber ich bin nicht dabei wenn diese Dinge passieren. Mir fehlt es einfach Momente mit dir zu teilen, egal ob sie wichtig sind oder nicht. Die Gewissheit nicht für dich da sein zu können wenn du mich brauchst oder es dir schlecht geht oder mich nicht mit dir freuen zu können wenn etwas schönes passiert macht mich krank. Ich bin dein Freund und jeder andere in deinem Leben bekommt mehr mit als ich. Ich gebe zu das ich Eifersüchtig bin. Aber ich denke natürlich nicht das du mich hintergehst. Es war falsch von mir dir das an den Kopf zu werfen, aber ich war einfach verzweifelt und das mit Auba hat mir dann den Rest gegeben. Es tut mir unendlich leid, bitte verzeih mir«. Jetzt erst merke ich, wie schnell ich eigentlich gesprochen habe. Ich hatte angst etwas zu vergessen bevor ich es ausgesprochen habe. Jetzt halte ich den Atem an; aus angst vor Marcos Reaktion. Konnte er mir überhaupt folgen? Hat er mir überhaupt zugehört?
»Shhh, es is okay Mario. Sunny. Es is okay. Ich habe auch Dinge gesagt die ich lieber nich gesagt hätte und die mir leid tun. Ich verzeih' dir«.
Erleichtert atme mich aus - ein lächeln umspielt meine Mundwinkel und mein Herz macht einen Freudensprung. Ich wüsste nicht was ich getan hätte wenn Marco mich abgewiesen hätte.
19.06.2015 - Vormittags
[Marcos Sicht]
»Du weißt doch das ich dir nicht lange böse sein kann« erwidere ich.
»Ich weiß« sagt Mario und ich höre das er grinst. »Oh, mein Bruder kommt. Rufst du mich nachher nochmal an«?
»Selbstverständlich«.
»Okay. Ich liebe dich«! sagt er.
»Ich weiß« antworte ich und lege auf.
Ich lege gerade mein Handy auf den Nachttisch, als es neben mir die Bettdecke raschelt. Kühle Finger fahren sachte meinen Oberarm auf und ab und ich drehe mich zur anderen Seite.
»Gut geschlafen«? frage ich die nackte, hübsche junge Frau die neben mir liegt und mich anlächelt.
»Und wie« erwidert sie und ihre lächeln wird zu einem grinsen, bevor sie ihre weichen Lippen auf meine presst.
Ich rufe Mario an diesem Tag nicht mehr an.
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[Götzeus] Sunny & Woody - Es ist Liebe.
FanficDie Situation ist die, die wir alle kennen. Mario ist zum Fc Bayern München gewechselt. Allerdings hat er das weder wegen dem Geld, noch wegen dem Weltberühmten Trainer getan, sondern wegen seiner starken Gefühle gegenüber seinem besten Freund- Marc...