Kapitel 21

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„Lasst uns lieber keine Zeit mehr verlieren", stoppte Cloud ihre Albernheiten und drückte die Tür zu ihrem Fluchtweg auf. Die Feuertreppe bestand aus rostendem Metall und erweckte alles andere als einen Eindruck von Sicherheit. Destiny und Cloud wechselten einen Blick „Lebensmüde?", fragte sie. Er nickte „Definitiv." „Kommt jetzt, wenn sie uns hier erwischen bekommen wir Probleme", Zack lief als erster die Gittertreppe hinunter, dahinter folgte Destiny, Cloud ging zuletzt.

Das ganze Gerüst wackelte, während sie hinabliefen. Sie hatten fast die Hälfte ihres Weges hinter sich gebracht, da veränderte sich etwas. „Jungs?", fragte Destiny, als das Gerüst stärker zu schwanken begann. Cloud stieß sie nach vorn: „Lauf!!" Eng beieinander sprinteten sie die losen Stufen hinunter, doch der folgenden Feuersalve konnten sie nicht entkommen. Die Wand neben ihnen explodierte und riss die Verankerung der Treppe aus dem Beton. Von der Druckwelle erfasst wurden sie in die Tiefe geschleudert.

Schmerzhaft kam Destiny auf dem Boden auf. Keuchend versuchte sie sich aufzurichten, doch etwas Kaltes an ihrem Nacken stoppte sie. Ein Schlagstock? „Wenn du jetzt liegen bleibst, passiert dir nichts", klang eine tiefe Stimme an ihr Ohr. Rude! Destiny hob den Blick und richtete sich dennoch auf. Mit einem kurzen Blick hinter ihn stellte sie fest, dass Cloud und Zack längst wieder auf den Beinen waren. Rücken an Rücken und mit gezogenen Waffen standen sie inmitten von Gardisten. ' Das schaffen wir nie', schoss es ihr durch den Kopf. Sie selbst hatte nur Reno und Rude vor sich. An sich waren sie kein großes Problem. Die richtigen Probleme näherten sich gerade mit wehenden Mänteln. Sephiroth und Genesis kamen direkt auf sie zu, hatten offenbar nichts gegen einen Kampf einzuwenden und sahen ziemlich angepisst aus.

Destinys Blick huschte zwischen den Turks und den Soldaten hin und her. Ebenso schnell rasten ihre Gedanken durch ihren Kopf. Ihr fehlte ein Plan. Sie war auf keinen Fall stark genug um es erneut mit Sephiroth und Genesis aufzunehmen, nicht allein. Hecktisch schüttelte sie den Kopf um ihre Gedanken zu ordnen. Flucht war alles was ihr einfiel, doch sie konnte Zack und Cloud nicht einfach allein lassen.

„Denke gar nicht daran zu flüchten. Du hast keine Chance", Reno musterte sie argwöhnisch und hob hochmütig das Kinn. Er überschätzte sich also wieder. Destiny kannte dieses Verhalten von ihm. Langsam löste sie ihre Schwerter aus dem Holster und drehte sie in ihren Händen. „Schätze, ich muss dich enttäuschen, Reno", antwortete sie nachdenklich, „Ich lass mich nicht wieder einsperren." In einer schnellen Bewegung stürzte sie mit erhobenen Schwertern auf Rude, der ihr am nächsten stand, zu. Er hob, in Erwartung eines Angriffs von oben seinen Schlagstock um ihren Streich abzuwehren, doch die Rothaarige tauchte unter diesem hindurch, zog ihre Klingen an Rudes Schienbein entlang, nicht tief, aber die Wunde würde ihn trotzdem demobilisieren, und drehte sich wieder zu den Turks.

Während Rude laut fluchend zu Boden ging wich Destiny geistesgegenwärtig einem Schlag von Reno aus, wirbelte um ihn herum und pinnte ihn am Boden fest, indem sie eine ihrer Klingen durch seine Schulter trieb und in den Boden rammte. „Ich rate dir mich in Ruhe zu lassen", zischte sie in das schmerzverzerrte Gesicht des rothaarigen Turks, bevor sie sich umdrehte und davonrannte.

Keuchend hielt Destiny in einer dunklen Gasse nahe der angrenzenden Einkaufspassage an und lehnte sich an die Wand. Sie rang nach Luft. Diese Anstrengung war sie nicht mehr gewöhnt. Es würde ewig dauern, ihre ursprüngliche Stärke zurückzuerlangen. „Ich hoffe Cloud und Zack schaffen das", murmelte sie sich selbst zu. Sie wusste selbst, wie gefährlich Sephiroth und Genesis werden konnten, besonders wenn sie schlechte Laune hatten.

Langsam setzte Destiny ihren Weg fort. Wo auch immer er sie hinführte. Unbemerkt in die Slums zukommen, würde wahrscheinlich nicht mehr möglich sein. Somit war nicht einmal Flucht eine gute Option und wie Clouds und Zacks weiterer Plan aussah, wusste sie nicht. Hatten sie erwartet, dass so etwas in der Art passieren könnte? Warteten irgendwo in Midgar weitere Avalanchemitglieder auf sie? Hatte es einen gesicherten Fluchtweg gegeben? „Was auch immer der Plan war. Jetzt ist er hinfällig", fauchte Destiny, als sie hinter einigen Containern in Deckung gehen musst, weil Gardisten an ihrem Aufenthaltsort vorbeiliefen. Sie bemerkten sie nicht, aber auch nachdem sie außer Sichtweite waren, blieb Destiny wo sie war. Aus der Ferne drangen Kampfgeräusche zu ihr hinüber und diese setzten unschöne Bilder vor ihr geistiges Auge.

Sie stellte sich vor, wie Cloud und Zack mit Sephiroth und Genesis kämpften, die Gardisten ihre Bewegungsmöglichkeiten einschränkten und die beiden in der Flut an Gegnern untergingen. Wut stieg im Bauch der Rothaarigen auf, sodass sie dieser mit einem Hieb gegen einen der metallenen Container Luft machen musste. Sie hinterließ eine deutliche Delle. In ihrem Zorn fasste sie seine folgenschweren Entschluss. Seit wann war sie so ein Feigling? Sie sollte kämpfen anstatt davon zu laufen!

Schatten über ShinRaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt