Kapitel 14

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Über Avalanchs Pläne nachgrübelnd lief Destiny nachts in ihrem Zimmer auf und ab. Barret hatte ihren Plan, den nächsten Reaktor zu sprengen wahrscheinlich bewusst auf einen Tag unter der Woche gelegt. Das Wochenende wäre zu auffällig gewesen. Dazu kam, das ihre Missionspläne vollgestopft waren, weil Lazard offenbar entschieden hatte, dass sie wieder vertrauenswürdig war. Einfach verschwinden, würde sie an diesem Tag nicht können. Sie würde in Begleitung von Zack und Angeal unterwegs sein.

So hatte sie bereits in den letzten Nächten ihren Schlaf gegen ihre Grübelei eingetauscht. Es war praktisch nicht möglich einfach abzuhauen, ohne das es jemand mitbekam. Im schlimmsten Fall würde jemand zu Schaden kommen. Dieser Gedanke allein hielt sie wach. Er war der Grund, warum die Schatten um ihre Augen immer tiefer wurden. So sehr, das auch ihre Kollegen darauf Aufmerksam wurden. Zack und Angeal hatten bereits mehrfach versucht herauszufinden was los war und wurden jedes Mal aufs neue mit einer fadenscheinigen Ausrede abgespeist. Das war jedoch noch nicht einmal das Schwierige an der ganzen Sache. Ihr Aussehen schien so bedenklich zu sein, dass sogar Sephiroth und Genesis darauf aufmerksam geworden waren.

Entgegen des normalen, eher kühlen Umgangs mit ihr hatte der silberne General sie eines Tages zur Seite genommen und sie gefragt, ob sie schlecht schlafe. Als sie bejahte hatten sie einige Sekunden geschwiegen, dann hatte er ihr geraten sich eine Auszeit zu gönnen und war abgezogen. Die Rothaarige hatte ihm nur fassungslos nachgesehen und überlegt, ob sie vielleicht doch geschafft hatte einzuschlafen und gerade träumte.

Eine völlig andere Strategie verfolgte sein Lovelessverliebter Freund. Seit sie Genesis davor gerettet hatte in die Slums zu stürzen hatten sie einander eher gemieden, doch nun schien der Soldat einen Grund gefunden zu haben, um auf die zuzugehen.

Jetzt fing er sie jeden Morgen vor ihrem Zimmer ab und erkundigte sich nach ihrem Wohlbefinden. Damit trieb er ihr mehrfach die Röte ins Gesicht. Es war ihr unangenehm, das er sich offenbar so sehr Sorgen um sie machte, das er vor seiner gewöhnlichen Zeit aufstand, um sie zu erwischen, bevor sie zu einer Mission aufbrach. Vor Verlegenheit schaffte sie es meistens nicht ihm zu sagen, das er aufhören sollte. Bevor sie jedoch den Mut zusammengekratzt hatte, war er meist schon wieder verschwunden, als wäre ihm diese Situation ebenso unangenehm wie ihr selbst.

Schatten über ShinRaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt