Einem Impuls folgend lief Destiny zu der breiten Straße, in der sie gelandet waren, zurück. Sie nahm sich nicht die Zeit auf ihre Umgebung zu achten. Ihr war alles egal, hauptsache Zack und Cloud kamen unbeschadet aus der Nummer heraus. Am Rand des Kampfes machte sie halt. Cloud und Zack schienen Probleme mit Genesis und Sephiroth zu haben. Destiny erkannte, dass sie sich nur in einer Verteidigungsposition hielten und sich aus dieser nicht mehr lösen konnten.
„Hey!", rief sie mit aufgebrachter Stimme den Soldaten entgegen. Das, ihrer Meinung nach, übergroße Mädchen und der Poet hielten inne, so auch Cloud und Zack. Gardisten waren keine mehr zu sehen, ebenso wenig Turks. Destiny interessierte dieser Umstand jedoch gerade weniger: „Ihr bekämpft die Falschen, schließlich bin ich diejenige, die ihr sucht." Während sie sprach, schob sie sich zwischen ihre Freunde und die Generäle. Destinys Blick streifte ihre stachelhaarigen Kumpane. Cloud lief Blut die Schläfe hinunter, Zack entlastete ein Bein. Die beiden mussten einiges eingesteckt haben. „Jetzt bin ich am Zug", murmelte sie leise, sodass Cloud und Zack sie gerade verstehen konnten. Langsam zog sie ihre Schwerter hervor. Ihr kühler Blick lag nun auf den beiden Soldaten, die mit gezogenen Waffen nur darauf zu warten schienen, dass sie ihnen ein wenig entgegenkam. Doch Destiny blieb wo sie war, hörte ihre Freunde hinter ihr leise protestieren.
Genesis schien die ganze Sache zu lange zu dauern. Nach langsam verstrichenen Sekunden machte er schließlich den ersten Schritt auf sie zu, Sephiroth folgte kurz hinter ihm. Funken sprühten, als die Schwerter der Soldaten von denen Destinys aufgehalten wurden. Die Kraft der beiden war jedoch so heftig, dass sie zuerst nachgeben wusste und zurückwich. Ab diesem Moment ging alles ganz schnell. Während ihre Klingen immer wieder aufeinander prallten, wurde Destiny zurückgedrängt, zu schwach, um dem Duo etwas entgegen zu setzen. Sie spürte bald eine kalte Wand im Rücken. Panik ergriff sie, als sie bemerkte, wie wenig Bewegungsfreiheit ihr blieb. Fahrig wehrte sie einige Schläge ihrer Widersacher ab, bis Sephiroths Masamune von zwei breiten Schwertern abgefangen und zur Seite gerissen wurde. Cloud und Zack wirkten wie zwei Wölfe, die ihr Rudel zu beschützen versuchten, als sie sich Sephiroth gemeinsam entgegenstellten.
Genesis schien kurzzeitig verwirrt, als sein Mitstreiter ihn allein ließ. Destiny nutzte diesen kurzen Moment aus und sprang außer Reichweite für seinen Rapier. Genesis folgte ihr mit den Augen, aber blieb wo er war. „Warum?", fragte er mit rauer Stimme. Destiny starrte ihn stumm an, unfähig sich zu bewegen. Als er keine Antwort bekam sprach Genesis weiter: „Warum hast ausgerechnet du uns verraten?" Der Soldat schlug mit seinem Rapier nach ihr, den sie jedoch ohne Mühe abwehren konnte. Er hatte nicht viel Kraft in den Schlag gelegt. „Ich war euch nie treu", presste sie schließlich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Diese Konversation wollte sie nicht führen, nicht mit Genesis. „Du hast so viel getan um unser Vertrauen zu gewinnen!", protestierte dieser. „Das war mein Job", antwortete sie mit einem knurrenden Unterton. „Es war ganz sicher nicht dein Job mich zu retten und das ganze zwei Mal.", erwiderte Genesis mit dem gleichen Unterton. „Bild dir nichts darauf ein", Verzweiflung machte sich in Destiny breit, „Du hattest Glück, das ist alles." „Was ist mit Angeal? Du hast ihm gesagt du gehst nicht zu Avalanche! Er hat dir geglaubt... Das passt alles nicht zusammen. Sag endlich die Wahrheit!", Genesis sah verletzt aus und hatte den Rapier sinken lassen, was Destiny allerdings nicht dazu brachte ihre Abwehrhaltung aufzugeben. „Ich habe ihm auch gesagt, dass ich niemals etwas verspreche. Ich war von Anfang an im Auftrag von Avalanche bei euch. Ich habe meine Entscheidung gemacht und werde davon auch nicht abrücken... Angeal hat geglaubt, dass ich mich bei euch nicht wohlgefühlt habe. Das war nicht mal mein Problem. Ihr habt es mir einfach so schwer gemacht euch zu hassen..." Destiny schloss die Finger fester um die Griffe ihrer Schwerter, als ihr Tränen in die Augen stiegen. Hecktisch blinzelte sie sie weg. „Es war meine Aufgabe euch auszuspionieren und euch zu bekämpfen und mein Gewissen hat mich daran gehindert diese Aufgabe auszuführen, jetzt nicht mehr."
DU LIEST GERADE
Schatten über ShinRa
FanfictionFür ihre Freunde ist Destiny Calev bereit hohe Risiken einzugehen. Aus diesem Grund schließt sich die junge Frau SOLDAT an, um für Avalanche zu spionieren. Hin und Her gerissen zwischen der Treue zu ihren Freunden und ihrem natürlichen Pflichtbewuss...