Orden des Phönix

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Am nächsten Tag saßen Draco und ich, noch ganz verschlafen am Slytherintisch und unterhielten uns so gut wie's nun mal ging mit einem viel zu ausgeschlafenen Blaise. Das ist gar nicht gut murmelte Blaise leise, als er sich zu mir drehte und vorbei guckte. Ich rappelte mich aus Dracos Schoss auf und erkannte meinen Ziehvater, welcher eine noch angespanntere Miene hatte als sonst schon. Er blieb genau vor uns stehen und alle Blicke lagen interessiert auf uns. Mitkommen befahl er mir nur, doch anstatt ihm zu folgen schaute ich zuerst Blaise und Draco verwirrt an. Du solltest lieber gehen, bevor du noch mehr Ärger bekommst meinte Blaise mit einem Kopfnicken zur Eingangstür. Langsam löste ich mich aus der Umarmung von meinem Freund und stand auf, was dieser mir gleich machte. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn Wir sehn uns im Unterricht, Prinzessin. Ich stellte mich schnell auf meine Zehenspitzen, legte meine Hand sanft auf seine Wange und gab ihm einen kurzen Kuss, bevor ich mich umdrehte und eilig hinter Sev herlief. Einfach war es nicht gerade ihn einzuholen und ich schaffte es auch erst knapp vor Dumbledores Büro. Sev klopfte und öffnete die Tür. Ich blieb vor dieser stehen. Was war hier nur los? Ich atmete noch einmal ein und wieder aus, dann nahm ich den Türgriff und betrat das Büro. Dumbledore und Sev standen zusammen mit meinem Koffer in der Mitte des Raumes und unterhielten sich leise miteinander. Mein Koffer? Fragte ich und erst jetzt drehten sich die Männer zu mir um. Es war also alles keine Drohung! Bei diesem Gedanken merkte ich, wie verletzlich ich doch geworden war. Früher hatte ich nur Blaise zu verlieren, doch jetzt? Jetzt hatte ich meinen Bruder, meinen irgendwie Vater, meinen besten Freund und meinen festen Freund, die mich schwach machten. Wieso war ich nur so naiv gewesen und hatte gedacht, dass jetzt alles perfekt wird? Meine Sicht wurde durch einen Schleier aus Tränen verschwommen. Lily es ist zu deinem Besten.   Woher willst du denn wissen, was das Beste für mich ist. Du kennst mich ja gar nicht und das willst du auch anscheinend auch nie tun! Wut und Verzweiflung stieg in mir auf. Mit diesen Worten hatte mein Vater anscheinend nicht gerechnet und schwieg über meine vermeintliche Erkenntnis. Nun mischte sich auch Dumbledore ein Severus hat Recht. Du bist hier nicht sicher. Jedenfalls nicht bis du deine Kräfte und Gefühle kontrollieren kannst. Er machte eine kurze Pause, bevor er weiter sprach. Wir haben alles geklärt. Du kommst zu einem Ordensmitglied an einen sicheren Ort in London. London? Das waren fast 840km Entfernung?! Leise fragte ich Darf ich noch eben mich von den anderen verabschieden? Dumbledore schüttelte bedauernd seinen Kopf. Eine Träne löste sich aus meinem Augenwinkel und rollte meine Wange hinunter. Es ist zu deinem Besten sagte Sev und hielt mir seine Hand hin. Er hatte Recht. Hier würde ich mit meinen Kräften nur die Leute, die ich liebte umbringen. Ich blinzelte weitere Tränen weg und nah langsam seine Hand. Wir apparierten und kamen vor einer Straße mit einer dunklen Hausreihen wieder zum Vorschein. Sev ging durch das Zaun Tor, die Treppe hinauf zu der Tür und ich folgte ihm. Die Tür öffnete sich und zu meiner Überraschung stand in dieser Niemand anderes als Professor Lupin. Die beiden Erwachsenen nickten sich kurz zu, bevor Sev sich zu mir drehte und mir sanft einen Kuss auf meinen Scheitel gab. Pass auf dich auf sagte er und apparierten wieder weg nach Hogwarts. Mein Blick glitt wieder zu Lupin, welcher mich rein bat und in den Speiseraum ging, wo schon eine weiterer Mann und eine Frau saßen. Ich erkannte den Mann schnell. Na ja ist nicht wirklich schwer, wenn er der Grund für die Dementoren rund um Hogwarts war. Sirius Black. Unsere Blicke trafen sich und Black nickte mir lächelnd zu. Es ist schön dich mal wieder zu sehen. Mit langen Schritten schlenderte ich zum Tisch hinüber und setzte mich auf einen freien Stuhl ihm gegenüber. Wieder? Fragte ich ihn knapp. Na ja das letzte mal als Remus und ich dich gesehen haben warst du knapp über ein Jahr alt. Das Aussehen hast du auf jeden Fall von Lily. Das sagen irgendwie alle meinte ich mit einem kleinen Schmunzeln. Lupin und Black kannten also meine Eltern und haben sich mit diesen verstanden, also kann ich ihn vertrauen? Ach ja und das ist Tonks er deutete mit seinem Kopf auf die Frau, welche pinke Haare hatte die Freundin von Remus setzte Black grinsend hinterher. Mir kam sofort bei seinem Grinsen der Gedanke an Blaise, welcher genauso lächelt nur Dracos Grinsen war einfach nicht zu übertrumpfen. Ich meine er ist ein Malfoy und nun mal einfach Draco, mein Draco. Langsam merkte ich, dass ich sie jetzt schon vermisste und ich war gerade einmal sieben Minuten oder so hier. Remus kam mit Essen ins Zimmer und stellte es vor mir auf den Tisch. Ich habe keinen Hunger sagte ich schlicht, stand unter den besorgt/verwunderten Gesichter der Erwachsenen auf und erkundete das Haus bis ich zu einer Balkontür kam, diese öffnete und mich ans Geländer lehnte. Der Himmel war dunkel grau und verdunkelt sich mit noch mehr Wolken. Ein Gewitter zog auf, doch das störte mich relativ wenig. Ich hatte andere Dinge zum Nachdenken. Nach kurzer Zeit zog ein starker Wind auf und der Regen tropfte überall hin. Meine Schuluniform, welche ich immer noch an hatte klebte an meinem Körper, genauso wie meine Haarsträhnen in meinem Gesicht. Die Tür hinter mir öffnete sich und ich drehte mich zu einem Lupin, welcher ganz schön außer Atem war. Hier bist du brachte er keuchend hervor. Anscheinend war er die ganzen Treppen des Hauses hoch gesprintet anders als ich. So sportlich war ich auch wieder nicht. Ich musste mich echt zusammen reißen, um nicht laut los zu lachen. Du solltest wieder reinkommen, bevor du noch krank wirst und das wollen wir doch nicht. Bei so viel Sorge verdrehte ich nur meine Augen und folgte ihm zurück ins Haus, wo er mir mein Zimmer mit meinem eigenen Bad zeigte. Nachdem Remus, wie er sich mir jetzt vorgestellt hatte, wieder gegangen war, ging ich duschen. Als ich nach zwanzig Minuten mit dem Duschen fertig war, zog ich mir den kuscheligsten Pulli an und ließ mich in mein Bett fallen. Meine Nacht verlief nicht gerade gut, da ich fast nach jeder Stunde mit einem neuen Albtraum aufwachte, worin mich Draco Voldemort auslieferten und zu Tode hassten. Nach vier Albträumen konnte und wollte ich nicht mehr einschlafen und lag stattdessen schweißgebadet und wach im neuen Bett, meinen Blick starr an die Decke gerichtet. Meine Gedanken waren die ganze Zeit bei meinen Traum und ich versuchte ihn zu verstehen, doch je länger ich darüber nach dachte, desto verzweifelte machte es mich nur. Ich dachte die ganze Zeit über Dracos Worte nach Du hast mich doch dazu gemacht, als du einfach verschwunden bist ohne eine Nachricht. Es passte alles, als hätte ich die Zukunft gesehen: Ich bin ohne eine Nachricht einfach verschwunden. Ohne mich zu verabschieden oder ihm auch nur erklären zu könne warum. Und wenn alles wirklich war wird? Dann,... dann hatte ich ihn verloren. Bei dieser Erkenntnis drehte ich mich auf meinen Bauch und weinte leise in mein Kissen. Ich blieb den ganzen Tag in meinem Zimmer und aß nur als Remus mir etwas aufs Zimmer brachte. Er hatte mir damit gedroht die ganze Zeit zu warten bis ich aufgegessen hatte und ich gab mich geschlagen.

Harry Potters SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt