Der Kampf beginnt

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Ein sanfter Kuss auf meine Stirn weckte mich und ich blickte in Dracos grauen Augen. ,,Morgen", sagte er mit einer etwas rauen Stimme. Ich lächelte. ,,Morgen" und gab ihm einen Kuss. Doch irgendetwas stimmte nicht. ,,Was ist los?", fragte ich leicht ängstlich. ,,Der Kampf beginnt. Dein Bruder wurde in Hogsmeade gesichtet und der dunkle Lord möchte, dass wir uns um etwas bestimmtes kümmern. Genau das macht mir Sorgen. Ich weiß nicht genau, worum es geht." Ich nickte. ,,Dann mal los"

Draco und ich betraten den großen Versammlungsaal. Auf den Stühlen saßen wie gewohnt dunkle Gestalten. ,,Ah da seid ihr ja", begrüßte uns die heißere Stimme von Voldemort. Wir verneigten uns kurz und setzten uns dann nebeneinander zu Dracos Eltern. Voldemort wandte sich jetzt an mich. ,,Du hast sicherlich von deinem Auftrag gehört" ,,Natürlich, mein Lord", antwortete ich ihm höflich, um kein Risiko einzugehen, denn seitdem ich bei den Malfoys lebte, hatte ich schnell gelernt, dass der dunkle Lord, wie ihn alle nur nannten, nun mal kurze Nerven hatte und wenn ich meine kurze Nerven, meine ich sehr kurze. Eine falsche Bewegung oder eine falsche Antwort und man war entweder tot oder wurde qualvoll gefoltert. ,,Gut. Euer Auftrag wird darin bestehen eine Sache für mich zu finden und diese Sache zu mir zu bringen. Verstanden?" Wir nickten nur und Voldemort fuhr fort:,, Ihr sollt in den Raum der Wünsche gehen und mir das Diadem von Ravenclaw bringen. Es sollte dort irgendwo in einer dunklen kleinen Schachtel liegen. Natürlich solltet ihr es vor Potter oder irgendeinen seiner Freunde finden. Wenn euch das gelingt, werde ich euch eine große Ehre erweisen und euch beide zu meinen obersten Beratern befördern." ,,Es ist uns eine Ehre, mein Lord", sagte Draco und wir standen auf, um uns auf den Weg nach Howarts zu machen. Als wir an der Tür waren, sprach Voldemort noch. ,,Ach ja und Draco?" Draco drehte sich um und blickte ihm in seine eiskalten Augen. ,,Ich hoffe, du hast aus deinem letzten Fehler gelernt und wirst ihn nicht wieder begehen." Draco nickte knapp und wich meinem fragenden Blick aus, indem er mir seine Hand zu streckte und mit mir apperierte.

 Wir apperierten im verbotenen Wald. Die Bäume wirkten noch dunkler und furchteinflößender, als in meiner Schulzeit. ,,Was meinte er?",,Nichts!", sagte Draco etwas zu laut. Ich riss mich von ihm los und blieb wie ein kleines, bockiges Kind an der Stelle stehen. ,,Es ist besser, wenn du es nicht weißt", sagte er und blickte sich um, als ob er sichergehen wollte, dass niemand uns belauschte. ,,Bitte komm einfach" ,,Du denkst, ich lasse das alles einfach so zu? Ich bin nicht so wie die anderen. Verdammt noch mal, Draco! Ich will, dass es dir gut geht! Warum ist dir das alles so egal?!" Bei meinen letzten Sätzen wurde ich immer lauter und verzweifelter. ,,Dein Bruder war mit Weasley und Granger im Manor. Ich hätte sie verraten können. Ich hätte endlich mich vorm dunklen Lord und meinen Vater als nützlich erweisen können, aber ich habe es nicht. Ich konnte es nicht wegen dir. Egal wie sehr ich es auch wollte, dass Potter auch mal alles verliert..." Dracos Stimme brach immer weiter ab und bei seinem letzten Satz sah er mich nur noch hilflos an. Er konnte es nicht wegen mir, weil er wusste, das mein Bruder mir doch nicht so egal war, wie ich immer tat. Der dunkle Lord hat es herausgefunden, dass Draco ihn betrogen hatte. Ich schluckte schwer und ging langsam auf Draco zu. ,,Zeig mir deinen Arm", befahl ich Draco. Ich hatte so eine Vorahnung, dass dort irgendetwas war, was ihm einer der Todesser angetan hatte. Draco gehorchte mir nicht, sondern schaute mich nur traurig an. Ich griff blitzschnell seinen Arm und zog ohne Vorwarnung seinen Ärmel hoch. Bei dem Anblick, der sich mir dort erbot, zuckte ich sofort zurück. Lange, tiefe Wunden waren auf seinem Arm sichtbar zu erkennen. ,,Wer?", fragte ich geschockt und schaute in Dracos glasige Augen. ,,Mein Vater", sagte er leise mit einer heißeren Stimme. In mir zog sich alles zusammen. Ich nahm Draco, welcher leicht zitterte, in meinen Arm. ,,Er wird dafür bezahlen. Das verspreche ich dir." Wir standen noch eine Weile so im Wald, bevor wir unseren Weg fortsetzten.Kurz vorm Schloss angekommen, wurden wir von einem Todesser zu Sev gebracht. Dunkle Augenringe zierten sein Gesicht und ließen ihn müde aussehen. Wir gingen aus dem Hörfeld der anderen, bevor er sprach. ,,Auf welcher Seite steht ihr beiden", fragte er leise und ich schaute ihn nur verwirrt an. Meinte er es ernst oder war es nur eine Falle, um unsere Loyalität unter Beweis zu stellen. Ich blickte ihm fest in die Augen und hoffte irgendein Anzeichen für meine Vermutung zu finden. Nichts. Anscheinend merkte er meine Zweifel und sprach weiter ,,Ich weiß, dass du mir nicht mehr vertraust, aber wir stehen auf der gleichen Seite. Ich hoffe, du kannst mir irgendwann alles, was ich getan hatte, verzeihen" Sev wollte gehen, doch drehte sich noch kurz zu uns um. ,,Wenn ihr Harry den Hokroux überlasst, solltet ihr es nicht zu auffällig machen, falls doch alles schiefgeht." ,,Was machst du jetzt?" ,,Aufpassen, das dein Bruder nichts passiert." Ich wusste, dass der Mann, welchen ich mal als meinen Vater und mein großes Vorbild angesehen hatte, mit dieser Aussage sich positioniert hatte und mit allen, was er jetzt vorhatte sein Leben riskierte. Ich drehte mich zu Draco, welcher die ganze Zeit ruhig hinter mir stand. ,,Wir sollten", sagte ich und streckte meine Hand nach ihm aus. Draco griff nach ihr und gemeinsam betraten wir das Schloss.

Harry Potters SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt