•Sitzplatz•

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Nach dem Mittagessen hatten wir noch zwei Stunden Sport. In der Umkleidekabine hatte mir Dylan gerade eine Nachricht überreicht, die mich sofort glücklicher machte.

,,Hey, am Montag gehen wir doch ins Lager", grinste er. ,,Ja und?", sagte ich und verstand am Anfang nicht, auf was er hinauswollte. ,,Wir werden mit unserer Parallelklasse gehen", grinste er. ,,Mit welcher?", fragte ich neugierig.

Es waren noch zwei andere Klasse in unserer Stufe. Entweder hatte ich Glück und es war die Klasse von Kleo oder ich hatte Pech und es war die Klasse von Ashley.

,,Alter. Die Klasse von Selena, mit dem Mädchen, dass du dann doch nicht ausgenutzt hast", antwortete er.

Wenn er nur wüsste, dass ich eigentlich mit ihr zusammen war, also zumindest glaubte ich das. Ich beschloss Dylan doch nichts zu erzählen. Vielleicht später oder in der Lagerwoche. Jetzt hatte ich einen Grund um mich darauf zu freuen.

Kleo POV.
,,Ich muss noch Arbeiten gehen. Wir sehen uns am Montag", verabschiedete ich mich und ging.

Zuerst ging ich nach Hause und wollte Mittagessen. Mein kleiner Bruder war nicht zu Hause. Wahrscheinlich war er bei einem Freund. Ich ging in die Küche, weil ich echt Hunger hatte, doch ich konnte nichts entdecken. Toll! Mom hatte wieder nichts zu essen gemacht!

Im solchen Momenten mochte ich meine Mom genau so wenig wie meinen Dad. Sie kam in die Küche. ,,Warte, ich mach dir was", sagte sie. ,,Nein, schon gut ich mach mir selbst was."

Ich nahm etwas aus dem Kühlschrank. ,,Soll ich dir eine Pizza machen?" ,,Nein, schon okay. Ich habe jetzt Hunger und muss in zwanzig Minuten zur Arbeit. Ich habe keine Zeit um auf eine Pizza zu warten", entgegnete ich gereizt. ,,Ich habe es wirklich vergessen, dass du heute kommst."

Das sagte sie immer. Jeden Freitag. Es war nie etwas anderes. ,,Wie jeden Freitag", rutschte es mir heraus. ,,Also das kannst du wirklich nicht sagen! Ausserdem ist es deine Schuld, wenn du mir nie bescheid sagst!", schrie sie mich nun an.

Es war immer meine Schuld. Ich war anscheinend immer egoistisch und gereizt. Das sagte meine Mutter genau so oft zu mir, genau so oft wie es mein Vater zu ihr gesagt hatte und das machte mich fertig. Ich konnte es nicht mehr hören. Ich ging früher aus dem Haus um noch jeglichen Kontakt zu vermeiden.

Am Sonntag Abend packte ich meine Sachen. Eine Woche konnte ich nun ausruhen. Weg von der Familie und keinen Stress mit Thomas. Einfach mal alleine mit der Klasse in San Francisco.

Bevor ich noch ins Bett ging, bekam ich eine Nachricht von Thomas.

Bis Morgen. ;)

Was hatte das nun zu bedeuten?

Was meinst du damit?

Schrieb ich, doch ich bekam keine Antwort. Er hatte die Nachricht gesehen, doch antwortete mir nicht. Ich seufzte und dachte nicht mehr daran.

Am nächsten Morgen ging ich mit meinem Koffer zum Bahnhof.

Es waren aber nicht nur unsere Klasse dort, sondern auch unsere Parallelklasse. Nicht irgendeine sondern die von Thomas.

Verwirrt schaute ich Selena an, als sie auf mich zukam. ,,Wir werden mit unserer Parallelklasse ins Lager gehen. Hast du das gewusst?", fragte sie und ich schüttelte den Kopf.

Ich sah Thomas in der Menschenmenge. Er unterhielt sich gerade mit seinen Kollegen. Dann schaute er mich plötzlich an und ich wendete meinen Blick schnell von ihm ab.

Hoffentlich wurde ich nicht rot!

Thomas POV.
Ich zog Dylan ein bisschen ausserhalb der Gruppe. ,,Bitte, sag mir, dass du es geschafft hast, dass ich neben Kleo sitze?",fragte ich. ,,Erst wenn du mir sagst, wieso du das wolltest." Ich seufzte. ,,Dylan, ich mag sie wirklich. Im ernst, aber das darf niemand wissen. Schwöre mir, dass du das niemanden sagst! Den Rest erzähl ich dir im Zimmer." Dylan nickte. ,,Ja, ich habe es geschafft. Dafür sitze ich nun neben der heissen Selena", grinste er. ,,Bin ich nicht Batman? Ich helfe dir immer", fügte er hinzu. ,,Jaja der Beste", lachte ich.

Der Lehrer verteilte die Sitznummern. ,,Leider, können sie fast nie neben ihrem besten Freund sitzen. Ihr werdet sehr verteilt sitzen, da ich es zu spät gebucht hatte", erklärte der Lehrer.

Ich ging in den Zug. Die andere Klasse war schon drin.

Kleo wollte gerade ihren Koffer nach oben heben. Ich kam ihr zur Hilfe. Sie sah mich verwirrt an. ,,Was machst du hier?"

Broken (Thomas Sangster ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt