Können wir reden?

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Am späten Nachmittag war Scarlett mit der Kleinen nach Hause gegangen. Wir waren nach dem ich den Test gemacht hatte noch zur Frauenärztin die mir erstens die Schwangerschaft bestätigte und zweitens das erste Ultraschallbild übergab. Nun saß ich hier mit nem Test und nen Ultraschallbild und wartete auf meinen Bruder. Es allein nur ihn zu sagen bereitete mir schon Angst, aber ich wusste das es mir bei Erling noch schwerer fallen würde. Und das Dortmund verloren hatte war da auch nicht sonderlich positiv, da mein Bruder schon ohnehin schlecht gelaunt sein würde.
Noch ein paar Stunden saß ich allein im Wohnzimmer bis ich einen Schlüssel im Schloss hörte und kurz darauf Jadons Stimme vernahm. ,,Ich bin zurück", hörte ich ihn sagen vernahm aber noch eine bekannte Stimme. ,,Sie will mich sicher nicht sehen", murmelte diese zu meinen Bruder und ich konnte eindeutig Erling erkennen. ,,Du wirst mit ihr reden. Und dich gefälligst entschuldigen", gab mein Bruder zurück und ließ absolut keine Widerrede zu. Ich hörte Erling leise seufzen und kurz darauf kamen beide ins Wohnzimmer. Jadon sah mich besorgt an und zog mich in seine Arme. ,,Geht's dir besser?", fragte mich mein Bruder und strich mir durch die Haare. Leicht lächelte ich und kuschelte mich enger an ihn. So war Jadon halt, er machte sich immer Sorgen um mich, ganz der große Bruder halt. ,,Geht", murmelte ich und sah unsicher zu Erling. Dieser schien den Boden unglaublich interessant zu finden, denn er sah unentwegt auf den Boden. ,,Hast du uns was zu sagen?", fragte mich Jadon und deutete auf den Test und das Bild welche auf meiner Schoß lagen. Nun sah auch Erling auf und bekam große Augen als er die Sachen erkannte. ,,Ja ich ich bin schwanger", flüsterte ich und hatte Angst vor ihrer Reaktion. ,,Ich werde Onkel", strahlte Jadon mich an und als mich leicht lachen ließ. Nun sah ich zu Erling und hielt den Atem an. ,,Von wem bist du schwanger?", fragte er mich und sah mich an. ,,Ist das jetzt dein Ernst?! Natürlich von dir du Trottel!", fuhr ich ihn an und sprang auf. ,,Vo-Von mir? Ab-Aber ich ich...", stotterte er und sah Jadon hilfesuchend an. ,,Überleg dir gut was du jetzt sagst mein Freund", knurrte dieser und sah Erling mahnend an. ,,Ich kann das nicht", sagte Erling plötzlich und verließ fluchtartig die Wohnung. Tränen sammelten sich in meinen Augen und schluchzend sank ich in Jadons Armen zusammen. Wie ich es befürchtet hatte. Er war gegangen.

Jadon
Irgendwann war Riley eingeschlafen, vorsichtig trug ich sie in ihr Bett wo ich sie zudeckte und anschließend leise den Raum verließ. Schnell schnappte ich mir meine Jacke, Schlüssel und zog mir meine Schuhe an und machte mich dann auf den Weg zu Erling. In mir kochte es. Er hatte versprochen meiner Schwester niemals wehzutun und jetzt wo sie ihn so sehr brauchte zog er seinen Schwanz ein und verpisste sich. Der konnte was erleben. Wütend klingelte ich bei Erling, dieser machte erst einige Minuten später die Tür auf. Ohne jegliches Wort schubste ich ihn ins Innere der Wohnung und funkelte ihn wütend an. ,,Sag mal bist du komplett irre oder was?! Einfach ohne ein Wort abzuhauen?! Weißt du eigentlich was du Riley damit angetan hast?! Sie heult sich die Augen aus!", machte ich meinen Ärger Luft und sah wie Erling zusammenzuckte und den Boden anstarrte. ,,Kannst du auch mal antworten?", fragte ich genervt. ,,Ja Jadon ich hab gehört. Ich bin ein Arschloch. Ja ich weiß! Aber scheiße ich hab Angst. Angst das ich als Vater versage", gab er zurück und sah mich verzweifelt an. In seinen Augen war Angst zu lesen und ich konnte Tränen in ihnen sehen. ,,Erling ich kann dich ja verstehen aber Riley hat diese Ängste auch als Mutter zu versagen aber ihr schafft das - gemeinsam. Zumal ich euch helfe und all die anderen auch. Aber gerade jetzt braucht sie dich. Sie ist völlig verzweifelt", antwortete ich deutlich ruhiger worauf Erling nickte und durchatmete. Ich überredete ihn mit mir zukommen um sich einfach zu Riley zu legen und sie fest in den Arm zu nehmen. Dies tat er dann auch und schlief schließlich mit meiner schlafenden Schwester im Arm ein. Eine kurze Zeit lang beobachtete ich die beiden ehe ich mich ebenfalls ins Bett legte und bald auch einschlief.
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Wieder ein neues Kapitel ❤️
Kathi

Neue Chance für die Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt