Die Wahrheit

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Erling
Als ich nach einigen Besorgungen nach Hause kam war es still im Haus. Auf den Tisch im Wohnzimmer lag ein Ultraschallbild, zusammen mit einem Brief. Ich setzte mich aufs Sofa und begann zu lesen:
Hallo mein Schatz,
ehrlich gesagt weiß ich nicht wo ich anfangen soll. Die letzten Wochen haben mir ziemlich zugesetzt. Dein Verhalten hat mich zutiefst verletzt und die Angst du könntest uns verlassen wuchs von Tag zu Tag mehr. Ich weiß nicht mehr weiter Erling. Wenn du uns verlassen willst dann sag es mir ins Gesicht. Dann ziehe ich zu Jadon und du siehst mich nie wieder. Wenn du kein Interesse an deiner Tochter dann ist das okay für mich. Dann entziehe ich dir jeder Verantwortung, du kannst sie jeder Zeit sehen aber brauchst dich nicht um sie zu kümmern. Nur was es auch ist was dich zu diesen Verhalten zwingt. Bitte rede mit mir. Ich kann so nicht mehr. Das halte ich - das halten wir nicht mehr aus.
Ich liebe dich nach wie vor sehr. Ich hoffe du tust es auch noch
In Liebe
Deine Riley.
Ich ließ den Brief mit Tränen in den Augen fallen und spätestens jetzt wusste ich das ich was machen musste. Ich vermutete das sie bei Jadon war, was sich auch bestätigte nachdem ich ihn per Nachricht gefragt hatte. Er war zwar sauer auf mich versprach aber Riley davon zu überzeugen mit mir zu reden. Wir hatten ausgemacht das er sie nach Hause brachte sobald ich ihn das okay schrieb. Schnell machte ich mich an die Arbeit. Ich hoffte nur das sich das alles lohnen würde und ich meine kleine Familie noch nicht komplett verloren hatte.

Riley
Seufzend stieg ich aus Jadons Auto. ,,Meinst du wirklich das er ausgerechnet heute mit mir reden wird?", fragte ich meinen Bruder der zuversichtlich nickte. ,,Sonst mache ich ihn einen Kopf kürzer", sagte er und ich wusste das er das ernst meinte. Ich nickte daher nur und ging zur Haustüre. Vorsichtig schloss ich auf und wunderte mich das es drinnen komplett dunkel war. Dann jedoch sah ich die Kerzen die sich bis in die Küche ergaben. Tränen stiegen mir in die Augen als ich den Weg verfolgte und Erling in der Küche stehen sah. Er hatte sich nach langer Zeit mal wieder richtig herausgeputzt und sah in Gegensatz zu mir umwerfend aus. ,,Erling was..." begann ich wurde jedoch von unterbrochen indem er mich lange und gefühlvoll küsste. Sofort erwiderte ich diesen Kuss und fühlte mich nach langer Zeit endlich wieder komplett, trotzdem wollte ich zu gerne wissen warum er sich in den letzten Tagen so verhalten hat wie er es nun mal getan hatte. Als würde er wissen was ich gerade dachte schluckte er und in seinen Augen machte sich nicht nur Reue und Trauer breit nein ich sah sogar wie sich Tränen in seinen Augen sammelten. Sofort verkrampfte sich mein Herz und ich sah ihn besorgt an. Als ich seine Hand nahm und wir uns gemeinsam auf die Couch setzten begann er zu erzählen. Er erzählte mir von seiner ersten Freundin mit der er zwei fast drei Jahre zusammen war, sie wurde schwanger und die beiden hatten schon alles eingekauft und waren bereit für ihren Sohn. Doch dann passierte ein Unfall, während er beim Training war stürzte sie die Treppe runter. Sie zog sich nur einige Prellungen und ein gebrochenes Bein zu doch das Kind überlebte den Sturz nicht. Sie verlor es und die Beziehung zerbrach. Schließlich flüchtete Erling nach Salzburg und verdrängte die Gedanken an damals. ,,Ich ich habe einfach Angst das es wieder passiert. Das ich wieder versage", flüsterte Erling und eine Träne rollte über sein Gesicht. Mir wurde klar was hier vor sich ging. All die Jahre gab er sich die Schuld und meine Schwangerschaft riss alte Wunden wieder auf. Vorsichtig wischte ich ihm die Tränen weg und nahm seine Hände fest in meine. ,,Schatz warum hast du nicht mit mir geredet?", fragte ich und sah ihn in die Augen. ,,Ich ich wollte aber wusste nicht wie ich anfangen sollte", murmelte er bedrückt und wich meinen Blickkontakt aus. ,,Schau mich bitte an Schatz", bat ich ihn und Erling sah mich ängstlich und reumütig an. ,,Das was damals passiert ist, ist schrecklich und es tut mir wahnsinnig leid das du sowas erfahren musstest. Aber bitte gib dir nicht die Schuld. Du konntest nichts dafür sowas hätte auch passieren können wenn du zuhause gewesen wärst. Es war ein schrecklicher Unfall. Und ja uns kann sowas auch passieren, aber auch dann ist es nicht deine Schuld. Wir sind ein Paar und wir schaffen alles gemeinsam, aber bitte rede in Zukunft mit mir wenn dich was bedrückt", sagte ich und blickte ihn tief in die Augen. Erling nickte leicht und zog mich fest an sich. Erleichtert das nun alles geklärt war kuschelte ich mich an ihn und lauschte seinen Herzschlag. Nach einen leckeren Abendessen, kuschelten wir uns wieder auf die Couch und sahen uns unsere Lieblingsserien an. Die ganze Zeit ließ mich Erling nicht los und hatte seine Hand stets auf meinen schon recht großen Babybauch. Ich konnte kaum glauben das in nicht mal vier Monaten unsere kleine Prinzessin auf die Welt kommen würde.
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Jo wieder ein neues Kapitel ❤️
Kathi

Neue Chance für die Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt