Kapitel 14

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Vielen lieben Dank euch allen <3






Scorpius bedankte sich bei Albus, als dieser ihn den Kürbissaft reichte. Albus grinste breit, während er sich gegenüber Scorp fallen ließ. Als der Blonde nichts sagte, fing Albus mit
„Und?" an und Scorp runzelte die Stirn.
„Und was?"
James gluckste.
„Wir wollen endlich wissen, was jetzt Sache ist."
Scorp grinste.
„Was ist mit deiner Mutter? Was hat dein Vater gesagt? Darfst du weiterhin Kontakt haben?", fragte Albus aufgeregt.
Scorpius lächelte breit in sich hinein. Er war... einfach glücklich.
„Ah, dein Gesicht sagt alles.", meinte James amüsiert und James kleiner Bruder sah fragend zwischen ihnen hin und her.
„Meine Mutter wird nach England ziehen.", platzte es aus Scorpius heraus und seine Freunde sahen ihn erstaunt an.
„Wirklich?"

Er nickte grinsend.
„Ja." Er konnte es kaum selbst glauben. Es kam ihm manchmal noch wie ein Traum vor. „Sie bewohnt momentan ein Hotel. Schaut sich aber heute bereits mit Onkel Blaise eine Wohnung an." Zwei Wohnungen, um genau zu sein. Sein Pate, Blaise, hatte zwei Wohnungen im Zentrum London aufgetan und so wie Scorp seinen Patenonkel kannte, würde mit Sicherheit eine der Wohnungen seiner Mutter zusagen. „Ich glaube, mein Vater selbst hat kein Problem mit meiner Mutter und auch nicht umgekehrt.", sprach Scorp weiter und fixierte seine Flasche in der Hand. Nässelte am Etikett rum. „Sie beide wollen aber nicht, dass ich mit meinen Großeltern darüber rede."

Es war ein seltsames Gespräch gewesen. Sein Vater hatte ihn beschworen, den Mund zu halten und als er nachgefragt hatte wieso, hatte seine Mutter versucht zu erklären, dass ... nun vieles im Argen lag in dieser Familie.
„Nun... ist es denn wichtig, dass deine Großeltern davon erfahren?", hakte Albus nach und runzelte dabei die Stirn.
„Deine Oma Zissy ist doch nett.", meinte James. „Denkst du, sie hätte etwas dagegen?"
Scorpius zuckte die Schultern. Er wusste es nicht. Es war ihm auch schlichtweg egal, was seine Großeltern davon hielten. Das Problem war, gegenüber seinen Großeltern weiterhin freundlich gegenüberzutreten. Er spürte wieder diese Wut in sich aufsteigen. Sie waren schuld, dass er seine Mutter missen musste. Jahrelang ohne sie aufwachsen musste.

Er schob den Gedanken nach hinten.
„Egal. Wichtig ist, dass sie jetzt da ist"
James gluckste.
„Deine Mutter geht einfach so nach England zurück und lässt alles in Amerika liegen und stehen?"
Der Blonde nickte.
„Ja. Ihre Firma hat hier eine Zweigstelle. Sie soll hier arbeiten. Die Firma ausweiten. Mehr Erfolg in London einfahren."
Und sie würde damit in seiner Nähe sein.
„Und wie ist sie so?"
Scorp lächelte in sich hinein. Ging es nach ihm, war seine Mutter einfach die beste Mutter, die es gab. Aber vermutlich dachten das alle Kinder von ihren Müttern. Nun, zumindest wenn sie sich nicht genervt von ihnen fühlten, was Scorpius bis jetzt nie gefühlt hatte.
„Ist sie hübsch?", hakte James nach und Albus zischte dessen Namen. „Was denn? Darf man das nicht fragen?"

„Sie ist sehr hübsch.", antwortete der Blonde. „Und sie ist nett, intelligent und einfach ..."
„Perfekt?", riet James und grinste weiter, was Albus glucksen ließ. „Ich würde sagen, wir müssen uns selbst ein Urteil machen. Du bist eindeutig nicht neutral."
Nein, war er vermutlich nicht. Aber das war ihm egal. Er war einfach nur glücklich. Er hatte seine Mutter und sie würde bei ihm bleiben. Für immer. Er nippte an seinem Saft, während Albus und James erzählten, was die letzten Tage in England alles so los war.





Sie ging zielsicher in der großen Wohnung umher. Sie hätte definitiv genügend Platz. Drei Schlafzimmer, zwei Bäder, ein Wohnzimmer, eine gigantische Küche mit genug Platz für einen großen Speisetisch. Doch das Highlight war einfach die gigantische Terrasse. Sie trat nach draußen und blickte auf den Park, der sich vor ihr erstreckte und erst weiter hinten entdeckte sie das Zentrum Londons.
„Es ist eben nicht im Zentrum.", meinte Blaise und lehnte sich neben Astoria ans Geländer. Sie nickte. Das war ihr bewusst. Es war nicht so, dass ihr die ersten beiden Wohnungen nicht gefallen hätten, aber das hier entsprach ihr mehr. Platz, Ruhe und den Park direkt vor der Haustür. „Nicht weit von hier gibt es ein Fitnesscenter und ein Schwimm- und Hallenbad. Falls dich so etwas interessiert.", erklärte Blaise.
„Ich denke, ich werde sie nehmen.", erwiderte sie grinsend und ging zurück in die Wohnung.

Blaise folgte ihr. Er schien sich nicht großartig verändert zu haben.
„Bist du sicher?", fragte er zweiflerisch. „Die erste Wohnung hat einen Ausblick, für die andere Töten würden. Und die zweite Wohnung ist praktisch um die Ecke deiner neuen Arbeit."
„Blaise.", sprach sie gelassen und grinste breit. „Ich will diese Wohnung. Sie hat einfach ... einen gewissen Charme."
Und daraus konnte sie immer etwas machen.
„Weißt du, die zweite Wohnung wäre auch in der Nähe von Dracos Wohnung."
Sie zog eine Braue nach oben.
„Er hat eine Wohnung? Ich dachte, er wohnt in Manor."
„Oh das tut er. Er... nun ja, wenn es spät in der Arbeit wird und Scorp in Hogwarts ist, nutzt er diese oft."
Geheimnisse über Geheimnisse. Wie immer.

„Ich will diese Wohnung.", sprach sie gelassen und betrat die Küche. Sie würde vor den Fenstern ihren Esstisch stellen. Und auf die Terrasse konnte sie auch Möbel aufstellen lassen. Sie könnten Grille und am Abend zusammensitzen. Es war perfekt. „Zu verkaufen, richtig?", fragte sie und dekorierte in Gedanken bereits das Wohnzimmer.
Blaise wirkte überrumpelt. Er zog die Infomappe hervor.
„Ja. Ja, zu verkaufen."
„Gut, dann mach die Verträge fertig. Bar, Scheck oder Überweisung?"
„Nun ich denke... Scheck oder Überweisung reicht aus. Aber Draco meinte ..."

Sie lächelte Blaise gelassen an.
„Blaise, ich kann mir durchaus eine eigene Wohnung leisten und auch kaufen. Ich verdiene gut und ich habe gute Sparfonds. Draco hat mit dieser Sache nichts zu tun."
„Nun bis auf das er der Vater deines Sohnes ist."
Ja, als könnte man das Leugnen oder sie jemals vergessen.
„Ja, außer das.", murmelte sie und als sie Blaise ansah, wusste sie es. „Er hat mit dir gesprochen." Blaise wurde rot und wich ihrem Blick aus. „Oder?"
„Ich habe keine Ahnung von was du sprichst."
Er log und zwar immer noch recht schlecht. Aber das sagte sie ihm nicht. Sie war zurück in England und sie hatte eine Wohnung. Sie war in der Nähe ihres Sohnes, das war alles was zählte.


Diesen Gedanken hatte sie auch, als sie das Hotel betrat, indem sie sich eingecheckt hatte. Sie hatte nicht geglaubt, dass sie jemals London wieder betreten würde und nun, baute sie sich hier wieder ein Leben auf. Sie wusste nicht ob das gut oder schlecht war. Ob es eine richtige Entscheidung war oder sie völlig den Verstand verloren hatte. Vermutlich beides. Es war die richtige Entscheidung, weil sie zu einem Scorpius wieder in ihrem Leben hatte und anderseits ihr Sohn sie hatte. Und es war eine dumme Entscheidung, weil sie genau wusste, wie ihre Familie reagieren würde. Es war ein gefährliches Spiel. Besonders ihre Mutter war eine Gefahr.

Sie schloss ihre Suite auf und hielt inne, als dort bereits Licht brannte. Sie war nicht wirklich erstaunt, ihn zusehen. Sie hätte sich das denken können.
„Will ich wissen, wie du hier hereingekommen bist?", fragte sie den Blonden, als er mit zwei Weingläsern zur Tür kam.
„Ich habe Kontakte. Genügend Kontakte.", meinte er grinsend und reichte ihr eines der Gläser. Sie murmelte seinen Namen, während sie an ihm vorbeiging und im Wohnraum ihre Tasche auf den niedrigen Tisch warf und aus ihren hohen Schuhen stieg. „Komm schon. Du bist doch nicht böse auf mich, oder?"

Sie nippte an dem Rotwein und sagte dazu nichts. Sie wusste nicht, ob sie böse auf ihn sein sollte oder eher besorgt, dass sie sich schwer damit tat seinem Charme zu widerstehen.
„Wo ist Scorp?", fragte sie stattdessen und er trat näher an sie ran.
„Bei seinen Freunden. Er schläft heute dort. Wir können ihnen morgen zusammen abholen, wenn du möchtest." Sie wusste nicht, ob das wirklich eine gute Idee war. Wollten sie beide nicht verhindern, dass ihre Eltern davon erfuhren? Sicher irgendwann würde sich das nicht vermeiden lassen. Aber es musste, wenn es nach Astoria ging, ja nicht gleich passieren. „Und welche Wohnung ist es geworden? Wohnung Nummer eins oder Nummer zwei?", hakte er nach und sie sah ihn das erste Mal wieder richtig an.

„Keine von beiden.", antwortete sie und erkannte die Enttäuschung in seinen Augen.
„Haben sie dir nicht gefallen? Soll Blaise dir eine andere Wohnung suchen?"
„Nein. Ich habe eine Wohnung. Blaise hatte noch eine dritte in petto."
„Eine dritte Wohnung?", wiederholte er verwirrt und sie nickte.
„Ja. Und bevor du fragst, sie ist nicht im Zentrum, nicht in der Nähe deiner Wohnung und nein, ich lasse mir von dir keine Wohnung kaufen."
Sie ging an ihm vorbei und setzte sich in einen der gemütlichen runden Sessel.
„Blaise hat dir das alles erzählt?", empörte sich der Ältere und Astoria rollte mit den Augen.
„Das war gar nicht nötig. Außerdem was spielt das für eine Rolle? Die besser Frage ist, was du dir dabei gedacht hast?"

„Ich ... keine Ahnung. Ich wollte ... helfen.", stotterte er und sie funkelte ihn kurz an.
„Lass uns eins klarstellen, Draco, ich brauche keine Almosen."
„Tori...", murmelte er und sie stand auf, als er näher kam. „Das ist mein Ernst, Draco. Ich bin kein Kind mehr. Ich bekomme das sehr gut alleine hin."
„Sicher doch. Sicher.", versicherte er ihr und sie zuckte zusammen, als er ihr viel zu sanft eine Strähne hinters Ohr schob. „Es tut mir leid. Sei nicht böse auf mich, ja?"
Er war verrückt.
„Draco.", murmelte sie schwer und als er sich vorbeugen wollte, duckte sie sich an ihm vorbei. „Das muss aufhören.", presste sie schwer hervor und stellte ihr Glas auf eine Vitrine ab.
Sie hatte sich in Amerika geschworen, nicht noch einmal solche Ausschweifungen mit Draco sich zu erlauben.

„Wieso willst du unbedingt etwas verhindern, was so offensichtlich gut funktioniert.", beschwerte er sich, wie ein nörgelndes Kleinkind, dass nicht einsehen wollte, dass etwas nicht klappte.
„Weil das letzte Mal, als offensichtlich alles so gut funktionierte, mir mein Kind weggenommen wurde, ich aus der Familie verstoßen wurde und in Amerika gelandet bin." Er senkte beschämt den Blick und sie verschränkte die Arme vor der Brust und atmete schwer aus. „Draco, ich will für Scorpius da sein. Ich möchte ihn nicht wieder verlieren und ich befürchte, dass das zwischen uns..." Was auch immer es war. „... nur alles komplizierter macht. Verstehst du?"

Er stellte das Glas ab und schüttelte den Kopf.
„Tori..."
„Draco, das ist mein Ernst.", unterbrach sie ihn und musste ihn ansehen, als er ihr Gesicht sanft umfasste.
„Ich werde ihn dir nicht wegnehmen. Ich verspreche es. Ich ... wir kriegen das hin. Beides. Versprochen."
Er hatte schon so viele Dinge versprochen.
„Was wenn deine Eltern es herausbekommen? Oder meine?"
Er schüttelte kaum sichtbar den Kopf.
„Ist mir egal. Ich werde dich nie wieder gehen lassen."
„Was ist mit Scorpius?", fragte sie leise.
Astoria war sich sicher, dass diese Tatsache für Scorpius nicht so leicht zu schlucken war. Egal, ob sie seine Eltern waren oder nicht.
„Wir werden warten und es ihm langsam verständlich machen, sobald wir wissen, wie weit das hier zwischen uns ist."
Er war verrückt. Eindeutig. Aber sie war verrückter, als sie sich küssen ließ.

Gestohlenes GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt