Kapitel 40

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Kayla starrte auf Aleria, als diese aufstand. In ihren Armen hielt sie ein kleines Kind. »Es tut mir so leid« sagte Kayla leise. Aleria standen Tränen in den Augen. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Hilf mir« Sie sah aus als würde sie jeden Moment zusammen brechen. Kayla ging zu ihr und setzte sich neben sie. »Wie lange schon?« Aleria blinzelte, woraufhin eine Träne aus ihrem Augenwinkel und ihre Wange hinunter rollte. »Erst seit Gestern« Eine zweite Träne folgte. Kayla legte vorsichtig ihre Arme um sie. »Was soll ich jetzt machen? Was mache ich ohne ihn?« Aleria lehnte sich vorsichtig an Kayla, darauf bedacht, das Baby in ihren Armen nicht zu wecken. »Komm mit raus. Hier drin ist es zu stickig. Komm mit raus und erzähl mir was passiert ist« Aleria widersprach nicht als Kayla ihr aufhalf und aus dem Haus führte. Sie legte das Baby in eine Wiege. Draußen warteten die anderen, zusammen mit dem alten Mann. Kaum sahen sie Kayla, wollten sie zu ihr, doch der Mann hielt sie zurück. »Lasst uns allein« flüsterte Kayla und ging mit Aleria an den Rand der Klippen. Kaum das sie saßen, vergrub Aleria das Gesicht in den Händen. »Warum tut es so weh?« Kayla nahm ihre Schwester wieder in den Arm und ließ sie weinen. »Es tut mir unendlich leid. Der Pfeil in deiner Hand als ich in die Hütte kam... er hatte eine grüne Feder. Ich weiß was das bedeutet. Und du auch« Aleria schmiegte sich schluchzend an Kayla. »Das hat er nicht verdient. Es war alles gut, wir waren mit Ryana draußen vor der Hütte. Dann...« Ihre Stimme versagte, also versuchte sie es erneut.

Flashback von Aleria:

»Und?« Koran sah sie grinsend an. »Wie geht es der kleinen Ryana?« Aleria lachte. »Ich glaube es geht ihr sehr gut!« Das Baby in ihrem Arm stieß ein kurzes Quietschen aus. Aleria küsste sie auf den Kopf. Sie schaute auf das Dorf. Kurz nachdem Kayla weggeflogen war, hatte sie herausgefunden das sie schwanger war. Also wurde die Hochzeit vorgeschoben. Dann war das kleine Mädchen auf die Welt gekommen. Koran legte einen Arm um sie und küsste sie seinerseits auf den Kopf. Aleria schaute sich um. »Ich möchte einen Brief an Kayla schicken. Sie soll es wissen. Schade das sie nicht bei der Hochzeit war, aber...« Ein scharfes Pfeifen unterbrach Aleria. Sie schaute sich panisch um. Es war das Geräusch eines Pfeiles. Mit einem mal wurde sie nach hinten gedrückt. Alles geschah wie in Zeitlupe. Sie sah den Pfeil auf sich zufliegen. Dann warf sich Koran vor sie. Der Pfeil traf ihn in die Brust. Aleria schrie auf. Ryana mit einer Hand haltend, lief sie zu ihm und hockte sich daneben. Er lag keuchend auf dem Boden, der Pfeil steckte in seiner Brust. »A... Aleria« Er hatte seine Augen vor Schmerz fest zusammengepresst. Aleria drehte ihn auf den Rücken und zog den Pfeil aus seiner Brust. »Koran? Koran!« Er öffnete langsam die Augen. Er hustete, nach Luft ringend. »A... Aleria... Ryana...« Aleria legte eine Hand an seine Wange, die andere hielt noch immer ihre Tochter. Tränen liefen über ihr Gesicht. »Nein, Koran! Nein! Du stirbst mir jetzt nicht weg!« Er holte tief Luft. »Ich... Es... tut so... weh« Sein Blick verschleierte sich. »Nein! Koran! Koran, komm zurück!« Aleria begann zu schreien und sah sich wild um. »Hilfe! Hilfe, bitte!« Ryana begann zu weinen. Menschen kamen aus dem Dorf gerannt und scharten sich um sie. Aleria sah sie hilfesuchend an. »Helft mir!« Keiner rührte sich, sie bekam nur mitfühlende Blicke. Aleria schaute wieder zu Koran. Er zitterte von der Anstrengung, die das Atmen ihm bereitete. »Ich... liebe...« Er verstummte. Sein Körper erschlaffte, seine Atmung stoppte, seine Augen starrten ins Leere. »Ich dich auch« Aleria krümmte sich zusammen. Sie saß, über ihr schreiendes Baby und ihren Mann gebeugt, da und weinte. Einer nach dem anderen nahmen die Dorfbewohner die Helme ab und legte sich eine Hand aufs Herz.

Aleria schaute zu Kayla hinauf. »Es war als hätte ich einen Teil meiner Seele verloren. Ein Teil der nie mehr zurückkommt. Was soll ich ohne ihn machen?« Kayla hielt ihre Schwester im Arm, während sie auf das Wasser starrten. »Das Leben ist grausam und viel zu kurz. Für manche ist es kürzer als für andere. Wir müssen entscheiden wie wir unsere Zeit verbringen wollen und können nur hoffen das es die richtige Entscheidung ist. Aber manchmal ist klar was die Richtige ist« Aleria hielt noch immer ihr Baby im Arm und wiegte ihre Tochter sanft hin und her. »Du meinst ich soll aufhören an ihn zu denken und mich meinen Pflichten widmen, als sei nichts geschehen« Kayla sah sie mitfühlend an. »Nein. Ich meine das du selber entscheiden musst was du tust. Und dann wirst du sehen ob es die richtige Entscheidung ist« Kayla wischte sanft die Tränen vom Gesicht ihrer Schwester. »Was würde Koran wollen?«

Tadaaaaa! SarahMuerner ich muss dir wieder danken! Es ist wirklich schön wenn ich jemanden zum lächeln bringen kann. Danke nochmal.
AnoukyT-T
p.s. Ich habe gerade Once Upon A Time geschaut. Staffel Fünf. Hook ist... naja...
Ach und:

Kayla richtete sich auf und zog ihr Schwert. Sie lächelte.

The Lonely RiderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt