Kapitel 31

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Mit einem mal verschwand die Trauer und machte einer wütenden Entschlossenheit Platz. Kayla ballte die Hände unwillkürlich zu Fäusten. »Ich lasse dich jetzt nicht gehen!« flüsterte sie leise Breeze zu. Ihr Drache zeigte keine Reaktion. Kayla stand vorsichtig auf, darauf bedacht Breeze nicht zu verletzen. Dann ging sie schnellen Schrittes aus der Hütte. Sie machte sich auf den Weg zu Fischbein. Vor seiner Hütte wischte sie sich die Tränenspuren fort, dann klopfte sie an. Zu ihrer Überraschung öffnete ihr Niran die Tür. »Kayla? Was ist los? Ist sie...« Kayla unterbrach ihn barsch. »Nein. Wo ist Fischbein?« Niran sah erleichtert aus. »Er ist hinten bei seinen Pflanzen und so. Warum?« Kayla war schon im Begriff zu gehen und drehte sich nocheinmal um. »Ich rette meinen Drachen!« Niran sah aus als wolle er widersprechen, hielt aber den Mund. Kayla kümmerte sich nicht darum und lief schnell zu Fischbein. »Fischbein! Ich brauche deine Hilfe!« Er sah sie verwundert an. »Wobei?«
»Du musst mir helfen Breeze zu retten!«
»Kayla, ich dachte ich hätte deutlich gemacht was ich davon halte!«
»Ja, hast du! Aber würdest du Fleischklops einfach sterben lassen?«
»Naja, nein... Ich würde alles dafür tun das sie lebt und sie nicht einfach aufgeben!« Kayla wartete, damit Fischbein über seine Worte nachdenken konnte. »Oh. Ja, alles klar, ich helfe dir« Sie lächelte zufrieden, doch es war nur von kurzer Dauer. Fischbein kam mit in Hicks' Hütte und untersuchte Breeze. Er nahm den Verband ab und schaute sich die Wunde genau an. »Alles klar... Also die Wunde am Bauch selbst ist es nicht mehr. Die ist verheilt. Es sind ihre inneren Verletzungen!« Kayla verdrehte die Augen. »Soweit war ich auch schon. Hast du etwas für sie, oder nicht?« Fischbein dachte kurz nach, dann hellte sie sein Gesicht auf. »Oh, das ist es! Komm mit!« Er lief so schnell er konnte aus der Hütte und zu seinen Pflanzen. Als Kayla auch ankam, stand er schon vor einer kleinen, unscheinbaren Pflanze. »Was ist das?« Kayla stand keuchen neben ihm. Fischbein war ein ziemlich schneller Läufer. »Das ist das Kraut das deinen Drachen retten wird! Es hat keinen wirklichen Namen... Ich habe großes Glück die Blume zu haben, sie wird oft als Unkraut angesehen und zertreten. Ein Blütenblatt am Morgen, Mittag und Abend sollte Breeze helfen. Wenn... sie es einnehmen kann« Kayla nickte. Vorsichtig zupfte Fischbein ein einzelnes Blütenblatt von der Blume ab. Dann liefen sie zurück. Auf dem Weg kam ihnen Rotzbakke entgegen. Er war auf den Weg zu den Ställen, wo sie Nia gefangen hielten. Er hatte etwas Essen dabei. »Was macht ihr?« Fischbein lief weiter währen d Kayla kurz stehen blieb. »Wir retten meinen Drachen. Rotzbakke, ich wollte dich noch warnen. Nia ist nicht mehr wie früher. Sie ist nicht mehr das Mädchen in das du dich verliebt hast« Rotzbakke schaute zu Boden. »Ich weiß. Meine Nia würde niemals einen Drachen einfach so verletzen. Viel Glück. Ich hoffe Breeze wird wieder gesund« Kayla nickte. »Dir auch« Er ging ohne ein weiteres Wort. Als Kayla in Hicks' Hütte ankam saß Fischbein schon bei Breeze. Kayla kam schnell dazu. »Und?« Er schaute zu ihr auf. »Sie schafft es nicht. Breeze ist zu schwach!« Kayla kniete sich schnell neben ihren Drachen. »Hey. Breeze? Bist du noch da?« Der Tagschatten öffnete langsam ihre Augen. »Breeze, du musst uns helfen. Dir und mir« Breeze gurrte leise. »Breeze, du musst das Blütenblatt fressen. Bitte!« Vielleicht war es allein die Dringlichkeit in Kaylas Stimme, die Breeze dazu brachte das Maul langsam zu öffnen. Fischbein legte das Blatt auf die Zunge. Kayla redete Breeze gut zu, während diese schwer schluckte. Fischbein atmete auf. »Gut. Sie ist zwar noch nicht aus der Gefahrenzone, aber wenn sie es schafft das Blütenblatt zu sich zu nehmen, sieht es gut für sie aus!« Kayla war kurz davor ihm um den Hals zu fallen. »Danke« Er nickte. »Du hattest übrigens recht. Es stand uns nicht zu dir zu sagen das du deinen Drachen sterben lassen sollst, wenn wir es aauch nicht tun würden« Kayla nickte nur. Dann setzte sie sich zu Breeze und Fischbein ließ sie alleine.
Draußen traf er auf die anderen Drachenreiter, bis auf Rotzbakke. Niran stand ganz vorne. »Und?«
»Mit etwas Glück wird Breeze es überleben!«
»Kann ich rein?« Fischbein sah zweifelnd zur Hütte. »Vielleicht erstmal nicht. Ich glaube Kayla entspannt sich endlich mal. Sie braucht ruhe. Vielleicht sollten wir es ihr besser morgen sagen...« Niran trat vor. »Ich gehe hinein« Fischbein trat einen Schritt zur Seite. »Wie du willst. Sag nur nicht, dass ich dich nicht gewarnt hätte« Niran würdigte ihn keines Blickes und ging in die Hütte.

Jaaaaaa... Mit etwas Glück wird Breeze überleben... Wie könnt ihr nur denken ich töte einen Drachen! Das ist echt zu viel! Drachen sind mir heilig, wenn ich jemals einen töte, dann stirbt dieser einen Natürlichen, friedlichen Tod!
Anouky:)
p.s.:

Kayla starrte das Mädchen vor ihr kalt an. »Was macht sie hier?«

The Lonely RiderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt