Kapitel 12

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Sie waren gerade zurück als ein Schiff mit Drachenjägern aufbrechen wollte um sie zu suchen. Kayla brachte Breeze zu ihrer Hütte und nahm Nia und Feuerherz dann zur Berichterstattung bei Krogan mit. »Die beiden werden mit ausreichend Training ein sehr gutes Team. Doch Nia muss noch lernen Kampfmanöver zu fliegen und sie muss mit Waffen umgehen können. Ich nehme an Feuerherz erhält wieder Privattraining?« Krogan nickte. »Nia, Feuerherz! Ihr könnt gehen! Ihr werdet bei Kayla wohnen« Nia nickte, schaute Krogan jedoch nicht an. Sie stand perfekt da, gerade, den Kopf gesenkt. »Ja, Meister« Krogan sah zufrieden aus, bis Nia und Feuerherz das Zelt verlassen hatten, dann versteinerte seine Miene und er wandte sich wieder Kayla zu. Sie schaute ihn noch immer nicht an, so konnte er das Funkeln in ihren Augen nicht sehen. Das war auch besser so, denn wenn er es sehen würde, würde ihre Bestrafung höchstes Maß erhalten. Krogan erwartete von seiner Geheimwaffe nichts zu fühlen, warum auch immer. Kayla hatte nie nachgefragt und würde Jauch nicht damit anfangen. »Kayla, Kayla, Kayla! Du weißt wie ich Ungehorsam bestrafe! Ich dachte inzwischen hättest du es endlich aufgegeben, doch wenn dem nicht so ist...« Er stand auf und trat vor Kayla, welche ihn noch immer nicht anblickte. Er hob ihr Kinn hoch und schaute ihr in die Augen.  Kayla war nicht darauf vorbereitet, weshalb er einen Blick auf das alte Funkeln erhaschte, welches eigentlich erloschen sein sollte. Zu ihrer Überraschung lächelte er. Sie machte sich langsam los und trat, wieder mit gesenktem Kopf, ein paar Schritte zurück. Er setzte sich seelenruhig wieder an den Tisch im Zelt. »Ich denke wenn wir deine Bestrafung auf zwei Wochen erweitern wirst du wieder normal sein. Das bedeutet zwei Wochen jeden Abend, nachdem die Sonne untergegangen ist, wirst du dich in das schwarze Haus begeben und deine Bestrafung erhalten. Ich denke du wirst es aushalten. Es geht heute los« Kayla nickte und trat aus dem Zelt. Sie lief zu ihrer Hütte um ihre Waffen abzulegen und Breeze Bescheid zu geben. Auch an Nia hatte sie ein paar Worte.

»Schlaf, du musst morgen ausgeruht sein. Ich werde noch etwas weg sein und meine Bestrafung erhalten. Warte bloß nicht auf mich! Verstanden?« Nia nickte. Kayla nickte und ging aus dem Haus. Draußen wartete Breeze auf sie. »Hey. Du weißt was du zu tun hast. Bitte pass auf sie auf. Ich habe dich lieb« Ihr Tagschatten gurrte traurig, hielt sie jedoch nicht auf als Kayla an ihr vorbei ging. Kayla musste zu Fuß zu dem schwarzen Haus gehen. Das schwarze Haus war der gefürchtetste Ort der ganzen Insel. Es stand außerhalb des Dorfes in einem Wäldchen. Es war, wie der Name schon sagte, außen und innen komplett schwarz und mit allen möglichen Folterwerkzeugen gefüllt. Es arbeiteten drei der treusten Anhänger von Krogan dort. Zwei Frauen und ein Mann. Der Mann hieß Vigard und war noch neu. Er hatte dunkelbraune Haare und sehr dunkle, fast schwarze Augen. Die ältere der beiden Frauen hieß Larda, sie war am längsten in Krogans Diensten. Ihr Haar war dunkelblond, ihre Augen genauso dunkel wie die von Vigard. Und dann war dort noch die jüngste von allen. Sie hatte Schwarzes Haar und eiskalte schwarze Augen. Ihr Name war Ylva. Es bedeutete so viel wie ˋDie Wölfinˋ. Und genau das war Ylva. Eine Wölfin. Sie lechzte nach dem Blut der Menschen welche zu ihr geschickt wurden. Sie war die Grausamste von allen. Meistens wurden Leute nach dem ersten Mal bei ihr schon verrückt. Sie schnitt die Menschen auf die man ihr brachte, flüsterte leise Drohungen in ihre Ohren, welche sie dann wahr machte. Sie übernahm immer Kayla. Aus irgendeinem Grund hasste Ylva Kayla ganz besonders. Es beruhte auf Gegenseitigkeit, das war klar, doch wann immer sie konnte nutze Ylva die schlimmsten Methoden an ihr die sie kannte. Kayla betrat das Wäldchen. Es war stockfinster hier, doch das war nichts im Gegensatz zu dem Alptraum welcher sie in dem schwarzen Haus erwartete, an welches sie nun klopfte. Jemand musste Ylva von ihrer Bestrafung berichtet haben, denn diese öffnete mit einem breiten Lächeln die Tür. Dieses Lächeln war ihr Markenzeichen. Es war breit und mörderisch, als würde sie sich auf ein Festmal stürzen. »So so... Du bist also für zwei Wochen jeden Abend mein Gast? Wie nett von dir, wir haben uns ewig nicht gesehen!« Ihre Stimme war wie immer zuckersüß, mit dem altbekannten mörderischen Unterton. Kayla lächelte sie ebenfalls an und trat ein. »Was hast du denn heute für mich?« Ylva schloss die Tür hinter ihr und führte sie in ein kleines Zimmer, vollgestopft mit allen möglichen Werkzeugen. »Leider nicht das Beste! Ich musste mich in zehn Minuten vorbereiten, das ist gar nicht so leicht! Aber ich denke ohnehin das wir langsam anfangen! Bitte, setzt dich doch« Kayla ging zu einem Stuhl mit Fesseln und setzte sich darauf. Kayla sah wie die Tür sich schloss, dann merkte sie nichts mehr. Doch ihre Schreie hörte man im ganzen Dorf.

Sie schrie immer. Auch wenn man sie für schwach hielt, schreien half einfach. Kayla lief durch das stille Dorf. Alle schliefen, was nur von Vorteil für sie war. Es war weit nach Mitternacht und Kayla war müde. Doch das war nicht das schlimmste. Ein unnatürliches Zittern hatte ihren ganzen Körper eingenommen, so stark das sie kaum aufrecht gehen konnte. Mitten im Dorf brach sie schließlich in einer kleinen Gasse zusammen und blieb liegen. Ihre Wunden waren tief, Blut strömte unablässig aus ihnen heraus. Kayla wusste, wenn sie nicht nach Hause kommen würde, würde sie sterben oder zumindest für eine Woche außer Gefecht gesetzt. Eine Träne fiel in den Staub auf dem Boden. Eine zweite folgte. (Nein, es fängt jetzt nicht auch Nachbarn zu regnen, das wäre zuviel xD) Plötzlich hörte sie es. Das Gurren. Trotz der vielen Tränen, die sie inzwischen vergossen hatte, lächelte sie. Wie immer hatte ihre Schwester sie gerettet. Breeze stupste sie an. Kayla kletterte kraftlos auf ihren Rück und sackte zusammen. Breeze hob leise ab und landete wenig später.

Ach, verdammt, es ist Donnerstag! Egal! Gewöhnt euch nicht daran, es wird ab jetzt wieder bei einem Kapitel am Mittwoch bleiben! Das hier ist ein Ausnahmezustand, da ich einen Schreibrausch habe!
Anouky:)
p.s.:

»Sie muss zu einem Heiler! Sie stirbt!«

The Lonely RiderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt