Kapitel 49

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Kayla war nach einer Weile wieder ein geschlafen. Darion war am nächsten Morgen nicht zurückgekehrt, was Kayla erst nicht kümmerte. Auch am zweiten Tag kam er nicht zurück.
In dieser Nacht hatte Breeze Wache gehalten. Sie hatte einen Flügel schützend über sie gelegt, ein Auge halb geöffnet und begrüßte den Sonnenaufgang. Breeze stupste Kayla erschrocken an und deutete auf die Sonne. Kaylas Augen weiteten sich. »Eine rote Sonne geht auf! Blut wurde in dieser Nacht vergossen« Sie erstarrte, dann drehte sie sich langsam um. Darion!
Sie liebte Darion nicht, aber sie wollte nicht das er starb. Breeze konnte im Unterholz nicht rennen, weshalb sie über ihr flog. Nach kurzer Zeit. hörte sie Geräusche. »Dieses dumme Gör! Hat keine Ahnung von uns!« Es war eine recht hohe Stimme. Eine tiefere antwortete. »Du kennst sie nicht! Sie stark und uns schon auf den Fersen. Wir sehen sie nur nicht« Sie rollten einen Karren mit sich. Kayla hörte die Geräusche von gefesselten Drachen. »Krogan!« zischte sie. Sie gab Breeze ein Zeichen, das sie von Fischbein gelernt hatte. Sofort feuerte ihr Tagschatten auf die Männer. Kayla selber grinste und nahm Pfeil und Bogen. Zwei Jahre waren Zeit genug um die Waffenkünste zu perfektionieren. Sie legte einen Pfeil in die Sehne, lugte kurz aus den Büschen und schoss. Einer der Jäger fiel um. Sofort drehten sich alle anderen um, doch Kayla war schon auf einer andren Seite und schoss.
Sie hatte wirklich zu viel Zeit auf der Insel verbracht. Sie kannte jedes kleine Versteck und wusste wie man sich lautlos von einen Fleck auf den anderen bewegte. Der nächste Drachenjäger fiel. »Wer ist da?« Rief einer. Ein kurzer Blick aus dem Gebüsch genügte um zu wissen das noch drei Jäger standen. Drei gefangene Drachen und Darion waren auf dem Karren. Er lag vollkommen still. Sie schoss einen weiteren Pfeil ab und wechselte die Position. Einer der Drachen war ein schneller Stachel, vermutlich mit dem eigenen Gift betäubt. Kayla vermutete das auch Darion damit bewegungsunfähig gemacht wurde, bevor man ihn bewusstlos geschlagen hatte. Die zwei anderen waren Gronkel, noch sehr jung. Sie wanden sich hilflos. Auch Waffen lagen auf dem Karren. Wahrscheinlich waren sie ihnen zu schwer geworden und sie hatten sie abgelegt.
Die letzten beiden Männer, jung und zart, schauten sich unruhig um. Kayla musste ein Lachen unterdrücken. Sie legte den Bogen weg und entledigte sich ihres Köchers. Er würde sie nur behindern. Dann stand sie auf und ging aus den Büschen heraus. Erst bemerkten die Männer sie nicht. »Buh!« Sofort schraken beide zusammen und drehten sich zu ihr um. Kayla lächelte. »Ich muss euch leider bitten meine Insel zu verlassen und die Drachen freizulassen. Und diesen Typen da auch« Einer der Männer lachte laut auf. »Ja klar! Und was wenn nicht? Was kannst du uns antun?« Kaylas Augen leuchteten auf. »Ich liebe es wenn ihr mich unterschätzt! Erlaube mir, das ich dir demonstriere was ich tun kann!« Sie blickte den anderen Jäger an, der unruhig einen Schritt zurückwich. Kayla zog einen kleinen Dolch aus ihrem Stiefel. Wieder lachte der erste.
»Och wie süß, sie hat einen Zahnstocher!« Kayla schloss kurz die Augen und genoss das Gefühl der Aufregung, das sie immer durchströmte. Mit einem mal hörte sie schwere Schritte und ging einen Schritt zur Seite, die Augen immer noch geschlossen. Ein Knallen, gefolgt von einem schmerzerfüllten Aufschrei sagte ihr, das der Drachenjäger, der sie angreifen wollte, gegen einen Baum gerannt war. Sie öffnete ein Auge. Es war der, der sie ausgelacht hatte. »Na na na! Man greift keinen unvorbereiteten Gegner an!« Kayla lächelte noch immer. Dann ging sie zu dem, am Boden liegenden und beugte sich über ihn. »Wusatest du das Drachen oft die gleiche Wahre Seite haben wie ihr Reiter? Und das sie auch in ihrer wahren Form sind, wenn ihr Reiter es ist? Nun, Breeze hatte schon lange keine Beute mehr. Also lauf« Der Jäger stand auf, deutlich zitternd, dann drehte er sich um und rannte davon, wenn auch noch schwankend. Der Verbleibende wurde Recht schnell von Kayla überwältigt, jedoch sehr langsam getötet. (Ich erspare euch die Einzelheiten) Sie hatte Breeze noch ein Zeichen gegeben, sodass diese zur Jagd aufbrach, dann hatte sie sich um die Drachen gekümmert und sie befreit. Kurz darauf hörte sie Schreie aus dem Wald. Kayla lächelte, bis sie sich Darion zuwandte. Er war ausgemergelt und blass. Mit Schrecken bemerkte Kayla das er nicht atmete. Sofort horchte sie nach einem Herzschlag. Nichts. Kaylas Augen weiteten sich. »Nein...« flüsterte sie. »Nicht auch noch du« Dann fiel ihr Blick auf die Waffen. Sie bemerkte einen Köcher mit. Pfeilen. Zwei der Federn waren ganz normal braun, doch die dritte war giftgrün. Auch wenn Darion nicht erschossen wurde, war der gleiche Mensch dafür verantwortlich, der auch schon alle anderen getötet hatte. Sie wankte ein paar Schritte zurück, dann rannte sie davon. Sie rannte so schnell sie konnte, bis sie an einen Strand kam. Für einen Moment stand sie einfach nur da, dann begann sie zu schreien. Sie hörte Breeze brüllen, kümmerte sich aber nicht darum. Wieder hatte sie jemanden verloren der ihr wichtig war.

War das eine große Überraschung? Ich habe sehr viel mehr Zeit zum schreiben, jetzt da ich in Quarantäne bin. Meine Nachbarin hat Corona... yay
Anouky:)
p.s.:

Für einen Moment blickten lilafarbene in lilafarbene Augen.

The Lonely RiderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt