Kapitel 23

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Kayla schaute nicht zurück. Sie hatte sich entschieden. Die Drachenreiter gehörten der Vergangenheit an. Ich sehe sie vermutlich nie wieder... Eine Welle der Traurigkeit überkam Kayla. Sie hatte ihre Freunde im Stich gelassen und war ohne Familie, bis auf Breeze, in eine ungewisse Zukunft geflogen. Sie hatte keinen Plan was sie jetzt tun sollte. Normalerweise war ich Leben geplant gewesen. Bei Krogan hieß es trainieren und töten, bei den Drachenreitern trainieren und verteidigen. Und jetzt hatte sie keine Idee was sie mit ihrer Zukunft anfangen sollte. Sie streichelte Breeze sanft. »Na, Schwester? Alles gut?« Breeze gurrte. Plötzlich stutzte Kayla. »Schwester... Aleria!« Sie dachte an die Geschichte, die sie Hicks erzählt hatte. Ihre Familie hatte sie gefangen und sie dann zum sterben auf das Meer hinausgeschickte. Eine alte Legende fiel ihr ein. Eine die sie über Jahre vergessen hatte, doch jetzt erinnerte sie sich wieder an jedes Wort:

Vor vielen Jahren, unter dem Oberhaupt Jargar der Große, kam eine Frau, mit langem, lilanem Haar und lilanen Augen auf die Insel. Sie war die Tochter von Jargar und ist vor vielen Jahren abgereist. Ihr Vater freute sich sehr das sie wieder da war und wollte sie herzlich begrüßen, denn sie wäre die Zukunft des Dorfes. Sie war die Erstgeborenen von zwei Kindern. Ihre Schwester hatte Blondes Haar und war wunderschön. Die Frau mit dem lilanem Haar, ihr Name war Karika, war aber nicht freundlich gesinnt. Sie glaubte der Stamm habe ihr unrecht angetan und wollte sich rächen. Schon standen die Häuser in Flammen. Niemand wusste wie sie es schaffte, doch sie tötete ihren Vater mit einem Hieb! Ihre Mutter, die wunderschöne Lianna, wurde ebenso ermordet. Nur ihre Schwester ließ sie am Leben. Ihre Schwester schien ihr nichts getan zu haben. Karika verließ die Insel, dessen Oberhaupt nun ihre Schwester
Haruka war. Bis Haruka ebenfalls ermordet wurde, keiner weiß wieso oder von wem. Doch man fand ein lilanes Haar in ihren Fingern. Seitdem werden sämtliche Mädchen mit lilanem Haar im Alter von sieben Jahren von der Insel verbannt und auf den Ozean geschickt, wo sie sterben. Noch nie hat ein Kind dies überlebt. Noch nie. Und auch du wirst es nicht überleben.

Kayla dachte an ihre eigenen Geschichte. »Karika wurde auch ausgesetzt! Sie hat ihren Vater getötet um sich zu Rächen!« Plötzlich hörte sie ein Stimme in ihrem Kopf. Ganz recht... Kayla versteifte sich, als die Stimme weitersprach. Und jetzt bist du dran... Breeze gurrte fragend, als sie merkte das Kayla unruhig wurde. »Ich glaube wir haben ein Ziel, Schwester« Breeze gurrte noch einmal. »Zeit das ich meine Familie wiedersehe. Und mich an ihnen Räche« Kayla lenkte Breeze in Richtung Marktinseln. Nicht die, wo Hogar gewohnt hatte, sondern die wo man Informationen bekam. Sie hatte sie auf einer Mission entdeckt. Hatte man etwas zum Tauschen, bekam man alle Informationen die man brauchte. Der Flug musste so um die zwei Tage dauern, wenn sie sich jedoch beeilten konnten sie beim nächsten Morgengrauen die Insel erreicht haben. Kayla spornte Breeze an und duckte sich auf dem Tagschatten. Den Trick kannte sie noch von Hogar, es war einer der ersten gewesen, die er ihr beigebracht hatte. Breeze schoss schneller als ein Schneller Stachel über das Wasser. Kaylas Haare wurden aus ihrem Gesicht gebliesen, ihre Augen Tränten vom Wind, weshalb sie sie zusammenkniff. Auch ein Trick von Hogar. Ein paar Stunden flogen sie einfach, bis Breeze langsam müde wurde. Kayla ließ sie auf einer kleinen Insel landen und gab ihr etwas zu fressen. Auch für sich selbst holte sie etwas aus den Taschen. In ihrem Kopf wirbelte alles durcheinander, auch wenn sie es sich nicht anmerken ließ. Sie hatte Karika gehört. Karika wollte das sie sich rächte... Kayla spürte Wut in sich aufkeimen. Wut auf ihre Familie, darauf, was ihr angetan wurde. Sie wollte Gerechtigkeit. Das Gefühl ließ sich nicht mehr verdrängen. Es war als hätte jemand besitz von ihr ergriffen. Es wurde schon dunkel, weshalb sie beschloss noch ein paar Stunden zu schlafen. Auch Breeze hatte das bitter nötig. Kayla erwartete nicht schlafen zu können, doch kaum das sie, an Breeze gekuschelt, auf dem Boden lag, fiel sie in einen tiefen Schlaf.

Kayla tand in der Ecke eines Hauses. Neben ihr drängte sich ein kleines Mädchen in die Ecke. Kayla schaute von dem Mädchen auf und sah einen Mann vor sich stehen. Er war groß und sah wütend auf das kleine Kind hinab. Das Mädchen weinte und duckte sich ängstlich. Erstaunt erkannte Kayla den Mann. Es war Jagar. Es gab Gemälde von ihm im Häuptlingshaus. Das Häuptlingshaus war eine Hütte auf ihrer Heimatinsel, in der alle Häuptlinge aufgeführt wurden, oft zusammen mit ihren Kindern. Auch Kaylas Vater stand dort, mit seiner Frau und seinen Töchtern. Wobei Kayla vermutlich schon längst entfernt wurde. Kayla wurde aus ihren Gedanken gerissen, als der Mann anfing das Kind anzubrüllen. Er warf ihr vor, sie wäre verflucht und eine Gefahr für das Dorf. Erst wusste Kayla nicht worüber er sprach, dann fiel ein Lichtstrahl auf das kleine Mädchen. Sie hatte lilanes Haar und lilane Augen. Karika! Kayla wurde mit einem Schlag bewusst wo sie sich befand. Karika wurde von ihrem Vater verbannt. Kayla schaute gebannt zu als Karika sich wehrte, ihr Vater sie jedoch einfach hochhob und mit ihr hinausging. Eilig folgte sie den beiden zu den Schiffen. Karika wurde in ein kleines Boot geworfen, genau wie Kayla. Karika wurde an das Boot gebunden, damit sie nicht herunterspringen konnte. Jargar machte das Boot los und ließ es aufs Meer treiben. Kayla schaute mit großen Augen zu. Karika versucht sie zu befreien, doch sie schaffte es nicht. Ihr Vater wandte sich ab, schien die Rufe seiner Tochter nicht zu hören. Karika schwor Rachen an ihm und jedem in dem Dorf. Sie schwor das sie überleben würde, egal was sie dafür tun musste. Man hörte die Rufe bis das Boot am Horizont verschwand, wo die Sonne gerade aufging. Kayla wurde schwarz vor Augen.

Als sie die Augen öffnete, dachte sie zuerst, sie wäre wieder auf de kleinen Insel mit Breeze, doch dann sah sie jemanden neben sich stehen. Es war eine Frau, Karika. Karika sah auf die Insel von der sie stammte, Wut in das Gesicht geschrieben. Sie sah hinter sich, wo ein dunkelblaues Nadderweibchen stand. »Na komm, Kleine « Der Nadder trat an ihre Seite und Karika stieg auf.

Nichts besonderes... Habe im Moment keine Ideen... Sorry
Anouky:)
p.s.:

»Warum?«

The Lonely RiderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt