Hoheit
Lukes Sicht:
„Mein Gott. Du liebst sie Fifes. Hol sie dir endlich."
„Ich kenne sie noch gar nicht lang Mills. So überstürzt wie du bin ich nicht. Hast du nicht irgendeine Arbeit?"
„Ne, solange niemand anruft kann ich keinen Notfall ausschreiben."
Kling, kling...
„Ha ha", ich gehe direkt in die Fahrzeughalle.
Ich weiß zwar nicht ob es ein Notfall für die Rüstgruppe ist, aber ich muss dort weg. Da ertönt der Notruf aus den Lautsprechern. Mit fällt in dem Moment auf, als der Lautsprecher erlischt, dass in der Straße das Fighters und Lynns Wohnung ist. Mein Herz schlägt schneller. Ich bekomme Angst, hoffentlich aber nur ein Fehlalarm. Die Rüstgruppe ist auch gebraucht. Also ziehe ich mich schnell um, öffne die drei Tore für alle und steige ein. Alle sitzen. Los geht's.
„Markus, was ist es für ein Unfall?", frägt jemand von hinten.
„Motorrad sammt Fahrer unter einem LKW, 40 Tonner begraben. Hoffentlich keine Bergung, aber es ist unwahrscheinlich."
„Markus, Lynn ist gerade mit dem Motorrad Heim gefahren. Die Adresse ist vor dem Fighters und sie wohnt gegenüber. Falls sie es sein sollte, darf ich dann mit im Krankenwagen fahren?", frage ich mit zittriger Stimme.
„Scheiße ja", bekomme ich als Antwort.
Die Fahrt geht ganz schnell, dank Blaulicht und Martinshorn. Wir sind die zweiten, die ankommen. Der Rettungswagen ist auch schon da. Doch bei genauem Anblick, stehen sie nur vor dem LKW. Ich sehe einen zweiten Rettungswagen, der gerade weg fährt.
Der Rüstwagen ist am nächsten am LKW. Das ist gut, dann geht es bei diesem Einsatz schneller beim Sachen holen. Ich falle regelrecht aus dem Wagen. Ich renne zur Front des LKWs. Ein Sanitäter der hier geblieben ist, sagt das sie den LKW-Fahrer schon ins Krankenhaus bringen. Ich sehe das schwarze Motorrad.
Fuck! Sie ist es.
Der Sanitäter erklärt, dass sie sie nicht raus bekommen. Ich schreie zu meinem Team, dass sie Sicherheitskeile und Lufthebekissen bringen sollen. Sie schauen alle zu Markus. Ich schrei noch einmal laut auf. Dann nickt er und sie rennen, um sie zu befreien. Ich ziehe meine Feuerwehrjacke aus, damit ich nicht soviel Platz brauche. Fourks ein Kollege, packt mich an der Schulter. Er zieht auch seine Jacke aus, nimmt ein Stifneck und eine Trage und legt sich neben mich. Wir beide klettern so schnell es geht unter den LKW. Er legt ihr das Stifneck um und wir beide schieben sie erst auf die Trage und dann unter dem LKW raus. Die Sanitäter übernehmen sofort. Der eine zieht ihr direkt eine Beatmungsmaske auf und der andere sucht ihren Puls.Schon nach kurzer Zeit fängt er an zu reanimieren.
Nein. Das darf jetzt nicht wahr sein.
Ich rutsch dem Sanitäter gegenüber.„Ich löse dich ab", sage ich zu ihm. Er nickt stumm.
„28; 29; 30"
Ich bin dran. Bei der bisherigen Reanimierung habe ich keine Rippen brechen hören. Es geht ganz leicht. Die Rippen sind vom Aufprall schon gebrochen.
Ich merke wie die Rüstgruppe hinter mir schon wieder zusammen räumt und die Polizei einweiht. Sie beginnen die Straße zu räume. Ich weiß nicht wie lange ich sie schon am wiederbeleben bin, aber es fühlt sich an wie eine Ewigkeit.
„Puls", schreit der Sanitäter, den ich abgelöst habe.
Puls. Ich höre sofort auf zu pumpen. Sie lebt. Die Sanitäter schließen sie direkt an mehrere Monitore an und Transportieren sie in den Krankenwagen. Ohne mich noch einmal umzudrehen steige ich in den Krankenwagen ein. Die Türen schließen und der Wagen setzt sich mit Blaulicht und Sirene in Bewegung.
Wir fahren in die Einfahrt des Krankenhauses. Ich weiß dass ich gleich zum waren und sie verlassen aufgefordert werde. Ich werde mich wie jeder andere für Stunden in die Wartehalle setzen. Aber das ist es mir wert. Doch bevor das alles einsetzt, will ich ihr noch eins sagen.
„Hoheit." Ich ergreife ihre linke Hand ganz fest, aber so dass ich ihr nicht noch mehr Schmerz zufügen kann. „Ich liebe dich über alles in der Welt. Sei so gut und stark und mutig und unzerstörbar, dass ich es dir noch einmal sagen kann, mit der Angst, dasd du mir einen Korb gibst."
Ich küsse sie auf die Stirn und der Wagen hält. Sie wird aus dem Wagen gezogen und mit viel Hektik in einen der Räume gebracht. Ich bleibe noch kurz sitzen. Vergraben das Gesicht in den Händen und bewege mich dann langsam in Richtung Wartebereich.
Nach einer Weile kommen auch ein paar der Rüstgruppe. Diese gehen aber nach zwei Stunden wieder. Aber ihre Anwesenheit, hat uns beiden gut getan. Auch der Kaplan, vom Chicago Fire-Dipartment kommt und betet für Lynn.
Nach einer Weile, genauer gesagt um 5:00 Uhr kommt Daniel. Er ist früher von seiner Reise zurückgekehrt, als geplant. Glücklicherweise, nur um ein paar Stunden, die er mit schlafen verbracht hätte. Vor Schichtbeginn kommen auch Henning, Joe, Uriah und Christian. Sie bleiben eine weile, bis zur Schicht.
Gegen 6:00 Uhr berichtet uns ein Arzt, dass sie eine starke Gehirnerschütterung hat, mehrere gebrochenen Rippen. Eine angerissene Leber und eine angestochene Lunge, mit einer der gebrochenen Rippen. Außerdem hat sie mehrere Quetschungen und einen Ausgeklugelten Arm. Daniel musste ein paar mal rum telefonieren, wegen Lynns Arbeit als KFZi. Sie ist bisher noch ohnmächtig. Daniel und ich lassen und Pizza herliefen.
Gegen Mittag kommt Sabin vorbei. Aber es tut sich rein gar nichts. Irgendwann kommt ein Arzt nimmt unsere Personalien auf und schickt uns nach Hause. Der Arzt hat Recht. Ich habe immer noch Einsatzkleidung an und wir beide brauchen Schlaf und eine Dusche.
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Blindgänger
Teen FictionEine Soldatin (Lynn) schlägt sich durch ihr Schicksal, was mit einer schweren Kindheit begann, weiter mit einem tragischen Einsatz und dem Tod ihres geliebten Vaters. Ihr Leben verändert sich schlagartig, sie ist am boden zerstört. Sie muss sich neu...