Kapitel 35

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Montag

Das Wochenende ist rum. Die Zimmer von Daniel und mir ist schon abgebaut. Das Wohnzimmer besteht auch nur noch aus dem Sofa und dem Fernseher. Die Küche ist auch schon größtenteils leer, genauso wie das Bad. Daniel hat einen günstigen Umzugs LKW gefunden, eigentlich wollten wir nur einen Transporter, aber das ist auch gut. Weil der LKW eine Laderampe hat, die man hoch und runter fahren kann, muss ich mir keine Gedanken über mein Motorrad mehr machen. Ich bock es auf einen Rollwagen auf und kann es dann ganz einfach rein schieben. Die Woche wird doch nicht so stressig wie gedacht. Heute kündige ich in der Werkstatt, dann ist Donnerstag mein letzter Tag. Im Fighters habe ich schon gekündigt. Luke hat mit mir Schluss gemacht, was im Nachhinein ziemlich scherzhaft ist, denn ich liebe ihn wirklich. Die Einrichtung ist fast schon zum Umziehen bereit und Helfer haben wir auch schon. Der LKW- Verleih hat uns angeboten den LKW auch schon Donnerstag Abend zu holen, damit sparen wir Zeit am nächsten Morgen. Ich freue mich schon so auf den Umzug.

Ich bin schon auf dem Weg zur Arbeit. Als ich ankomme ist noch niemand da. Ich öffne die Tore und ziehe mich um. Dann mache ich mich direkt an die Arbeit von letzten Freitag, ich hoffe ich werde hier mit dem Motorschaden bald fertig. Da kommen Nick und Chef. Nick begrüßt mich mit einer Umarmung und der Chef mit einem Grummeln. Egal wie abwertend der Chef zu mir ist, oder dass er mich immer „Weib" nennt, ich mag ihn trotzdem. Ich finde man kann ihn sich wie ein sehr, sehr faulen Opa vorstellen, den man gerade von seinem Sofa gejagt hat. Nick fängt sofort nach dem Umziehen an mir zu helfen, beim Zusammenbau fehlen mir zwei arme an meinem Körper.

Gegen Mittag bin ich endlich fertig mit dem Auto und lasse das Auto von den Besitzern abholen. Dann widme ich mich einem anderen Auto.

15:40 Uhr. Ich werde es jetzt dem Chef sagen. Nick ist auch gerade im Büro. Nick steht im Zimmer und lehnt sich im Stuhl gegenüber vom Chef zurück. Ich glaube er wollte sich hier nur vor der Arbeit drücken, so wie es für mich aussiehst, aber das ist gerade nicht mein Problem. Ich stelle mich in die Tür und lehne mich am Türrahmen an. Ich warte bis ihr, Gespräch verstummt. Nick dreht sich auch zu mir und schläft in dem Stuhl halb ein.

„Weib, was für Schrauben sind diesmal leer? Oder sind es Muttern?"

„Nichts von beidem Chef, es ist..."

„Nein, vergiss es. Es gibt keine Gehaltserhöhung. Ich zahle hier schon über dem durchschnitt."

„Das weiß ich Chef und das wollte ich auch nicht. Ich wollte sagen, dass Donnerstag mein letzter Tag hier in der Werkstatt und in Chicago ist. Ich zieh wieder weg."

„Das kann dich nicht dein Ernst sein. Da bekommt man endlich mal jemand der Ahnung hat und diese auch gut weiß einzusetzen und da zieht die einfach wieder weg. Kann ich dich mit irgendwas überreden weiter hier zu Arbeiten? Wie weit ziehst du weg?"

„4.30 Stunden von hier und es steht fest, dass ich gehe."

„Hast du schon eine Arbeit und eine Bleibe?"

„Bleibe, ja Chef, nur die Arbeit nicht. Ich habe Haus und Halle geerbt. Ich kenne die Halle nicht, aber wenn sie groß genug ist will ich auch eine Werkstatt aufmachen."

„Wir können einen Deal machen," schlägt Nick vor, damit steigt er auch das erste Mal ins Gespräch ein. Er schläft doch nicht. „Wie wäre es, wenn wir in Kontakt bleiben und wenn die Halle was her macht, eröffnest du deinen Werkstatt und wirst dort auch Chef, aber die Werkstatt gehört zu diesem Unternehmen. Bedeutet wir würden expandieren.


Du bekommst dadurch von uns Unterstützung und insgesamt verdienen wir alle mehr dadurch."

„Das ist eine sehr gute Idee. Ich bin dabei. Chef?"

„Wenn du fertig eingezogen bist und die Halle für gut empfunden hat, lädst du uns zum Grillen ein und wir regeln den Papierkram."

„Ist gut vielen Dank. Das wird aber wahrscheinlich erst nach einer Woche passieren."

„Nicht schlimm, und jetzt verschwindet beide aus meinem Büro. Müsst ihr euch nicht Umziehen und muss Nick dich jetzt nicht Heim fahren"

„Gehen wir Lynn, wir wurden gerade in den Feierabend verdonnert", meint Nick.

Er steht auf und geht mit mir zum Umziehen. Der Chef bleibt noch etwas um ein paar Bestellungen zu tätigen. Nick fährt mich Heim. Ich lade ihn noch auf ein Bier ein.

Daniel ist noch nicht da. Nick und ich setzen uns auf das Fensterbrett. Wir lassen die Beine raus baumeln. Wir reden über das Expandieren und woher ich die beiden Sachen geerbt habe. Er hat sich auch zum helfen am Freitag bereit erklärt.

Als Daniel kommt klettern Nick und ich gerade wieder rein. Nick will nämlich gehen.

„Hey, chillt mal. Ich bin nicht so für Selbstmord."

Ich muss lachen. Nick springt gerade vom Fensterbrett. Da schlingt Daniel die Arme um meinen Bauch und zieht mich rückwärts zurück in die Wohnung, als würde ich gerade wirklich versuchen zu springen. Ich kann mich vor lachen kaum noch halten. Dann verabschiede ich mich von Nick. Als nächstes räumen Daniel und ich weiter zusammen.

Im Fighters ist heute rein gar nichts los. Den Laden zu öffnen war für die beiden Gäste gerade sinnlos. Dafür bin ich um 21:00 Uhr schon wieder bei Daniel auf dem Sofa.



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