Kapitel 33

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Anruf

Es sind jetzt schon drei Wochen seit dem Unfall vergangen. Ich bin wieder Kern gesund und arbeite wieder normal. Luke und ich sind jetzt zusammen und ich helfe seiner Familie immer wieder. Gerade mit der Chemo der Mutter. Mit meinem Motorrad habe ich immer noch nicht angefangen. Ich bin noch nicht so weit. Ich bin zwar schon bei Nick mitgefahren, aber an meine Maschine Hand anlegen, schaffe ich einfach noch nicht. Ich hoffe aber bald.

Ich laufe gerade aus der Umkleide, in der Werkstatt. Wir haben übelst viele Aufträge. Alle wollen jetzt ihre Reifen wechseln, von Sommer auf Winter. Es ist Winter beginn. Eigentlich lautet die Regel von O bis O, also von Oktober bis Ostern. Aber manche sind einfach Spätzünder. Naja.

Nick hat sich schon ans Reifen wechseln gemacht und mir auch schon ein Auto zum Reifenwechseln auf die Hebebühne gefahren. Los geht's. Ich werde heute wahrscheinlich nichts anderes machen als das.

Wir essen Mittag wieder in einem der Autos auf der Hebebühne. Wir machen die Mittagspause nicht so lange wie wir dürften, denn wir haben viel Arbeit.


16:00 Uhr wir sind fertig für heute. Luke und ich gehen uns umziehen. Ich setzte mich draußen bei ihm hinten auf sein Motorrad. Er fährt mich Heim. Das ist nett von ihm. Er weiß von Luke und mir. Doch er hat mir angeboten mich solange zu fahren, bis ich wieder ein eigenes Motorrad habe.

Zuhause kommt auch Daniel gerade an. Ich gehe direkt duschen, nachdem ich den ganzen Tag lang Reifen hin und her heben durfte.

Ausnahmsweise dusche ich heiß. Mir ist gerade einfach nur kalt. Ich dusche ewig. Dann will ich Daniel noch etwas im Haushalt helfen. Als ich aus dem Bad komme erklärt Daniel mit, dass Noah mich versucht hat anzurufen. Er ist rangegangen, doch Noah wollte nicht mit ihm sprechen. Das ist ungewöhnlich für Noah, aber gut. Ich ignoriere seinen Anruf. Währe es etwas wichtiges würde er nicht nur einmal anrufen und es später nochmal versuchen. Nach dem so nicht sei, ist es unwichtig und ich will es nicht wissen.

Es ist 17:55 Uhr. Ich mache mich auf ins Fighters. Heute ist viel los. Luke kommt heute auch. Ich merke schon wie heute ein geiler Abend wird.

Unten angekommen darf ich die Tür aufschießen und alle rein lassen. Ich begrüße alle wie immer mit einer Umarmung, nur Luke küsse ich.

Ich wandere direkt hinter den Tresen und bediene die durstigen Kunden. Uriah, Joe und Luke sitzen mir gegenüber am Tresen. Henning schaut auch immer wieder vorbei, wenn er nicht gerade wie ich am Ausschenken ist.

Mein Hintern vibriert, nein um genauer zu sein mein Handy. Nochmal Noah. Ich gehe ran.

„Noah, was verschafft mir die Ehre nach drei Jahren?"

„Ich- du... hast du..."

„Hey Noah, chill mal kurz. Ich muss mir einen ruhigeren Platz suchen. Ich bin in einer Bar."

Ich gehe in den Lagerraum und mache dort das Licht an. Ich setze mich auf den Metalltisch in der Mitte des Raumes, zwischen die Kartons, voll Alkohol.

„Jetzt, bitte nochmal."

„Ich habe dich nicht erreicht, ein Typ meinte nur du bist in der Dusche."

„Ich weiß, hat er mir erzählt und das du nicht mit ihm reden wolltest. So wie ich gerade nicht mit dir."

„Hör auf. Ich weiß das wir uns so gut wie nie verstehen, aber dass muss jetzt mal Pause machen. Weil ich komme damit nicht klar."

„Mit was klar? Mit Streit, wieso provozierst du dann immer einen?"

„Was? Nein, natürlich nicht und ich provoziere dich nicht,"

„Ach ne."

„Ich meine den Tod?"

„Hä, was laberst du für einen dummen scheiß? Bist du dicht oder high?"

„Spinnst du nein. Ich bin nicht so eine Alkoholikern wie du. Ich meine Mum, weißt du es noch nicht? Ihre Beerdigung ist Übermorgen."

„Du meinst Nathalie ist tot. Ich kratz, ab wie geil. Die dumme Fotze ist endlich aus meinem Leben."

Ich kann nicht anders wie aufspringen und lachen was das Zeug hält.

„Lynn, nenn sie nicht so sie ist unsere Mutter."

„Ja, unsere sehr tote Mutter, worüber ich mich ausgesprochen freue."

„Fuck, ich mich aber nicht. Ich werde dir die GPS Daten senden von ihren Friedhof."

„Nein, nein, nein, vergiss es. Ich komme nicht zur Beerdigung, dass habe ich ihr versprochen und ich will auch gar nicht wissen wo sie liegt, denn dann kann ich da nicht hin und bei Papa liegt sie auf jeden Fall nicht, denn er liegt bei seiner Einheit."

„Und das Erbe, willst du das nicht? Ich will nur das Geld. Es steht aber fifty, fifty im Testament. Willst du stattdessen vielleicht das Haus und irgendeine Garage, von Papa, samt Inhalt."

„Lass mich raten, du hast dich verschuldet. Aber nein antworte nicht, ich will es nicht wissen. Ich bin einverstanden und es ist nur das Haus. Die Garage ist nur eine Lagerhalle und die habe ich schon auf mich überschreiben lassen."

„Danken für das Geld und was die Garage angeht hast du unrecht, da ist noch eine zweite."

„Naja, wie du meinst. Ich werde mir alles mal angucken, aber erst feiere ich ihren Tod."

Dann beende ich das Gespräch und gehe hinter den Tresen wieder zum Bedienen. Ich trinke auf auf ihren Tod. Ich erzähle es den anderen lieber nicht, sonst schicken sie mich noch zur Hölle. Aber ich wusste das, dass ein guter Abend ist. Doch das ist Perfekt.

Das Fighters macht erst sehr spät zu. Als ich heim komme schläft Daniel schon. Ich dachte ich sage ihm, das sie tot ist, aber ich bin mir nicht mehr so sicher. Ich geh jetzt aber schlafen statt mir darüber jetzt Gedanke zu machen.


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