Kapitel 32

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Zuhause

Heute darf ich endlich wieder nach Hause. Daniel holt mich um 13:00 Uhr ab. Ich habe schon all meine Sachen gepackt. Ich hänge mir gerade die Kette von meinem Vater mit dem schwarzen Raben vom Hals. Denn Ben kommt bald und untersucht mich. Das heißt auch noch einmal Röntgen gehen.

Er kommt. Er führt mich in ein Behandlungszimmer. Dort misst er erst meinen Puls und tastet dann Arm und Rippen ab. Dann geht es für mich zum Röntgen. Ich lege mich auf die liezge und werde dann in die Röhre gefahren. Nach wenigen Minuten werde ich wieder heraus gefahren und Ben guckt sich meine Röntgenbilder an. Nach deren Auswertung entlässt mich Ben aus dem Krankenhaus. Endlich.


Ich habe mir meine Tasche über meine nicht verletze Schulter gehangen. Als ich auf en Parkplatz schaue steht Daniel schon da. Ich darf endlich heim. Ich begrüße in mit einer Umarmung und setzte mich dann ans Steuer. Ich fahre.

Als ich in die Straße, in der die Wohnung liegt, einbiege habe ich ein mulmiges Gefühl, doch ich unterdrücke es. Als ich in der Tiefgarage bin und auf unserem zweiten Parkplatz mein Motorrad sehe laufen mir Tränen über das Gesicht. In meiner Brust ist ein schmerzhafter Stich und meine Stimme ist weg. Ich steige hastig aus und nähere mich dann meinem Motorrad langsam. Das ist ein Albtraum. Ich habe schon mal einen Totalschaden fahrtüchtig bekommen, dass war dann halt ein Custombike. Aber ich geh kaputt. Das einzige was ich damit anfangen kann ist in Einzelteile zerlegen und Deko machen. Genau das werde ich machen. In die Fahrzeugpresse stellen würde ich nicht über mein Herz bringen.

Dann wende ich mich meinem Baby ab und gehe hoch in die Wohnung. Er ist alles so still. Daniel kommt hinter mir in die Wohnung. Ich nehme ihm meine Tasche ab, gehe in mein Zimmer und lasse die Waschmaschine laufen.


Es ist Freitag und ich darf bis Mittwoch nicht zum Arbeiten in der Werkstatt. Dafür schon in die Bar und genau das werde ich heute machen. Bei genauem nachdenken fällt mir ein, dass Daniel immer mein Demon braucht um zur Arbeit zu kommen. Bedeutet für mich zur Arbeit laufen. Das ist so ernüchternd.

Ich sehe einige Briefe und Pakete auf dem Küchentisch liegen. Ich setzt mich und gucke alle durch. Nichts besonderes, die meisten sind Werbung. Dann gehe ich zu Daniel auf das Sofa und Ruhe mich aus.

Es ist jetzt kurz vor 18:00 Uhr. Ich bin bereit fürs Fighters. Daniel besteht drauf mitzukommen. Ich habe kein Problem das er dabei ist, aber das er auf mich aufpassen will. Seit meinem Unfall behandelt mich jetzt jeder wie aus Glas, doch das bin ich nicht und ich will nicht so behandelt werden.

Im Fighters angekommen freuen sie alle mich wieder zusehen. Selbst Leute die ich erst zwei, drei mal bedient hatte, fragten wieso ich letzte Woche nicht da war.

Es ist ein schöner Abend. Es ist viel los, aber nicht zu viel. Erst spät in der Nacht macht der Laden wieder zu.


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