Der edle Retter David

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Mit einem letzten Blick auf dich, strich David dir sanft über deinen Kopf. 
Dann erhob er sich, verließ still dein Zimmer, schloss die Türe hinter sich. 
Es gab einige Dinge um die er sich noch kümmern musste, und Mr. Holloway war eines dieser Dinge. Der Mann hatte sich als erstaunlich hartnäckig erwiesen.  Dies, respektierte David, zumindest bis zu einem gewissen Maß. 
Er hätte den Kopf schütteln können als er es gesehen hatte.
Einen kleinen zerknüllten Zetteln in seinem Zimmer.
David hatte ihn mit bedacht aufgehoben und aufgefaltet.
Im inneren war es geschrieben gestanden.
Eine kleine Notiz 
"David mein werter Freund, du hast einiges erreicht, Hut ab, lass uns darauf trinken"

David hatte den Zettel in seiner Hand verschwinden lassen, ein ungläubiges Schmunzeln auf den Lippen. Holloway war immer für eine Überraschung gut. Es war ein Wunder dass er überhaupt noch aus dem Koma erwacht war in dem er nun seit letzter Woche war...

David schritt über den Gang, das kalte Neon Licht flimmerte dort, und Musik trat gedämpft von dem verloren wirkendem Raum am Ende des Flurs.
Das Aufenthaltszimmer.
Die Musik die dort lief, wurde begleitet vom krächzigen Gesang, die Worte lallend und schlaff




Imagine me and you, I do

I think about you day and night, it's only right
To think about the girl you love and hold her tight


So happy together

David hob die Brauen und trat herein.
"Gerard Way, happy together", informierte Holloway ihn als er den Androiden herein kommen sah. Der Android nickte langsam, "Nachgesungen von den Turtles, ein Klassiker" 
Charlie saß alleine am Runden Tisch, der Tisch an dem ihr einst alle gemeinsam gesessen wart, gefeiert hattet. Nun war er einsam. Er hatte beide Hände auf dem Tisch liegen lassen, den Kopf auf seine Arme gestürzte, die Kapuze tief über sein Gesicht gezogen.
Und vor ihm, eine Flasche, und 2 Gläser.
Als Charlie ihm einen Platz anbot, lies David sich ruhig ihm gegenüber nieder.
Es war klar dass Holloway nicht hier sein durfte. Er hatte sich aus dem Krankenzimmer geschlichen. Aus der Quarantäne sogar. Er sah bereits aus wie halb gestorben. Die Augen blutrot gefleckt, die Haut fahl und gräulich. Der Tod von Eliza hatte ihm offenbar den Rest gegeben.
Er hatte erwartet Charlie würde schreien, weinen, auf ihn los gehen, den anderen erzählen was David getan haben sollte. Doch Holloway saß hier, still und mit einem Lächeln. 
"Würdest du bitte", begann Holloway, und deutete auf die Gläser, "ich würde es ja gerne selber machen, aber ich fühle mich nicht gut..:" David nickte ruhig. Er lies den Korken schnallen, und Rauch stieg aus der Flasche. Er schenkte beide Gläser voll, stellte die Flasche zurück auf den Tisch. "Worauf trinken wir?" erkundigte sich der Blonde nun ruhig.
Charlie hob langsam den Kopf an, schmunzelte etwas, wenngleich seine Augen bereits die wahre Trauer zeigten die er in sich trug.
"ich muss zugeben David...ich hab dich doch tatsächlich unterschätzt"
Der Android hob kaum merklich die Brauen, musterte den Mann still
"Ich hatte dich für einen nutzlosen Androiden gehalten, für einen Mistkerl"
Charlie lachte trocken und schüttelte den Kopf
"Aber du bist so viel mehr als das" Der Archäologe lies den Kopf etwas sinken und hustete.
"Du hast mich nicht nur vergiftet, du hast die ganze Mission manipuliert...unten...in der Höhle... du warst es der diese Biester auf uns los gelassen hat... die Türen, sie waren allesamt geöffnet.."
David sah Holloway still an, er widersprach ihn nicht, er wusste Holloway war einiges, aber er war nicht dumm, er hatte David durchschaut, und nun, so kurz vor seinem Tod, konnte er ohne hin nichts mehr dagegen tun. "Miss Shawns plötzlicher Tod war dennoch keine meiner persönlichen Absichten" erklärte David beiläufig.
Er konnte sehen wie Charlies Haltung sich beim Erwähnen des Namens verkrampfte, und der Archäologe wischte sich mit der Hand übers Gesicht, kämpfte einen Moment mit sich selbst, hustete erneut. 
Der Blonde sah ihn ruhig an, er fühlte nicht den Drang es dem Androiden schwerer zu machen als nötig, also meinte er ruhig, "Mr. Holloway, lassen Sie los, machen Sie es sich selbst nicht noch schwerer als es schon ist. Es ist vorbei"
Charlie schniefte und lachte etwas, wischte sicher über die Augen, 
Er griff nach dem Glas, und nickte langsam, 
"Na Robo Boy, was ist, hast du einen Spruch auf Lager, wir trinken doch nicht ohne einen Spruch oder?"
Der Android neigte den Kopf etwas beiseite, seine Augen kniffen sich zu schlitzen zusammen als er sprach "Letzen Endes, muss jeder gehen. Die einen Freiwillig, die anderen durch Zwang, Omar F. 1982" 
Charlie lachte bitter, und rutschte etwas auf seinem Stuhl umher, nickte anerkennend,
"warte, " sagte er, "ich hab auch einen für dich" Die Freundlichkeit in Holloways Blick war fast genauso giftig wie das Gift mit dem er vergiftet worden war selbst, und er sah David mit hervor gestrecktem Kinn an, "Der größte Trick den der Teufel je zu Stande gebracht hat, ist es den Menschen davon zu überzeugen, es gibt nur einem von ihm. David Wong"
Tatsächlich schmunzelte der Android etwas, neigte anerkennend den Kopf  "ich wusste nicht dass Sie sich für Poesie und Zitate interessieren Holloway"
Charlie lachte bitter, und zuckte mit den Schultern, "ich hatte genug Zeit zum Lesen als ich in der Quarantäne aufgewacht bin..." 
Die Beiden sahen sich an, eine stille Feindschaft lag in der Luft, und letztendlich stieß David mit Holloway die Gläser an, hielt sie etwas in die Luft.
Doch bevor Charlie davon trank, lächelte er noch still vor sich hin, und meinte dann
"warte David, einen Spruch hab ich noch"
Der Android wand seinen Blick dem Mann vor sich zu, skeptisch
"Martin Luther King Jr. ein weißer Mann, er hatte einst gesagt,"
Charlie hustete etwas, blickte müde, doch mit etwas neuen in den Augen zu David auf

"Wenn du nicht fliegen kannst, dann renn
Wenn du nicht rennen kannst, dann geh
Wenn du nicht gehen kannst, dann krieche
Doch egal was es kostet, bei allem auf dieser Welt...

bleib niemals stehen..."


David zog die Brauen etwas zusammen, seine Mundwinkel zuckten, 
"Sehr inspirierend Mr. Holloway..."
Holloway nickte, und als er nun zu David aufsah, lächelte er doch tatsächlich. Der Android musterte den Mann mit Skepsis, 
"Weißt du David, du hattest recht, ich habe meine Frau verloren, die Liebe meines Lebens, alle halten mich für einen Irren oder einen Säufer, und ich sterbe"
Charlie richtete sich etwas auf, hustete, und stellte trocken fest, dass es Blut war, dass an seiner Hand klebte. "worauf wollen Sie hinaus Holloway.?" wollte David trocken wissen 
Der Archäologe lachte bitter, "ich lag dort im Bett in Quarantäne, und habe mir den Tod herbei gewünscht, jeden verdammten Tag,"
Charlie hielt inne, sah zu David auf, sein Blick war scharf und etwas Irres lag darin
"aber dann, dachte ich mir, scheiß drauf, der der für all das verantwortlich ist, läuft noch immer frei hier rum... diesen Gefallen tu ich dir nicht...also werde ich alles in meiner beschissenen Macht tun (d.N)  und die anderen vor dir zu schützen"
David hatte das Glas abgestellt, sein Blick war kühl, und er blieb ruhig.
"Sie sterben Mr. Holloway, ich fürchte es gibt niemanden mehr der Ihnen helfen kann"
Aber Charlie schüttelte hustend den Kopf, 
"Du irrst dich David, du wirst mir helfen"

Die Worte standen zwischen den Beiden Männern, Stille im Raum, lediglich die Musik spielte noch munter im Hintergrund. Die Worte die dort gesungen wurden, klangen von Sekunde zu Sekunde an bedrohlicher. 
David zog die  Brauen hoch, spielte das Spiel jedoch mit,
"Und warum sollte ich Ihnen helfen, Mr.  Holloway?" 
Charlie spielte träge mit dem Rand seines Glases umher, ein wissendes Grinsen auf seinen spröden Lippen, " Weil du (d.N) liebst, und niemals enttäuschen würdest
Eine gewisse Skepsis hatte sich in dem Androiden breit gemacht, und ein fader Geschmack breitete sich in seinem Mund aus. 
Charlie dagegen sah nur seelenruhig auf die Uhr, nickte dann, 
"Charlie Holloway, er ist aus der Quarantäne geflohen, er verkroch sich in der Bar, um seinen Kummer zu betrüben,  er brach zusammen, seine letzte Sekunde war geschlagen, doch der edle Retter David, traf gerade noch rechtzeitig ein" murrte Holloway leise. 
David starrte Holloway mit neutralem Gesicht an, 
"Ich schätze das Gift muss bereits ihren Verstand vernebelt haben" meinte er trocken.
Doch Charlie schenkte ihm ein letztes müdes Grinsen, und lies sich zu Boden fallen.
David kam auf ihn zu, ein Gefühl das Hass ähnelte hatte Besitz von ihm ergriffen, und er kam kniete sich zu Holloway herab, wollte Charlie grob am Hals packen. Zu Ende bringen was er begonnen hatte. 


"Oh Gott was ist hier los?" 

Und als David auf Charlie sah, musste er sich nicht mehr umdrehen um zu wissen wer da auf den Raum zu gerannt kam. 


David starrte unentwegt auf Holloway herab, du ranntest zu den Beiden hervor, dein Herz machte einen Sprung als du sie so da sahst. Charlie sah aus wie tot, sein Gesicht so bleich, die Augen Blut befleckt und etwas schien sich in ihnen zu bewegen.... Tränen der Panik strömten deine Wangen hinab, und du rücktest an Charlie heran um ihn in den Arm zu nehmen, du schütteltest ihn an den Schultern,
"was hast du dir dabei gedacht weg zu laufen??"
Der Mann sah dich ruhig an, seine Augen halb geschlossen, als er den Mund öffnete um etwas zu sagen, floss Blut seine Mundwinkel hinab. 
Du wusstest nicht was du tun solltest,  erkanntest die Symptome nicht, konntest sie keiner Krankheit zu ordnen.  Dein Körper begann zu zittern und David stellte fest dass du kurz vor einer Panik Attacke standst. Er wollte dich berühren, doch du hieltest seine Hand fest, zogst sie zu dir herab, "Du musst ihm helfen bitte David" 
Der Android starrte dich an, sah dein Tränen nasses Gesicht, 
Wieso?
Wieso weintest du so sehr über diesen primitiven Mann?
Konntest du nicht sehen dass David dies alles für dich getan hatte

Für euch?

Doch du zittertest, er konnte deinen verrückte wild durcheinander schlagenden Herzschlag hören.  Er wollte dich beruhigen, aber du liest es nicht zu, 
Charlie keuchte und hustete, Krämpfe durchfuhren seinen Körper und mehr Blut verließ ihn.
"David ich weiß du musst ihm irgendwie helfen können, du bist das intelligenteste Wesen dass ich je getroffen habe, wenn ihm jemand helfen kann dann du"
Du knietest neben Charlie, hieltest Davids Hand fest und weintest verzweifelt.
David dagegen war wie zerrissen im inneren. Er konnte sich doch nicht so sehr ins eigene Fleisch schneiden...
Alles lief außer Hand. Er hatte geplant das Holloway sterben würde, du hättest es verarbeiten können, doch nun war Eliza vor deinen Augen gestorben, und würdest du auch noch Holloway vor deinen Augen sterben sehen, wärst du eventuell traumatisiert...
Und du glaubtest an David, du tatst es wirklich. Würdest du das auch noch immer wenn er hier nicht helfen könnte?
"Bitte David, bitte bitte" batst du weinend. 
Es war ein Dilemma.
Verdammt sei Charles Holloway.
Verdammt sei dieser Mann.
David knurrte in seinem Inneren, doch er packte deine Schultern, und zog dich zur Seite.
"wir müssen ihn das Labor bringen" und noch während David die Worte sagte, und den am Boden liegenden Mann aufhob, sträubte sich sein gesamtes Wesen dagegen. Doch er hatte nur Augen für dich.  Konnte nicht anders als auf deine Bitte zu hören. 


und so heilte David Charlie

Du standst neben Charlies Krankenbett, konntest es kaum glauben. Du lächeltest den Mann an, Tränen in deinen Augen. David stand am Rande des Bettes, begutachtete das Ganze mit neutraler Miene. "Du hast es überstanden, du bleibst bei uns" sagtest du glücklich zu Charlie als du nach seiner Hand griffst.
Charlie dagegen lächelte in Davids Richtung
"Ohne David hätte ich es nie geschafft"
David neigte den Kopf, "Es war meine Pflicht" meinte dieser lediglich
Denn genauso war es. Er hatte tatsächlich keine Wahl gehabt.
"Jetzt sind da nur noch wir 3" murmeltest du leise.
Die Beiden sahen dich an, und Charlie drückte deine Hand, "wir stehen das durch, gemeinsam"
Du nicktest, noch immer brannten Tränen in deinen Augen.
Du warst noch bei Charlie geblieben, bis dieser nach wenigen Minuten wieder eingeschlafen war, und nun griffst du nach Davids Hand.
Der Android wirkte abwesend, doch deine Berührung lies ihn zu dir zurück kehren.
Du führtest ihn still aus dem Zimmer heraus, in die kleine Arzt Kammer neben an.
Und als der Android dich ansah, beschloss er Holloway für einen Moment zu vergessen. Er zog dich näher an sich, und fühlte deine Wärme.
Du sahst ihn still an, und stelltest dich dann etwas auf deine Zehenspitzen, legtest die Arme um seinen Nacken, und zogst ihn in einen Kuss. 


David x Reader  (Alien Prometheus)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt