~ Die Fahrt ~

1.1K 33 0
                                    

Wir brachten unsere Koffer in den Zug und stiegen dann ein. Ich bat Clara und Emmi darum, mich die Fahrt über alleine zu lassen. Ich musste einfach noch so vieles verarbeiten und das ging nur, wenn ich nicht die ganze Zeit vollgelabert wurde. Also setzte ich mich wie immer alleine in einen Wagon und sang etwas vor mich hin. Nachdem wir schon eine Weile gefahren waren hörte ich auf zu singen, schloss meine Augen und dachte nach. Über alles, einfach alles was in den letzten vierundzwanzig Stunden passiert war.

Ich hatte mich jetzt wirklich von Draco getrennt? Von meinem Eisprinzen? Von dem, den ich geliebt habe?

Okay, ich habe immer noch Gefühle für ihn, aber er hat mir so wehgetan, mich so verletzt. Er hat mich betrogen mit einem anderen Mädchen. Vielleicht hat sie ihn erpresst oder sein Vater oder...
Nein. Er ist es gewesen und ich kann nichts daran ändern. Ich liebe ihn, doch hoffe, dass meine Gefühle irgendwann verfliegen werden. Ich möchte ihn nicht mehr lieben.
Nie wieder.

Mir wurde warm und als ich meine Augen öffnete, sah ich Draco der dicht neben mir saß und mich anguckte. Ich erschrak, stand auf und drehte mich von ihm weg.

"Ich möchte das du gehst. Jetzt!" Fauchte ich ihn an. "Hör mir bitte zu. Lenya, hör mir bitte zu," sagte er leise. "Nenn mich nicht so, du hast kein Recht dazu." Die Luft lud sich elektrisch auf, ich spürte die Spannung die jetzt zwischen uns war. "Ich nenne dich so, wie ich es möchte. Ob ich Lenya, Engel oder Feuerprinzessin sage, ist mir relativ egal," sagte er mit einem Grinsen auf seinen Lippen. Ich drehte mich blitzschnell um und sah ihm starr in seine funkelnen Augen. 

Doch ich strahlte keinerlei Gefühle aus, nur puren Hass. 

"Wage es dich. Wenn du jetzt nicht sofort abhaust, bekommst du Stress mit mir Dra-...Malfoy!" Er musste schmunzeln doch damit provozierte er mich noch mehr. "Bitte. Hör mir zu. Nur dieses eine Mal noch. Wenn du danach nichts mehr mit mir zu tun haben möchtest, okay aber du musst die Wahrheit kennen," sagte er. 

Ich hörte ihm die Sorge um mich an, aber das alles war mir egal. "Ich möchte jetzt nichts mehr mit dir zu tun haben. Malfoy, ich habe dich einmal zu tiefst geliebt, du betrügst mich und willst dann, dass ich dir zuhöre? Wie stellst du dir das vor?" 

Ich beruhigte mich ein wenig, war aber nicht bereit mir seine Version anzuhören. 

"Du hast mich durch deine scheiß Lügen verloren. Nur durch dich selber. Anscheinend war ich dir nicht wichtig genug und du konntest nicht warten bis ich bereit war? War das so schlimm? Anscheinend ja, sodass du dir direkt die nächstbeste schnappen musstest um dich zu befriedigen. Jetzt hast du ja was du wolltest. Also ich sage es nun noch einmal. HAU. JETZT. ENDLICH. AB!" 

Draco sah zu Boden und ein letztes mal zu mir als er aufstand und seine Hand auf meine Schulter legte. Ich weiß nicht warum aber ich währte mich nicht dagegen. 

"Wenn du mir nicht zuhören willst, sage ich dir nur eins. Ich liebe dich und werde dich immer lieben und wenn du bereit bist dir die Wahrheit anzuhören, werde ich da sein." Mit diesen Worten zog er seine Hand zurück und verließ den Wagon. Nach einer Weile setzte ich mich wieder. 

Was war das denn gerade? Warum musste er mich auch hintergehen? Wir hätten sonst dieses ganze Problem nicht. 

Und was er nicht wusste war, dass ich schon längst wusste, dass ich bereit für ihn war.

~ Dracos Sicht ~

In einer Stunde würden wir ankommen und seit zwei Stunden war ich nicht mehr bei ihr gewesen. Ich vermisse sie und ihre Nähe. Ich hoffe sie kann mir irgendwann verzeihen denn ich brauche sie einfach. Ich beschloss kurzer Hand nochmal zu ihr zu gehen. Also stand ich auf und verließ den nun leeren Wagon. Ich ging in Richtung des Wagons von Lenya und blieb im Flur, genau vor ihrer Türe stehen. Ich öffnete sie und sah meinen schlafenden Engel. Sie lag mit dem Kopf am Fenster. 

Das ist doch ungemütlich?

Ich lief kurz zurück in meine Kabine und holte mein Kissen, dass ich eigentlich für mich mitgenommen hatte. Ich lief wieder zu Lenya und setzte mich neben sie. Ich sah sie an, als sie anfing zu weinen. Ich wusste nicht was los war als sie plötzlich redete. 

"Nein, Draco, bitte nicht, ich...ich liebe dich. Ich brauche dich. Warum tust du mir das an? Ich bin bereit für dich. Warum musst du mir fremdgehen?" 

Anscheinend redete sie im Schlaf. 

Warte... sie träumte von mir?

Ich hob sachte ihren Kopf an und legte ihn behutsam auf meine Brust. "Alles gut Lenya. Engel, ich bin hier." 

Sie schlief tief und fest weiter. Ich genoss den Moment, obwohl ich genau wusste, dass es falsch war, das so aus zu nutzen. Nach einer Weile legte ich das Kissen an das Fenster und platzierte ihren Kopf darauf. Sie sah so süß aus wenn sie schlief. Ich strich ihr ihre Haare hinters Ohr und fuhr mit meinem Finger behutsam über ihre Lippen. 

"Ich werde dich vermissen süße," sagte ich leise. Ich musste es akzeptieren, es war mein Fehler gewesen, doch ich konnte nicht zulassen, dass Octavia mich an meinen Vater verrät. Doch jetzt habe ich den Mist und Lenya hasst mich. 

Ich wollte gerade gehen, als ich mich nochmal zu ihr umdrehte. Ich ging nochmal auf sie zu, kniete mich vor sie, legte meine Hände in ihre und sprach mit ihr. 

"Ich liebe dich, vergiss das bitte niemals." Ich beugte mich über sie, hauchte ihr einen Kuss auf ihre Stirn und als ihre Augenlieder anfingen zu flackern, stand ich schnell auf und ging aus ihrem Abteil.

I fell in love with a SlytherinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt