eins

899 91 24
                                    

Hallo ihr Lieben,
Heute ist es also so weit. Das erste Adventkalendertürchen darf geöffnet werden. Ich freu mich so auf die Geschichte und hoffe, euch wird sie gefallen.

Schreibt mir gerne, wie ihr es findet und lasst auch gerne einen Vote da.

Viel Spaß beim Lesen

Viel Spaß beim Lesen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Donnerstag der 10.12.2020

Hektisch packte ich meine Schreibmaterialien zusammen und schnappte mir noch mein Buch, um beides in meinen Rucksack zu stopfen. Ich war spät dran, denn ich hatte meinen Wecker nicht gehört, welcher seit mehr als zwanzig Minuten geklingelt hatte. Nach der Uni war ich aber auch einfach viel zu müde gewesen und da wollte ich zu mindest eine halbe Stunde schlafen, bevor ich zum Café musste. Nun, dass war eine verdammt schwachsinnige Idee gewesen, denn nun war ich zu spät dran. Viel zu spät, denn für den Weg mit dem Fahrrad bis zum Café brauchte ich zwanzig Minuten, bei Schnee eher noch mehr, doch dafür hatte ich nur noch eine gute viertel Stunde Zeit.

Ich lief auf meinem Zimmer in den viel zu kleinen Flur, den man eigentlich gar nicht mehr als Flur bezeichnen dürfte. Ich konnte gerade noch so die Tür ins Treppenhaus öffnen und wieder schließen, ohne dass ich dünn machen musste.
Ich musste nur aus dem Fenster in meiner Küche blicken, da wurde mich schon kalt. Es gab Tage an denen ich es hasste so weit oben im Norden zu leben und es im Winter so kalt zu haben, doch dann gab es auch andere Tage, an denen ich es so liebte. Ich hätte noch Stunden darüber philosophieren können, doch dann wäre ich nur noch später gekommen. Deshalb schlüpfte ich in meine dicken Schuhe, zog mir meine Daunenjacke an, die natürlich nicht mit Daunen gefüllt waren. Dann nahm ich meinen Lieblingsschal und die selbstgehäckelte Mütze meiner Oma vom Haken.

Tief zog ich noch einmal die warme Wohnungsluft ein, ehe ich die Tür aufmachte und in das bereits viel kühlere Treppenhaus trat. Noch einmal kontrollierte ich, ob ich auch wirklich an alles gedacht hatte, schließlich würde ich erst in ein paar Stunden wieder zu Hause sein. Als ich sicher war, dass ich alles hatte, schloss ich die Tür hinter mir und knipste das Licht im Treppenhaus an. Es war bereits wieder dunkel, aber ich kannte es nicht anders. Im Winter war es bei uns in Schweden nur noch für ein paar Stunden hell. Manchmal spielte meine innere Uhr verrückt des wegen, trotz dessen, dass ich schon immer hier lebe.

Seufzend schüttelte ich den Kopf und lief das schmale Treppenhaus hinunter. Die Holztreppen knarrten mit jedem Schritt und ich hatte mir schon einige Male wütende Rufe meiner Nachbarn eingesammelt. Sie merkten allerdings wohl nicht, dass sie dadurch um einiges lauter waren, als ich.
Aus dem Keller hole ich mein Fahrrad, zog mir die Handschuhe an, die in meinem Korb lagen und verstaute dann meinen Rucksack in diesem. Leise vor mich hin summend schob ich das Fahrrad aus dem Keller, stieg auf und fuhr los auf die belebten Straßen unserer Stadt.

In vielen Fenstern hingen Sterne oder es standen kleine und große Bögen mit Lichtern drinnen. Lächelnd besah ich einige der Fenster im vorbei fahren. Nun da die Weihnachtszeit endlich begonnen hatte, wurde auch in der Stadt kräftig geschmückt. In den schmalen Straßen in der Innenstadt waren Lichterbögen aufgehängt, die so hell und warm leuchteten, dass man gar nicht mehr das Licht der Straßenlaternen gebraucht hätte.

Auf halben Weg begann es zu schneien und kurz darauf liefen viele Kinder durch die Straßen. Auch wenn es nicht der erste Schnee war, freuten sie sich über ihn. Als ich kleiner war, war ich auch immer mit als erstes draußen, sobald es anfing zu schneien.

Ich bog um die nächste Ecke und hielt mit lautem Reifenqutischen an. Welch ein unangenehmes Gefühl, in mir verursachte. Ich stieg ab und schüttelte mich kräftig, wobei Unmengen von Schnee von mir hinunter flog.
Schmunzelnd schloss ich mein Fahrrad an und lief über die Straße. Vor dem Café bliebt ich für einen Augenblick stehen. Es befand sich etwas abgelegen und doch vollkommen in mitten der Stadt, sodass auch noch bis spät in die Nacht Menschen kamen, um sich bei uns etwas zu trinken zu holen.

Miss Darcy, die Inhaberin des kleinen Cafés, hatte schon lange vor Dezember angefangen das Café in ein Winterwunderland zu verwandeln, ohne, dass es überladen oder kitschig wirkte. Nun gut vielleicht ein ganz kleines Bisschen. Aber auch nur ein ganz kleines Bisschen.

Ich betrat das Café wobei mich ein sanftes Leuten bereits bei Josie ankündigte, welche bereits ungeduldig auf mich zu warten schien.
"Mensch Nanuk, ich hab dir doch gesagt, dass du heute unbedingt pünktlich sein musst, weil ich heute mit meinem Freund ins Kino gehe", zischte sie genervt, zog dann ihre Schürze aus und warf sie mir entgegen.
Erschrocken riss ich meine Augen auf.
"Oh verflixt und zugenäht, dass hab ich vollkommen vergessen. Tut mir leid, ich hab meinen Wecker nicht gehört. Ich wollte eigentlich nur mal für ne halbe Stunde die Augen zu machen", entschuldigte ich mich. Ein leises Seufzen entwich ihr und ihr Blick wurde sanfter.
"Nanuk, bitte pass auf, dass dir nicht alles über den Kopf wächst. Du hast ja kaum noch Zeit, um dich auszuruhen." Ich wusste, dass sie recht hatte. Lange würde es nicht mehr so weiter gehen können.
"Ich habs doch so wieso bald geschafft, Josie. Mach dir keine Sorgen. Ist doch nur noch dieses Semester", versuchte ich sie zu beruhigen. Kritisch schüttelte sie den Kopf, sagte dann aber nichts mehr.
"Ich weiß doch Nanuk. Du solltest dir aber auch mal einen freien Tag gönnen. Es ist Weihnachtszeit. Genieß sie, sie gibt es doch nur einmal im Jahr." Mit diesen Worten schnappt sie sich ihre Tasche und verschwindet mit einem letzten Winken aus dem Café.

Seufzend gehe ich hinter die Theke, lasse mich auf den Stuhl fallen und hole meine Lernmaterialien aus meiner Tasche.

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Peppermint MochaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt