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Hallo ihr Lieben,

Nun wird schon Türchen Nummero 2 geöffnet. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen.

Habt ihr einen Adventskalender? Und wenn ja was für einen?

Habt ihr einen Adventskalender? Und wenn ja was für einen?

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Donnerstag der 10.12.2020

Seufzend schaute ich kurz von meinen Notizen auf. Es ist bereits viertel nach elf. Noch etwa 1 ¾ Stunden und kann konnte ich endlich nach Hause zu mich in meinem Bett verkriechen.

Das Licht im Café ist leicht gedämmt, doch es wirkte dadurch nur noch heimischer. Neider würden sagen, die Einrichtung wäre zusammengewürfelt und alt, nun gut sie war zusammengewürfelt und alt, aber sie war liebevoll. Und das ist alles was zählte.

Abermals seufzte ich auf und schloss mein Notizbuch. Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren. Der Tag war einfach schon zu lang, doch ich hatte mir das schließlich ausgesucht. Es war meine Entscheidung gewesen, bei meinen Eltern auszuziehen und ein Studium in Stockholm anzufangen. Wenn man aus einer kleineren Stadt kommt, dann wirkte Stockholm so unendlich groß und doch war es, als sei ich gar nicht weg gezogen.

Damit mir nicht langweilig wurde, nahm ich mir den Aufsteller zur Hand und began mit einem Kreidestift die Weihnachts-Getränke auf, was ich nebenbei bemerkt schon vor einer Woche hätte tun sollen. Zwar stand es bereits an der kleinen Tafel an der Wand, doch übersahen viele die Spezialitäten auf eben jener Tafel.
Zunächst war der Cinnamon Latte Macciato dran, welchen ich abgöttisch liebte. Josie bekam den so gut hin, wie niemand anderes.

Ich war gerade bei Peppermint Mocha angelangt, da erklang das Türglöckchen. Doch ein wenig überrascht ließ ich den Stift sinken und drehte mich nach vorn. Meistens kamen kurz nach zwölf noch einmal ein paar Gäste, da zu dieser Zeit einige Nachtzüge ankamen, doch um diese Zeit war es für gewöhnlich still.
"Einen schönen guten Abend, was kann ich für Sie tun?", ratterte ich hinunter und blickte erst dann nach oben. Etwas weiter entfernt von der Theke stand ein junger Mann, kaum älter als ich. Er war groß, ich ging ihm vielleicht gerade mal bis zum Kinn.
Er trug einen dicken Anorak, den er bis oben hin zugezogen hatte. Seine Hände waren in Handschuhe gehüllt, doch er trug keine Mütze, was mich bei diesen Temperaturen doch schon etwas verwunderte. Er konnte also nicht weit gelaufen sein.
Er hatte eine lockige Mähne, die vollkommen mit Schnee bedeckt war. Es ließ sich schwer ausmachen, welche Farbe sein Haar trug, durch den ganzen Schnee.

Sein Blick ließ meine einigermaßen gute Laune versickern. Er zog ein Gesicht, als gäbe es sieben Tage Regenwetter. Es war ungewöhnlich jemanden bei uns zur Weihnachtszeit so missmutig und grimmig zu sehen.

Ich setzte mein bestes Lächel auf.
"Möchten Sie vielleicht eines unserer Spezialitäten für die Weihnachtszeit ausprobieren? Cinnamon Latte Macciato ist unverbesserlich. Denn kann ich nur empfehlen", begann ich zu erzählen. "Dieses Jahr neu dazu gekommen ist der Peppermint Mocha. Mit kleinen Minzschokoladen Stückchen und einem super leckerem Sirup." Gespannt auf seine Wahl schaute ich ihn an.
Er zog leicht seine Augenbrauen zusammen, was ihn zugleich niedlich, als auch unnahbar wirken ließ. Ich glaubte, er wäre ein Typ, der einen Kaffee schwarz bestellen würde. Wieso ich das Gefühl hatte? Wenn man so gut wie jeden Tag seit zwei Jahren in einem Café arbeitete, dann bekam man ein Gespür dafür.
Manchmal schlich sich der Gedanke ein, dass es eine vollkommene Verschwendung war, wenn jemand mal wieder einen Kaffee schwarz bestellt hatte. Da konnte man sich auch die Plörre aus einem Automaten trinken.

"Einen Kaffee ohne Milch und Zucker", riss mich die recht hohe, aber dennoch sehr angenehm klingende Stimme aus meinen Gedanken. Schmunzelnd schüttelte ich leicht den Kopf, da ich wirklich richtig gelegen hatte.
"Natürlich, wie ist ihr Name?", fragte ich dann schnell, damit mein Gegenüber nicht dachte, ich hätte mich über ihn lustig gemacht. Stimmte ja auch irgendwie. Er antwortete nicht auf meine Frage.
Ich ging zur Kaffeemaschine und begann einen Kaffee zu brühen. Dann drehte ich mich noch einmal um. "Kann ich Ihnen noch etwas anbieten? Vielleicht eine Zimtschnecke oder ein belegtes Brötchen zum halben Preis?" Ich legte den Kopf leicht schief und sah ihn abwartend an. Seine Augen waren so hell, wie das gefrorenes Eis auf dem Wasser vor Stockholm. Und dennoch gab es Stellen, die wirkten, als seien sie in blau getunkt worden.

"Ich möchte nur den Kaffee", erklang dann seine Antwort recht schroff. Nervös wirkend blickte er auf die Uhr und räusperte sich leicht. Ich unterdrückte ein entnervtes Seufzen und drehte mich wieder zur Kaffeemaschine, die gerade fertig mit ihrer Arbeit war. Der angenehme Geruch von frisch gebrühtem Kaffee lag in der Luft. Er brachte mich zum Lächeln. Schnell, weil ich glaubte der Kunde hätte es eilig, goss ich den Kaffee in einen Becher. Dann nahm ich einen Stift und malte eine Mütze darauf und schrieb: "Mütze beim nächsten Mal nicht vergessen :)." Dann stellte ich den Becher auf den Tresen und machte alles fürs bezahlen fertig. Währendessen nahm ich aus dem Augenwinkel war, wie er seine Karte rausholte und sie dann, als ich so weit war auf das Lesegerät hielt. Es piepte einmal und schon hatte er bezahlt.
"Einen schönen Abend", sagte ich und setzte mein bestes Lächeln auf. Nicht einmal jetzt erwiderte er mit einem Lächeln. Welch ein Miesepeter. Wie kann man nur so schlecht drauf sein? Ist ja unbegreiflich!
"Tschüss." Dann war er auch schon wieder verschwunden. Kopfschüttelnd ließ ich mich auf meinen Hocker fallen und sah zu, wie der junge Mann im Dunkeln der Straße verschwand.

Ich fragte mich, ob er wohl meinen kleinen Kommentar lesen würde. Würde er es lustig finden oder eher blödsinnig oder einfach nur albern? Vermutlich eher eines der letzten beiden.

Ein lautes Gähnen kam mir über die Lippen. Ich hatte meine Schicht fast geschafft. Nicht mehr lange und ich konnte nach Hause. Nach Hause und ins Bett. Schon beim Gedanken an mein Bett fielen mir die Augen zu.

Die letzten eineinhalb Stunden bis zum Ende meiner Schicht zogen sich unerklärlich lange hin. Vielleicht lag es auch daran, dass keine Kunden vorbei kamen.
Als ich endlich den Laden schließen konnte, war ich mehr als erledigt vom Tag. Langsam, weil ich einfach nicht die Energie dafür hatte, zog ich mich an und schloss dann hinter mir die Tür zu, ehe ich den Schlüssel in den Postkasten von Miss Darcy, die gegenüber vom Café wohnte, hinein warf.
Dann setzte ich mich auf mein Fahrrad und fuhr in Ruhe den Weg bis zu meiner kleinen Wohnung.

Heute schienen meine Nachbarn einen tiefen Schlaf zu haben, denn es erklangen keine empörten Rufe von hinter der Tür. Mit vor Kälte zitternden Händen schloss ich meine Wohnungstür auf und schlüpfte hinein. Ein zufriedenes Seufzen verließ meine Lippen. Endlich wieder zu Hause und zum Glück konnte ich ein bisschen ausschlafen, denn Lesung hatte ich erst um zehn Uhr.
Ich schälte mich aus meiner Kleidung, nur um mir dann meinen Schlafanzug anzuziehen und mich ins Bett fallen zu lassen. Genießerisch seufzte ich ein weiteres Mal auf. Niemand, aber auch wirklich niemand konnte mich jetzt noch von meinem Schlaf abbringen. Denn hatte ich mir verdient.
So schloss ich die Augen und war schnell eingeschlafen.

F

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F

indet ihr das in Ordnung mit der Upload-Zeit oder soll es lieber später am Tag?

Einen schönen Tag euch noch.

Man sieht sich morgen. 😊💕

Peppermint MochaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt