Hallo ihr Lieben,
Schönen Sonntag wünsche ich euch allen.
Viel Spaß beim Lesen. 💕😊Freitag der 18.12.2020
Es war bereits kurz vor Feierabend und Cornelius war immer noch nicht da gewesen. Gestern war er auch nicht da. Mich sollte es eigentlich nicht so mitnehmen, doch irgendwie tat es das. Seufzend blickte ich auf die Uhr. Ich hatte noch zehn Minuten zu arbeiten. Vermutlich würde er heute nicht mehr kommen.
Seufzend nahm ich den Waschlappen und begann die Tische ab zuwischen. Ich war fast fertig, da erklang das Türglöckchen. Mein Herz setzte für einen Augenblick aus und erwartungsvoll drehte ich mich um. Gerade noch so konnte ich meine Enttäuschung verbergen. Ich schielte auf die Uhr und räusperte mich.
"Wir haben eigentlich schon geschlossen", sagte ich und ließ den Lappen zwischen meinen Händen hin und her wandern. Wenn sie nett wäre, würde ich sie noch was bestellen lassen.
"Sie sollten sich lieber darüber freuen, dass um diese Zeit noch überhaupt jemand in diesen Schuppen kommt", gab sie giftig von sich. Mein ohnehin viel zu kurzer Gebuldsfaden riss. Ich lief in einem zügigen und aufrechten Gang zur Tür, öffnete sie und zeigte nach draußen.
"So etwas muss ich mir nicht anhören. Bitte verlassen Sie das Café. Sie finden am Hauptbahnhof noch einen Kaffeeautomaten. Wir haben allerdings bereits geschlossen." Mit weit aufgerissenen Augen und geöffnetem Mund stierte sie mir entgegen.
"Also so was hab ich auch noch nicht erlebt, so eine Frechheit", polterte sie los, lief jedoch auf sie Tür zu.
"So wie es in den Wald schallt, kommt es auch zurück", gab ich ihr noch mit auf den Weg. Sie gab ein eingebildet klingendes Geräusch von sich und stolzierte dann die Straße entlang richtig Hauptbahnhof. Ich schloss die Tür hinter mir und hab ein lautes Seufzen von mir. Genau das hatte ich heute noch gebraucht. Ich lief zu den noch dreckigen Tischen und begann auch sie abzuweichen.Ich versuchte tief ein und aus, doch das half nichts. Mit einem Mal nahm ich wahr, wie meine Sicht verschwamm. Zügig wischte ich weiter und versuchte mich zu konzentrieren. Konzentrieren auf alles bloß nicht auf meine Frustration. Leider funktionierte es nicht richtig. Ich ließ mich auf einen der Stühle fallen und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Manchmal war ich ein einziges Wrack. Tief atmete ich durch und richte mich auf. Es war in Ordnung so zu sein. Es wäre viel schlimmer, wenn ich alles unterdrücken würde. Es würde nur dazu führen, dass ich am Ende noch durchdrehte.
Ein leises Seufzen kam über meine Lippen und ich stand wieder auf. Dann wischte ich auch noch den letzten Tisch ab und lief zurück zum Tresen. Dort legte ich den Lappen in die Spüle und ging in den privaten Bereich, wo ich mir die Schürze abnahm und mich anzog. Dann fiel mein Blick, auf die Tüte voll mit Zimtschnecken, die ich vorhin bereits vorbereitet hatte. Mrs. Darcy erlaubte uns Produkte, die bis zur Schließung nicht verkauft worden waren, mitzunehmen. Ich nahm sie in meine Hände und lief dann zur Tür. Den Schlüssel in der Hand. Ich löschte das Licht und schloss dann ab. Anschließend warf ich den Schlüssel hoch, sodass er im Blumemkasten von Mrs. Darcy liegen blieb. So machten wir es immer und es war sicherer, als in den Briefkasten oder unter der Fußmatte.
Dann ging ich zu meinem Fahrrad und öffnete die Kette. Ich stieg auf und zog mir dann meinen Schal bis über die Nase. Es war verdammt kalt. Dann trat ich in die Pedale und fuhr los. Aufgrund einer Baustelle musste ich an dem Krankenhaus vorbei, in dem Cornelius arbeitete. Wie gebannt starrte ich den Eingang des Krankenhauses an, während ich daran vorbei fuhr. Ruckartig bremste ich ab.
Diese Idee war verrückt, doch ich musste einfach wissen, ob alles in Ordnung bei ihm war. Also stieg ich ab und schloss das Fahrrad an. Dann nahm die Tüte voll Zimtschnecken und lief auf den Eingang des Krankenhauses zu.
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Peppermint Mocha
Teen FictionAdventskalender 2020 Schneeflocken, die fallen; Weihnachtsmusik, die leise durch Lautsprecher schallt; Heiße Getränke, die das Herz erwärmen. Nanuk liebte die Weihnachtszeit und doch konnte er sie nicht genießen. Erst ein grimmig dreinschauender j...