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Hallo ihr Lieben,

Ich wünsche euch einen guten Start in die Woche.

Viel Spaß beim Lesen. 💕

Sonntag der 13

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Sonntag der 13.12.2020

Den vergangen restlichen Tag hatte ich damit verbracht, vor dem Computer zu sitzen und für die Uni zu lernen. Zum Glück hatte ich gestern meinen freien Tag vom Café. Es war schön gewesen mal den Abend zu Hause zu sein. Ich hatte mir einen leckeren Gemüseeintopf gemacht, von dem so viel übrig geblieben war, dass ich heute und auch morgen noch davon essen würden können. Ich kam irgendwie gar nicht wirklich zum Kochen in letzter Zeit, was wirklich traurig war, denn ich liebte es eigentlich, bestimmt änderte sich das bald wieder.

Ich saß nun in der Küche und aus dem Radio erklang die Stimme des Moderator für die Frühstücksshow. Während er mit seinem Co-Moderator über das Luciafest sprach, biss ich in mein Safranbrot. Das war so Tradition und ich hatte sie auch noch erhalten, nachdem ich in die Stadt gezogen war. Das Luciafrst hatte allerdings hier in der Stadt für mich an Schönheit verloren. Es fehlte einfach die Familie, die normalerweise an diesem Tag zusammen kam. Meine jüngere Cousine spielte immer die Lucia und war mächtig stolz darauf. Ein wenig konnte ich es verstehen. Es war einfach etwas Besonderes. Anstatt richtigen Glühwein zu trinken hatte ich mir Kinderglühwein gekauft. Also praktisch Saft. Aber wenn ich nachher arbeiten wollte, dann sollte ich den Alkohol lieber weglassen.

Heute würde es den ganzen im Café Safranbrote, Pfefferkuchen und Glühwein geben und Josie würde ihr Luciakleid mit Kranz tragen. Mrs. Darcy würde auch da sein.
Sonntag war der einzige Tag in der Woche, in der das Café nur bis zwanzig Uhr geöffnet hatte. Und ich war darüber wirklich froh, denn so hatte ich einen Tag an dem ich nicht die Spätschicht machen musste.

Kurz vor acht machte ich mich fertig und sprang wenig später auf mein Fahrrad. Die Straßen waren noch leerer, als es für einen Sonntag gewöhnlich und so war ich deutlich schneller beim Café. Ich schloss mein Fahrrad an und lief hinein ins Café. Dort roch es bereits nach frischgebackenen Lebkuchen und vielen anderen Leckereien. Mrs. Darcy kam in jenem Moment in den Verkaufsraum. Sie stellte ein volles Blech mit frischgebackenen Safranbrötchen. Zufrieden seufzte ich bei diesem Geruch auf. Nun bemerkte mich auf Mrs. Darcy.
"Schön, dass du nun auch da bist Nanuk. Du kannst gleich Josie helfen, wenn du angekommen bist", sagte sie in einem sanften Ton und lächelte mich an. Schnell nickte ich ihr zu, lief in den Privatbereich und stellte meine Sachen ab.
"Guten Morgen Josie", begrüßte ich sie und lächelte ihr zu.
"Morgen", murmelte sie zurück und blickte mir müde entgegen. Überrascht hob ich eine Augenbraue.
"Ist alles in Ordnung?"
"Wir hatten Streit", erwiderte sie kurz. Besorgt sah ich sie an. Josie und ihr Freund stritten sich in letzter Zeit immer häufiger und es tat ihr nicht gut. Vermutlich beiden nicht, aber ich sah nun mal nur sie.
"Wenn du darüber reden möchtest, dann hab ich ein offenes Ohr für dich." Mit einem Mal bildeten sich Tränen in ihren Augen. Ich breitete meine Arme aus und zugleich lag sie in ihnen. Ich sagte nichts, sondern fuhr nur vorsichtig über ihre Schulter fuhr.
"Was dauert denn so lange ihr Lieben? Ich... oh was ist denn passiert?" Mrs. Darcy stand im Türrahmen und sah uns verwundert an. Josie löste sich von mir, wischte sich über die Augen und lächelte die ältere Dame leicht an.
"Mein Freund und ich hatten Streit. Nanuk hat kurz als Taschentuch herhalten müssen." Nun mussten wir alle lachen und die drückende Stimmung war mit einem Mal wieder verschwunden.
"Dankeschön", nuschelte sie noch, dann richtete sie ihren Luciakranz auf dem Kopf und strich ihr Kleid glatt. "Übrigens ist das unfair, du hast gar kein Kostüm an. Schließlich ist das Tradition!"
Ich zuckte entschuldigend mit den Schultern.
"Mein Wichtelkostüm ist letztes Jahr kaputt gegangen und ich hab irgendwie verplant ein neues zu kaufen", entgegnete ich. Seufzend schüttelte sie den Kopf, dann lief sie einfach mit einem vollen Blech Zimtschnecken nach vorne. Ich nahm es ihr allerdings nicht übel. Schließlich wusste ich, dass sie nicht beleidigt war. Es war nur Spaß.

Ich band mir eine Schürze um und lief dann auch wieder nach vorne. Inzwischen hatte sich eine Schlange gebildet und die beiden Frauen hatten zu tun. Ich gesellte mich zu ihnen und übernahm die Kaffeemaschine. So arbeiteten wir den ganzen Tag über, bis es kurz vor Feierabend war. Die Uhr zeigte fünf vor acht, als es an unserem Telefon klingelte. Ein leises Seufzen kam von Mrs. Darcy, bevor sie abnahm.

Josie und ich wischten währenddessen die Tische und sorgten dafür, dass wir gleich schließen konnten.
"Das Krankenhaus um die Ecke hat gerade noch eine Bestellung aufgegeben. Nanuk, wärst du so lieb und gehst dort gleich noch vorbei. Du sollst die Bestellung zum Aufenthaltsraum der Pfleger und Schwestern auf der Station vier bringen. Ich bereite alles vor." Gerade so konnte ich ein genervtes Seufzen unterdrücken. Wer kam denn auch so eine grandiose Idee kurz vor knapp noch eine Bestellung abzugeben? Ich wischte noch den letzten Tisch ab und lief dann zu Mrs. Darcy, die bereits dabei war Zimtschnecken, Lebkuchen und allerhand Safrangebäck einzupacken. Wir hatten zwar zu viel gebacken, aber immerhin ging es jetzt noch weg.

Als alles eingepackt war, nahm ich die drei Schachteln in die Hände und ließ mir von Josie die Tür aufhalten.
"Schönen Feierabend. Bis morgen", rief ich und lief dann los.

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