Hallo ihr Lieben,
Wie geht es euch heute?
Seid ihr schon in Weihnachtsstimmung?
Viel Spaß beim Lesen. ♡
Freitag der 11.12.2020
Am nächsten Morgen wachte ich viel zu früh auf. Natürlich musste so etwas passieren. So war es eigentlich immer. Wenn ich ausschlafen konnte, dann wachte ich oftmals mindestens eine halbe Stunde früher auf. Heute war es beinahe eine ganze Stunde.
Leise seufzte ich auf und ließ mich wieder zurück ins Kissen fallen.
"Was mach ich denn jetzt?", fragte ich leise in die Dunkelheit hinein und wie erwartet kam keine Antwort zurück. Ich drehte mich noch einmal um und presste eines der vielen Kissen in meinem Bett an mich. Meistens vermisste ich das Gefühl von einem Partner nicht, man kann schließlich nicht vermissen, was man nicht hatte. Und doch gab es Momente, in denen ich gerne jemanden bei mir hätte. Frustriert fuhr ich mir durchs Haar und brummte leise ins Kissen. Es war irgendwie ungerecht. Viele von meinen Freunden waren bereits in einer Beziehung oder sind es immer noch und ich fische im Trüben. Wobei ich zur Zeit so wieso kaum Zeit hätte für eine Beziehung.Abermals drehte ich mich auf die andere Seite und blickte hinaus aus dem Fenster. Es begann langsam zu dämmern. Auch im Winter hatte ich mein Fenster auf Kippe. Ich brauchte einfach die frische Luft, sonst hatte ich das Gefühl, ich würde ersticken.
Allerdings konnte ich auch deshalb die ersten Autos und Fahrräder fahren und Fußgänger hören, die unten auf der Straße zu Gange waren.Tief atmete ich durch und genoss dir Kälte für einen Moment. Dann fischte ich mir einen dicken Pulli und ein zweites Paarsocken an und stieg aus dem Bett. Flink ging ich zum Fenster, verschloss es und drehte die Heizung auf.
Dann lief ich in meine Küche und begann mir einen Kaffee zu machen. Allerdings nicht ohne ein bisschen Karamellsirup in die Tasse zu geben. Einen Kaffee ohne Karamellsirup oder ein bisschen Zimt gingen einfach nicht. Nennt mich seltsam, aber so liebte ich es einfach. Als der Kaffee fertig war, goss ich ihn in eine besonders große Tasse und setze mich an meinen Tresen. Genießerisch legte ich beide Hände an die Tasse und roch einmal am Kaffee. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen. Ich mochte den Geruch.
Als der Kaffee beinahe ausgetrunken war, stand ich auf und begann mir etwas zu Frühstück zu machen. Mein Magen zog sich schon leicht zusammen und ich brauchte nun wirklich was zu essen. Glücklich darüber, dass ich noch eine Zimtschnecke in meinem Brotkorb habe, die ich in der Mikrowelle kurz aufwärme. Man könnte vielleicht denken, wenn man sein lebenlang Zimtschnecken isst, dann will man sie irgendwann nicht mehr sehen, doch nicht bei mir. Ich könnte in ihnen baden.
Inzwischen ist es so hell, wie es werden kann im Dezember. Noch einmal blickte ich aus dem Fenster, ehe ich mich endlich fertig mache.
Als ich eine viertel Stunde später meine Wohnung verließ, war ich dick eingepackt. Die Luft war eiskalt und doch mag ich es irgendwie.
Lächelnd stieg ich auf mein Fahrrad und begann in die andere Richtung zu fahren, als in der das Café lag. Die Straßen waren wie meistens um diese Zeit voll mit Fahrradfahren. Es gab Tage, an denen war es irgendwie egal, wie viele es waren und dann gab es Tage, wie heute, an denen es beinahe alles zu viel wurde. So wie heute. Es schien, als wären heute alle verrückt geworden.
Heil froh in einem Stück an der Uni angekommen zu sein, stieg ich wenig später von meinem Fahrrad ab, schloss es an und lief schnell hinein.Ich war nicht einmal durch den Haupteingang, da wurde ich bereits von einer Hand am weitergehen gehindert. Überrascht drehte ich mich um und sah einen jungen Mann vor mir stehen, der sich als Casper entpuppte. Ich winkte ihm zu und formte mit meinen Lippen ein hallo. Er winkte zurück und fragte dann, ob wir nicht rein gehen wollten. Ich nickte und so liefen wir neben einander her zum Hörsaal.
Als Casper und ich vor knapp zwei Jahren zusammen begannen Gebärdendolmetscher studieren hatten wir us schnell angefreundet. Wir übten viel zusammen und versuchten so viel wie möglich zu gebärden, was am Anfang mehr als holprig war, doch nun immer besser wurde.Casper war inzwischen ein wirklich guter Freund geworden. Außerdem konnte man sich in Bars unterhalten, ohne sich anschreien zu müssen. Das war wirklich ein Vorteil.
Über meinen Gedanken fing ich leise an zu lachen.
"Was ist?", gebrauchte Casper nun doch seine Stimme. Schmunzelnd blickte ich zu ihm hinüber.
"Ich hab daran gedacht, dass es viel entspannter ist, wenn man in einer Bar gebärden kann und sich nicht an schreien muss", erklärte ich ihm dann. Nun begann auch Casper zu schmunzeln.
"Das stimmt allerdings", gab er von sich und trat dann nach mir in den Hörsaal ein. Es war ein recht kleiner, doch es waren meistens immer noch ein paar Plätze frei. Wir machten uns auf den Weg zu unserem indirekten Stammplatz, an dem schon Allen saß und ich ihre Notizen noch einmal durchlas, bevor es los ging.
Als wir uns zu ihr setzten, blickte sie kurz auf und lächelte uns zu.
"Spät", gebärdete sie.
"Stimmt gar nicht", gab ich zurück und streckte ihr die Zunge raus. Sie verdrehte daraufhin nur die Augen und blickte dann schmunzelnd wieder auf ihr Blatt.Ein gedämpftes Seufzen erklang von Casper, während er Allen vorsichtig unvorsichtig beobachtete.
Seit einigen Wochen verhielt sich Casper anders, als zuvor gegenüber Allen. Er hatte mir zwar nicht erzählt, was los war, doch ich konnte es mir denken. Nur bei Allen war ich mir nicht sicher, wobei sie mir manchmal wie eine komplette Fremde vorkam und nicht wie eine Freundin, die ich ebenfalls seit zwei Jahren kannte.
Das Leben war manchmal einfach nur unendlich kompliziert.Wie gefällt euch sie Geschichte bis jetzt?
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Peppermint Mocha
Novela JuvenilAdventskalender 2020 Schneeflocken, die fallen; Weihnachtsmusik, die leise durch Lautsprecher schallt; Heiße Getränke, die das Herz erwärmen. Nanuk liebte die Weihnachtszeit und doch konnte er sie nicht genießen. Erst ein grimmig dreinschauender j...