Nachdem Benjamin gegangen war, lehnte ich mich an die Tür und ließ mich auf den Boden sinken. Irgendetwas läuft hier gewaltig falsch. Es kann einfach nicht sein, dass ich mich immer so komisch in seiner Gegend fühle. Aufgeweckt. Ich war keine dieser Kichermädchen, die sich um einen Jungen stritten und sich was einbildeten, wenn er zu ihnen sprach. Und dennoch habe ich mich aufgepuscht gefühlt. Als wenn ich auf Droge wäre. So .. kribbelig. Und als er mich ansah..
Ich lief in mein Zimmer, nahm ein neues Blatt und tuschte. Vorwiegend mit Pastelltönen. Es waren zwei Schmetterlinge die sich an den Fühlern berührten. Fast. Sie waren symmetrisch, nur in verschiedenen Farben. Im Hintergrund lauerte bedrohlich die Schwärze. Es war ein harter Kontrast zwischen vorsichtig, hell, liebevoll und dunkel, krakelig. Als ich das Ergebnis sah, nahm ich das noch feuchte Blatt und zeriss es. Nicht weil es doof aussah. Sondern weil es meine Situation zu gut beschrieb. Zitternd sah ich den Papiermatsch an. Ich sollte Benjamin absagen. Ich ließ ihn schon zu sehr an mein Leben heran. Vor ihm war ich.. nicht unbedingt glücklich, aber zufrieden. Und nun? Er würde mich sicherlich eh nur verlassen. Und dann wäre ich am Boden zerstört. Ich habe es schon bei genug anderen Personen gesehen. Sowas wollte ich auf keinen Fall. Außerdem war ich zu kompliziert für ihn. Ich verstand mich nicht einmal selbst. Mhm.
Das traurige im Moment war nicht, dass ich wieder mal auf dem Boden saß. Sondern dass ich versuchte, mir eine Beziehung mit Benjamin schlecht zu reden. Ich kannte ihn ja nicht. Außerdem bahnte sich da nichts an. Bei ihm. Was mit mir abging, wusste ich nicht. Ich atmete bewusst langsam ein und wieder aus, um mich zu beruhigen. Es war heute nur ein Filmeabend. Danach konnte ich immer noch abspringen. Vielleicht merkte ich ja, dass da wirklich nichts war. Außerdem konnte man sich auch in Ruhe auf den Film konzentrieren. Alles ganz entspannt. Und trotzdem überlegte ich, wo ich die Rotweinflaschen hingepackt habe. Nüchtern würde ich garantiert nicht durch den abend kommen..
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Lavendelregen
RomanceLotte redet nicht. Nie mit irgendwem. Worte haben in einer Welt wie dieser einfach keine Bedeutung für sie. Jeder lügt doch nur. So schlägt sie sich durch das Leben. Doch dann lernt sie Benjamin kennen, der ein bisschen wie sie ist und doch ganz an...
