Wieso ich? (46)

83 6 1
                                    

Sicht Neko:

Noch etwas benommen von der Situation wusch ich mir die Hände. Wie schön es doch war so etwas wieder berühren zu dürfen. Mein Blick glitt von der Badegarnitur zum Spiegel, in welchem ich mich selber betrachte. Es ist schwer zu glauben das ich mich gerade selber betrachtete, nie hatte ich vorher die Möglichkeit gehabt mein Aussehen irgendwo anzuschauen. Meine Finger wanderten zu meinen Haaren und nahmen eine einzelne Strähne zwischen diese. Sie waren länger als gedacht, viel länger. Meine Haare sind schon länger als meine Schultern. Unglaublich. Völlig fasziniert betrachtete ich mein Gesicht und konnte immer noch nicht nach zahlreichen Minuten fassen das ich das war. Leise klopfte es an der Tür und mein Herz beginnt zu rasen. Ich hatte nicht einmal Schritte gehört, so sehr war ich abgelenkt. Früher in der Zelle konnte ich jedes so kleine Geräusch identifizieren, nun war mein Kopf so voll das ich gar nicht mal dazu gekommen war, etwas hören zu wollen. Ich musste wieder aufmerksamer werden. 

"Manu, ist alles okay bei dir?", höre ich die Stimme des Braunhaarigen gedämpft durch die Badezimmertür und ich schaue augenblicklich zu dieser. Ich wollte nicht das er mich so sah. Mein ganzer Körper verkrampfte sich bei der Vorstellung wie er über mich dachte wenn er mich ansah. Vielleicht wurde ich deswegen zu einem Experiment für Sie. Weil mich niemand wollen würde wenn ich so war. "Manu mach bitte die Tür auf, ich mache mir Sorgen um dich". Versucht es mein bester Freund nochmal, doch ich lasse mich auf den Boden fallen und ziehe meine Beine an meinen blassen Körper. Wieso war ich der, den Sie aussuchten und folterten? Wieso ich? Die Wut auf mich selbst schien meinen Körper zu beherrschen. Meine Finger vergruben sich in meinen Armen und übten enormen Druck aus. Ich hatte Angst. Angst das Er mich doch wieder finden würde. Vielleicht hatte es bei dem Unfall einen Schaden in seinem Gehirn hinterlassen. Weswegen sollte er denn sonst so gehandelt haben. Der Druck den ich an meinen Armen ausübte wurde stärker. Er weiß wo Paluten wohnt, Er selbst würde mich ihm wieder entreißen sobald er wieder zu sich käme. Ich wollte nicht von ihm weg. 

"Manu hörst du mich?". Die Stimme meines besten Freundes klang traurig. Er machte sich wirklich Sorgen um mich. Langsam erhob ich mich und stellte mich vor die Tür des Badezimmers. Ich drehte den Schlüssel langsam um und die Tür öffnete sich direkt. Palutens Arme schlangen sich direkt um meinen Körper und hielten mich fest. Instinktiv drückte ich mich an den weichen Körpers meines Gegenübers. Die kommenden Tränen in meinen Augen liefen wie Bäche über meine Wangen. 


Als ich wieder meine Augen öffnete, lag ich im Schlafzimmer des Braunhaarigen. Ich schien wohl eingeschlafen zu sein. Paluten war nicht hier. Vielleicht war er bei Rewi. Schließlich hatte ich es endlich geschafft das die Beiden wieder etwas als Freunde unternehmen. Nur was sollte ich in der Zeit machen? Verlangen das Paluten bei mir bleibt, konnte ich nicht. Jedoch, wollte ich bei ihm sein. Nicht allein sein aufgrund meiner Angst. War ich Paluten zu aufdringlich? Was verstand man nochmal unter aufdringlich?

"Manu, du bist wach". Ich erschrak. Mein bester Freund begann zu lachen. Wie schön es doch war, ihn-. "Möchtest du etwas essen?", unterbrach er meine Gedanken und ich nickte. Bevor er jedoch gehen konnte, hielt ich ihn auf. "Pal-uten?" Braune Augen musterten mich fragend und ich gab ihm das Zeichen sich neben mich zu setzen. "Was ist denn Kleiner?" Unüberlegt tat ich das gleiche wie ein paar Tage zu vor. Ich drückte unsicher meine Lippen auf die meines besten Freundes, um ihm zu zeigen das ich ihn lieb habe. 


-----------------------------------------------------

Bin null zufrieden :D

-608 Wörter-

Aber Wieso? -Kürbistumor-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt