Was ist dieses Gefühl? (51)

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Gierig schlang ich die Nudeln hinunter die mir Paluten gemacht hatte. Ein gestottertes „Danke" war das einzige was er nach dem Spiel sagte. Darauf geantwortet, hatte ich nicht. Viel zu sehr plagte mich meine verdrängte Angst. Schließlich hatte ich Dinge getan, obwohl der Braunhaarige mich bat es nicht zu tun. Das Gefühl in meiner Brust machte mich wahnsinnig. Es fraß ganz langsam meinen Verstand und ließ mich Dinge tun, die ich mir bei Ihnen niemals getraut hätte. Für solche Taten hätte mein Körper einiges zu spüren bekommen. Jedoch sah ich deutlich, dass es ihm Gefallen hatte. „Manu?", hörte ich seine Stimme und blickte von meinen Nudeln zu dem Braunhaarigen. Dieser kam gerade durch den Türrahmen und setzte sich hinter mich. Seine Arme zogen mich gefühlvoll auf seinen Schoß und hielten mich an der Hüfte fest. Somit landet Gabel nach Gabel in meinen Mund während mein bester Freund beginnt langsam meine Seiten entlang zu streichen. Dem Handeln des Braunäugigen zu urteilen war er nicht sauer. Jedoch war ich mir dennoch nicht wirklich sicher. Ihn auf dieses Gefühl anzusprechen, welches mich ständig plagte, traute ich mich bisher nicht. Die Angst, dass er mich doch zurückgeben würde, auch wenn diese Chance so gering war, schwebte dennoch in meinem Kopf und ließ mich zögern. Doch wenn ich nicht wusste was dieses Gefühl war, würde ich verrückt werden. „Paluten?", fragte ich vorsichtig und verharrte ungewollt in meiner Position. Die Gabel lag schon längst neben dem leeren Teller. „Ich spüre ein komisches Gefühl...", redete ich weiter, ohne ihm wirklich die Möglichkeit zu geben Ja zu sagen. Doch nun zögerte ich. Wie sollte ich dieses Gefühl denn beschreiben? Schließlich spürte man es nur und ich selbst wusste nicht einmal was das war. „Was für ein Gefühl? Ist dir nicht gut?", stellte mir mein bester Freund eine Gegenfrage, strich dabei weiter meine Seite entlang und legte seinen Kopf auf meiner Schulter nieder. Hastig schüttelte ich den Kopf. Körperlich ging es mir gut und ich fühlte mich nicht danach zu weinen. Mir vielen keine Worte in den Kopf dieses Gefühl auch nur ansatzweise zu beschreiben. Zaghaft nahm ich die Hand des Braunhaarigen und führte sie zu meiner Brust. „Es wird immer schneller wenn du mich berührst, auch wenn wir kuscheln". Das was ich von mir gab, war nicht annähernd das was ich eigentlich meinte. Richtig war es schon aber es war bei weitem nicht alles. Die Angst dafür abgestoßen zu werden, war zu groß. Auch wenn ich meinen besten Freund nicht sah, beunruhigte es mich das ich kein Wort von ihm hörte. „Du meinst, dass dein Herz dann schneller schlägt?", kam es nun endlich und ich nickte schüchtern. Aussprechen wollte ich diese Worte nicht, da ich die Bedeutung dahinter nicht wirklich kannte. Ein Schauer bahnt sich meinen Rücken hinunter, als der Kleinere begann meine Haare beiseite zu streichen und somit meinen Hals frei zu machen. Kurz darauf begann spürte ich Lippen an diesen. Wieder durchzuckte mich dieses Gefühl und mein Herz begann schneller Blut zu pumpen. Die Hand des Braunhaarigen weilt währenddessen noch immer auf meiner Brust. Er spürte meinen Herzschlag. Meine Hände verkrampften sich in meinen Beinen. Mittlerweile wollte ich keine Antwort mehr hören. Der Gedanke zurück zu meinem Peiniger zu müssen, machte mich krank. „Ich glaube zu wissen was das ist", haucht er sanft in mein Ohr. Ich schluckte hörbar. „Du liebst mich", ergänzt er und ich wusste nicht wirklich was ich dazu sagen sollte. War das wirklich dieses Gefühl? Ich wusste nicht wie sich Liebe anfühlte, schließlich hatte man mich das gegensätzliche lehren lassen. Mein Körper bewegte sich nicht. Jedes Mal, wenn das Gefühl sich unangekündigt durch meinen Körper zog, schreckte ich immer zusammen. „Gefallen dir denn diese Berührungen? Wenn wir zusammen kuscheln, wenn du wie jetzt auf meinem Schoß sitzt oder du mir einen kleinen Kuss gibst?", beginnt er und ich war mit den ganzen Fragen etwas überfordert. Gefiel es mir? Schließlich war bei Paluten der einzige Ort, an dem ich mich sicher fühlte. Auch konnte ich so oft ohne Albträume von Ihnen schlafen, das konnte ich auch bei niemand anderen. Bei jemand anderen hatte ich ja auch nicht geschlafen. Und ihn zu küssen wie in diesem Film war ein Zeichen das ich ihn lieb hatte. Doch auch hier wusste ich, dass Paluten nicht sauer auf mich sein konnte und ich das doch auch öfter tun wollte. „Ja", flüsterte ich und betrachtete meine Hände, die sich auf meinem Schoß befanden.

Aber Wieso? -Kürbistumor-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt