2. Dezember

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Youngjo

Ich laufe gerade zu der großen Koppel rüber als ich nur noch sehe, wie die Herde im vollen Galopp hinter zu der Wiese rennt. Dann kann ich mich ja wieder rein setzten, denke ich mir und laufe schon zurück zum Reiterstübchen. Auf dem Weg kommt mir Hyojong entgegen "Hast du schon die Pferde reingebracht?" "Nein die sind gerade nach hinten gelaufen…" "Dann kannst du dir ja einen der Quaterhorses nehmen und reiten"

Zu den fünf Pferden rüber laufend schnappe ich mir noch ein Halfter und suche mir Jackson zum Reiten aus.

Ihn aus dem Paddock geholt bringe ich mich in Position und schwingen mich mit viel Schwung und an der Mähne festhaltend auf den Rücken des jungen Pferdes. Zusammen reiten wir dann zu einer großen Wiese.

Galopp ist so befreiend und beflügelt mich so, vorallem wenn ich die Arme ausbreite.

Piep. Piep. Piep. "Schnauze!" etwas angepisst bringe ich den Wecker meines Handys zum Schweigen. Was ein bekloppte Traum, Jackson ist noch nicht angeritten und allgemein macht der Traum jetzt nicht so viel Sinn und das Gespräch noch außenvorgdlassen  - aber es war ja auch ein Traum, die ergeben meist sowieso nicht so viel Sinn.

Mich fertig angezogen gehe ich mit Sunny raus in die Kälte und wir machen unseren alltäglichen Spaziergang, bevor ich los muss. Als wir wieder da sind füttere ich Sunny und mache mir meinen Ingwertee und genieße die paar Minuten bis ich mich auf den Weg machen muss.

8:25 Uhr. Okay, heute gehe ich mal pünktlich los zum Auto, damit ich nicht hetzen muss. Gemütlich ziehe ich mir meine Arbeitssachen an und putze Zähne.
Mist, 8:40 Uhr, und ich muss noch kratzen, weil ich die Frostschutzfolie vergessen habe.

"Na, wolltest du heute nicht pünktlich da sein" "Ja… hab es auch fast geschafft, aber dann musste ich die Scheibe noch kratzen, weil ich die Folie gestern vergessen habe auf die Scheibe zu machen und dann ist dieser blöde LKW-Fahrer auch noch der Meinung einen anderen Überholen zu müssen und bremst mich voll aus." "Du sollst ja auch nicht über die Autobahn wie ein Bekloppter rasen, sondern dich früh genug fertig machen und zum Auto gehen" "Jaja" gebe ich noch beleidigt von mir, biege schon in den Plattenweg ein.

Geparkt, das Licht ausgeschalten und mein Handy in meiner Hosentasche verstaut, steigen wir aus, ich schließe noch das Auto ab und schon geht die Arbeit los.

Mir Schal und Handschuhe angezogen, damit mir die Finger nicht abfrieren oder ich Halsschmerzen bekomme, füttere ich die Katzen und mache das Wasser für die sieben Ponys. Dies erledigt gehe ich mit Seoho zum Heulager, schnappe mir die Heugabel und löse Heu, damit ich es dann an die Pferde verteilen kann.

Seoho währenddessen nimmt sich Schaufel, Laubbesen und Schubkarre, um schon mal mit dem Ausmisten zu beginnen.

Fertig mit Füttern und mit kalten Händen gehe ich mit einer Schaufel bewaffnet zu Seoho und helfe ihm.

"Was ist mit deinen Handschuhen passiert?" fragt er und blickt auf meine nackten, roten Finger. "Ähm… die sind nass geworden" verlegen blicke ich mit sowieso schon roten Wangen von der Kälte in eine andere Richtung. "Wie sind sie dir denn nass geworden?" hackt der blonde mit einem belustigten Funkeln in den Augen nach.

"... Eddy hat sie mir vielleicht von den Fingern gezogen und eventuell in das Wasserfass getaucht…" ein schallendes Lachen vernehmen ich und schaue daraufhin ein bisschen säuerlich zu dem jüngeren rüber. "Das ist ganz und gar nicht komisch… meine Hände frieren mir jetzt ab." Mitleidig schaut mich Seoho an, scheint meinen leidenden Blick und meinen jammerden Ton in der Stimme bemerkt zu haben.

"Hier du kannst meine haben" reicht er mir seine zwei Handschuhe, die er ausgezogen hat. "Aber-" "Kein aber, ich hab noch ein Paar im Reiterstübchen und die gehe ich mir jetzt holen. Zieh sie dir schnell an, sonst verlieren sie noch die Wärme und dann sind sie auch kalt"

"Danke!" lächelnd blicke ich Seoho an, während ich sie mir über die gefrorenen Finger streifte, was mehr oder weniger gut funktioniert, doch alles, was er darauf sagt, ist "Lass sie dir aber nicht wieder von einem Pferd klauen"

"Machst du das Kinderreiten, dann gehe ich füttern. " "Ja klar, du hast ja gerade die Reitstunde gehabt."

"Okay, wer ist denn jetzt alles da? Momo, Mina, Sooyoung, Heeyeon" "Solji ist noch in der Halle ihren Helm wegbringen" berichte ich Hyuna, die gerade durchgeht, welche Ponys wir für heute brauchen. "Ah, da kommt sie ja. Okay, Heeyeon und Solji, ihr nehmt Mozart; Soojung, Momo und Mina, ihr seid Stöpselkinder. Ich denke ihr seid vollständig, dann könnt ihr schon die Ponys holen" wendet sie sich bei letzten Teil an uns.

Fröhlich erzählen die Kinder während wir die zwei Ponys holen und dann in der Reithalle am Putzplatz diese fertig machen. "Youngjo, kannst du uns bei den Hufen helfen. Mozart gibt sie uns nicht" "Aber natürlich, Solji"

Fertig gesattelt und aufgezäumt gehen die Kinder mit den Ponys in die Halle, Hyuna und ich folgen. "So ich geh dann mal  füttern." "Jap, bis gleich."

Als jedes der Kinder sein jeweils zugeteiltes Pony zwei Runden geführt hat, gurten wir nach und helfen ihnen beim Aufsteigen. "Momo, zeig mal den anderen den Parkour, den ihr aufgebaut habt" weist Hyuna an. Momo reitet auf Stöpsel den Weg durch den Parkour, den sie mit zwei anderen während der Wartezeit des Führens, aufgebaut hat und wir übermitteln, wenn sie zu leise spricht.

"Weißt du, ich bin letzte Woche schon 7 geworden." "Wow, dann bist du ja schon ein ganz großes Mädchen." "Ja, und ich kann auch schon meinen Namen schreiben." "Ohh, zeig mal." sich in den Sand kniend schreibt die kleine braunhaarige ihren Namen (MINA) in den Sand.

"Ich kann auch schon meinen Namen schreiben" ruft da ein weiteres Mädchen stolz, kniet sich ebenfalls in den Sand und fängt an ihren Namen zu schreiben.

"Was könnt ihr denn noch alles?" hinterfrage ich interessiert. "Ich kann auch schon den Namen meiner Schwester schreiben und zählen. Eins, zwei, drei, vier, fünf… " zählt die kleine an ihren Fingern bis 10 ab.

Ich unterhalte mich noch mit den Mädchen und passe nebenbei auf die anderen auf, helfe beim ab- und aufsteigen und rufe Tipps zu denen, die gerade reiten.

"Heeyeon, du musst größere Bögen reiten, so kleine sind nicht gut für die Ponyhufe! Sooyoung, setz dich mal gerade hin und ziehe nicht so an den Zügeln, das tut Stöpsel in Mund weh! "

Fertig mit der Reitstunde bringen wir die Ponys wieder zum Putzplatz und zäunen sie ab, halftern sie und binden sie an. Seoho, der mit füttern fertig ist, hilft beim Abgesattelt, dann wird nochmal über das Fell gebürstet, der Sand in die Halle gefegt und aufgeräumt, bevor wir die zwei wieder zu den anderen bringen.

Alles erledigt und die kleinen wieder ihren Eltern übergeben sind fertig für heute. Seoho und ich verabschieden uns und schon geht es wieder nach Hause.

1.1 K

Ich hoffe es ist nicht allzu langweilig.

Adventskalender // HwanjoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt