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„Tut euch euer Kopf auch so verdammt weh?" Ich setzte mich gegenüber von Ron an den Tisch, welcher seinen Kopf zwischen den Händen hielt und jammernd vor seinem Essen saß. Überraschenderweise ging es mir wirklich gut. Ich hatte weder Kopfschmerzen noch war mir irgendwie übel gewesen und das, obwohl ich die Getränke von Hermine zu mir genommen hatte.
Hermine, welche sich nun neben mich gesetzt hatte, begann mit Ginny auf Ron einzureden. „So viel wie du getrunken hast? Ein Wunder, das du überhaupt noch gerade sitzen kannst." Ich grinste und sah wie Ron empört zu Hermine sah und dann versuchte Mitleid von Harry zu bekommen, welcher allerdings selbst etwas neben der Spur war.
„Hermine?" Sie wendete ihren lächelnden Blick von Ron ab und sah zu mir. „Was genau hast du mir gestern ins Getränk gemacht?" „Was ich dir ins Getränk gemacht habe?" Sie begann breit zu grinsen. „Hm, eigentlich Garnichts. Ich wollte dich bloß etwas ärgern, damit du mal was lockerer wirst. Wieso, ist irgendwas passiert?"
Ich schüttelte den Kopf und kratze mich ertappt am Nacken. „Ach quatsch, nichts ist.." Bevor ich meinen Satz beenden konnte hörte man ein erschrockenes Einatmen von Ron und die Blicke meiner Freunde wanderten verwirrt zu ihm. „Y/n? Was ist das da an deinem Hals?"
Alle Blicke wanderten zu mir und ich merkte wie mir die Röte ins Gesicht schoss. „Was meinst du?" Während alle Blicke weiterhin auf mir ruhten, spürte ich wie sich jemand auf den Platz neben mir setzte und sah, wie sich ein weiterer Rotschopf neben Ginny fallen ließ. „Was ist denn mit euch los? Ihr seht so aus als hättet ihr ihr wisst schon wen gesehen." Fred blickte neugierig in die Runde und meine Gedanken wanderten zurück zur letzten Nacht. Fred hatte mich verdammt nochmal markiert und ich hatte vergessen es zu verstecken.
„Y/n hat gestern jemanden auf der Party aufgerissen!" zischte Ron empört und durchbohrte mich mit seinen Blicken. „Dein Hals ist voller Knutschflecken! Wer zum Teufel war das? Ich werde ihn höchstpersönlich umbringen. Niemand vergreift sich verdammt nochmal an meiner besten Freundin."
Ich wollte im Boden versinken und starrte auf den Teller vor mir. „Was? Du hast noch einen anderen Liebhaber außer mir?" Fred hatte spielerisch den Arm um mich gelegt und grinste mich frech an. Er sollte bloß still sein. „Fred, das ist nicht lustig. Das ist eine absolut ernste Situation." Ron funkelte seinen Bruder böse an und sah durch den Raum. „Wer war es? Jemand aus Gryffindor oder doch aus einem anderen Haus?"
Ich sah zu George, welcher mich wissend angrinste und schüttelte Freds Arm von meiner Schulter. Ginny unterbrach Ron und schlug ihn gegen die Schulter. „Ron, Y/n ist alt genug, um ihre Entscheidungen zu treffen und wenn sie es erzählen will, dann kann sie das machen. Mach nicht so ein Drama auf." Ich nickte ihr dankend zu und schaute zu wie sich Ron beleidigt seinem Essen widmete, aber dennoch den Raum nach möglichen Personen absuchte.
Ich atmete erleichtert auf. Niemand hatte nur den kleinsten Verdacht auf Fred und das sollte auch so bleiben. So wie Ron ausgeflippt war, wollte ich nicht sehen, wie er reagieren würde, wenn er wüsste, dass es sein eigener Bruder gewesen war, welcher meinen Hals so verunstaltet hatte.
Alle hatten sich wieder ihrem Essen zugewandt und ich war überrascht wie schnell das Thema vom Tisch war. Ich griff nach meiner Tasse als sich Fred zu meinem Ohr beugte und mir zuflüsterte „Sie müssen wohl etwas besser aufpassen Miss Evans, oder willst du das unser kleines Geheimnis so schnell auffliegt?" Ich funkelte ihn böse an und gab ihm unter dem Tisch einen Tritt. Er zischte auf und ballte seine Hand kurz zu seiner Faust. „Das hab ich wohl verdient."
Mein Blick blieb weiterhin auf seiner Hand liegen und man konnte deutlich kleine Wunden darauf erkennen. Meine Wut verschwand innerhalb von Sekunden. „Was ist mit deiner Hand passiert?" Ich sah zu ihm hoch und so schnell er konnte legte er sie auf sein Bein, sodass sie aus meinem Blickfeld verschwand. Warum war mir das gestern nicht schon aufgefallen? Naja, wahrscheinlich weil ich mich eher darauf konzentriert hatte wo seine Hände waren und was sie machten.
Ich schüttelte leicht meinen Kopf und sah ihn abwartend an. „Nichts worüber du dir sorgen machen solltest." Er wich meinen Blick aus und sah für einen kurzen Moment zum Nebentisch. Mir war sein Blick nicht entgangen und ich folgte ihm. Draco. Natürlich, ich hätte es mir denken können.
„Du hast Draco geschlagen?" Mein Zischen war etwas lauter als gedacht und Ron mischte sich mit ins Gespräch ein. „Fred hat was gemacht?" Ich wartete immer noch auf seine Antwort als sich auch George sich dazugesellte. „Draco hatte es aber auch wirklich verdient." Ich schüttelte meinen Kopf und stand vom Tisch auf. Fred sah besorgt zu mir hoch. „Ich weiß ich hätte das nicht machen sollen"
Ich fing an frech zu grinsen und schlug ihm gegen die Schulter. „Tja, Draco tut so ein Schlag ins Gesicht auch mal gut, aber denkt dran man sollte sich besser nicht mit meinem Haus anlegen." Er atmete erleichtert aus und Ron schlug grinsend mit ihm ein. „Ich mach mich dann jetzt mal auf den Weg. Hab heute noch viel zu erledigen."
Ich verabschiedete mich von meinen Freunden und war gerade dabei die große Halle zu verlassen, als ich am Handgelenk zurückgezogen wurde. Fred stand vor mir und bevor ich fragen konnte was er noch wollte drückte er mir einen kleinen Zettel in die Hand und verschwand wieder zu den anderen.
Ich machte mich auf den Weg zu meinem Raum und öffnete den Zettel. Mit einer unleserlichen Schrift stand dort nur ein Satz. „Du und ich, Astronomieturm um Mitternacht."
...
Ich nahm meine Bücher und wollte mich auf den Weg zur Bibliothek machen, um mich dort mit Hermine zum Lernen zu treffen, als es an meiner Tür klopfte. Eigentlich erwartete ich niemanden. Verwundert öffnete ich die Tür und erblickte Draco.
„Draco, ist alles gut? Was machst du hier?" Ich zog die Tür hinter mir zu und blieb vor ihm stehen. Er war größer als ich, aber kein vergleich zu Fred. „Ich hab euer kleines Gespräch mitbekommen." Ich zog meine Augenbrauen zusammen. Wovon sprach er?
„Euer Tisch war beim Frühstück nicht wirklich leise." „Ach, du redest davon, dass Fred dir auf die Nase geschlagen hat?" „Was? Woher..?" Oh. Das hatte er offensichtlich nicht gemeint. „Nein verdammt" zischte er wütend. „Ich rede davon, dass du dich mit jemand anderem vergnügt hast."
„Und wo genau liegt jetzt das Problem?"
Ich war nicht in der Stimmung das Thema erneut aufzugreifen. Das Gespräch, bzw. die Fragen von Ron am Morgen hatten mir eindeutig gereicht. „Wo das Problem ist?" Draco war einen Schritt nähergetreten und zog mich an meinem Handgelenk näher zu sich. Meine Bücher rutschten mir aus der Hand und fielen zu Boden, aber das schien er nicht mal zu bemerken.
„Ja Draco, wo das Problem ist!" langsam wurde ich wütend und ich versuchte mein Handgelenk aus seinem Griff zu lösen, doch das brachte ihn nur dazu noch fester zuzupacken.
„Das Problem ist, dass ich es absolut nicht mag, wenn du herumläufst und dich von irgendjemanden flachlegen lässt. Mach doch direkt die Beine für jeden breit."Mit all meiner Kraft riss ich meinen Arm los und schubste ihn ein paar Schritte zurück. Was zum Teufel war in ihn gefahren? Ich bückte mich und hob langsam meine Bücher auf, ohne meinen Blick von ihm zu lösen. Langsam schloss ich die Lücke zwischen uns und stand nun so nah vor ihm, dass mein Mund sein Ohr fast berührte.
Meine Stimme war nur ein Flüstern, aber dennoch sprach ich deutlich und meine Stimme triefte nur so vor Wut. „Ich werde es dir das Alles jetzt nur einmal sagen und du solltest es schleunigst in deinen hübschen Kopf bekommen, sonst kannst du dir unsere Freundschaft schenken und ich werde dir dein Leben zur Hölle machen." Er schluckte und nickte leicht.
„Erstens wirst du mich nie wieder so anfassen wie du es gerade getan hast. Zweitens wirst du nie wieder so mit mir Sprechen und so einen Mist von dir geben. Und drittens, ich bin nicht dein beschissenes Eigentum. Wir sind nicht mehr zusammen und was ich mit wem mache ist meine eigene Sache. Du hast kein scheiß Recht dich einzumischen oder zu urteilen, wenn du absolut nichts weißt. Haben wir uns verstanden?"
Er räusperte sich kurz und nickte. „Y/n.." „Lass es. Ich will dich heute nicht mehr sehen" und mit diesen Worten ging ich an ihm vorbei und machte mich auf den Weg zur Bibliothek. Als ich in den Gang trat, schlich sich eine kleine einsame Träne über meine Wange, denn egal wie stark ich auch schien, seine Worte hatten mich getroffen.
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The Secret (Fred Weasley FF)
Fanfiction"Küss mich. Küss mich ein letztes mal und gib einfach nur vor, dass das Ganze hier, nein, dass ich dir etwas bedeute." Was passiert, wenn du einfach nicht die Finger vom Bruder deines besten Freundes lassen kannst und immer mehr Probleme deutlich we...