Sicht: Leser
Ich öffnete langsam meine Augen, als ich die kalte Farbe des Krankensaals erkannte und einen unangenehmen, aber ertragbaren Schmerz über meiner linken Augenbraue spürte. Sofort kamen meine Erinnerungen an das Quidditch Spiel zurück. Harry hatte den goldenen Schnatz gefangen und Slytherin hatte verloren. Verdammt.
Als Ron bemerkte das ich wach war zog er mich stürmisch in seine Arme. „Y/n. Wie fühlst du dich? Geht es dir gut?" Ich sah an meinem Körper herunter. Ich hatte immer noch meine Quidditch Ausrüstung an sah aber unverletzt aus. „Ja Ron. Mir geht's gut. Was ist überhaupt passiert?"
Ich sah mich im Raum um. Auf meinem Nachttisch standen verschiedene Karten mit Besserungswünschen. Ohne sie anzusehen, schob ich die Karten mit einer Hand in den danebenstehenden Müll und sammelte die Süßigkeiten ein. Ich brauchte keine Mitleidskarten. Ich lebte noch und so wie es aussah war ich größtenteils unverletzt.
„Nachdem Harry den goldenen Schnatz gefangen hatte, wurdest du von nem Klatscher umgehauen. Draco wollte dich noch warnen, aber der ist wie aus dem Nichts gekommen. Hättest nichts machen können." Ich nickte und stand langsam auf. Wie konnte ich aus so einem Fall überhaupt noch stehen? Ich blickte zu Ron der nun ebenfalls aufgestanden war und mich prüfend ansah.
„Hätte Fred dich nicht aufgefangen, wärst du jetzt glaube ich nicht so munter. Hab meinen Bruder noch nie so schnell reagieren sehen. Vor allem nicht für irgendeine aus Slytherin." Empört schlug ich ihm gegen die Schulter. „Hey! Ich bin nicht irgendeine aus Slytherin." Ron lachte kurz auf und legte einen Arm um meine Schulter. „Das weiß ich doch, war einfach nur komisch zu sehen, wie mein Bruder sich um dich gekümmert hat."
Bei dem Gedanken daran, dass Fred mich gerettet hatte, schoss mir die Röte ins Gesicht. Ich drehte mich von Ron weg und hoffte das er meine Reaktion nicht gesehen hatte.
Nach einer kurzen Untersuchung von Madam Pomfrey durften Ron und ich gehen. „Wo sind eigentlich alle anderen?" Wir waren auf den Weg zu den Gemeinschaftsräumen doch von meinen Freunden war niemand in Sicht. „Madam Pomfrey hat alle weggeschickt. Wollte nicht so viele Leute im Weg stehen haben, aber ich hab ihnen versichert, dass du es überleben wirst." Ich nickte kurz. Ich war froh, dass nur Ron da gewesen war. Er wusste, dass mir eine so kleine Verletzung nichts ausmachte und konnte mich immer schnell auf andere Gedanken bringen.
Er räusperte sich kurz, um meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn zu lenken. „Ich weiß, dass du absolut nicht erfreut darüber bist, dass Gryffindor gewonnen hat, aber wir hatten für heute Abend ne kleine Siegesfeier geplant. Dachten uns du willst vielleicht dabei sein. Gehörst ja schließlich auch irgendwie zum Team."
Ron kratze sich verlegen im Nacken und musterte mich. Er hatte Recht. Erfreut war ich über unsere Niederlage nicht, aber beim nächsten Mal würden wir sie schlagen. Dennoch freute ich mich für meine Freunde, schließlich mussten sie ja auch mal das Gefühl von Erfolg spüren.
„Natürlich bin ich dabei. Ich muss doch Harry gratulieren. Ich meine ohne ihn hättet ihr absolut verloren." Ich grinste Ron frech an, welches er erwiderte. „Du bist wirklich unglaublich y/n" „Unglaublich toll? Ja, ich weiß." Er begann zu lachen und fing plötzlich an mich zu kitzeln. Wie zwei kleine Kinder rannten wir kichernd durch die Gänge und fast hätte ich es geschafft unsere Niederlage zu vergessen.
Nachdem ich den letzten Dreck von mir gewaschen und mich für die Feier fertiggemacht hatte, machte ich mich auf die Suche nach Draco. Seit dem Spiel hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Auf dem Weg zum Gruppenraum, begegnete ich mehreren Schülern, welche sich nach meinem Zustand erkundigten. Warum zog eigentlich jeder so ein Gesicht? Mir war nichts Schlimmes passiert und das nächste Spiel würden wir für uns entscheiden. Slytherin gab sich nicht so leicht geschlagen.
Ich fand den Blonden neben Blaise auf dem Sofa sitzen. Als er mich erblickte stand er auf und zog mich in eine feste Umarmung. „Das nächste Spiel werden wir gewinnen y/n. Mach dir keine Gedanken." Erleichtert legte ich meinen Kopf auf seine Schulter. Er war der Erste, der mich nicht fragte, wie es mir ging und mir Hoffnung gab. Er wusste, dass mir das ganze unangenehm war. „Natürlich werden wir beim nächsten Mal gewinnen." Ich sah hoch und zuckte kurz zusammen.
„Was zum Teufel ist mit deinem Gesicht passiert?" Auf Dracos Nase war ein Verband und es sah aus als hätte ihm jemand mitten ins Gesicht geschlagen. Vorsichtig hob ich meine Hand und strich über sein Gesicht. Er drehte sich weg und setzte sich wieder neben Blaise, welcher mir kurz zunickte. „Nicht ist passiert. Bin einfach ungünstig vom Besen gefallen als ich den Schnatz fangen wollte."
Mir war der Blickkontakt zwischen Blaise und Draco nicht entgangen. Es war offensichtlich, dass er mir etwas verheimlichte, aber ich würde es auch ohne ihn herausfinden. Ich nickte nur und blickte ihn mit zusammengezogenen Brauen an. Ihm war bewusst, dass ich ihm die Geschichte nicht abkaufte.
„Wofür hast du dich eigentlich so schick gemacht?" Dracos Blick wanderte über meinen Körper und eine Gänsehaut breitete sich langsam aus, doch sie war anders, als wenn Fred mich ansah. Schon wieder drifteten meine Gedanken zu dem Rotschopf und ein warmes Gefühl breitete sich in mir aus. Er hatte mich gerettet. „Für mich natürlich" witzelte Blaise, welcher nur einen warnenden Blick von Draco zugeworfen bekam. Ich sah wieder zu Draco und begann zu grinsen. „Wüsstest du wohl gerne. Tja, du kannst mir ja nicht erzählen was mit deiner Nase passiert ist, also kann ich dir auch leider nicht erzählen, wofür ich mich so schick gemacht habe."
Ich drehte mich um und ging grinsend zu Tür, den Blick von Draco auf meinem Rücken konnte ich deutlich spüren. Ich wusste, dass es ihm nicht gefiel, wenn ich ihm etwas verheimlichte, aber manche Sachen gingen ihn einfach nichts an. Ich verließ den Raum und machte mich auf den Weg zum Gryffindor Gemeinschaftsraum, nichts ahnend, dass der Abend noch anders verlaufen würde als gedacht.
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The Secret (Fred Weasley FF)
Hayran Kurgu"Küss mich. Küss mich ein letztes mal und gib einfach nur vor, dass das Ganze hier, nein, dass ich dir etwas bedeute." Was passiert, wenn du einfach nicht die Finger vom Bruder deines besten Freundes lassen kannst und immer mehr Probleme deutlich we...