Kapitel 3

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Sicht: Leser

Es stand das erste Spiel des Jahres zwischen Gryffindor und Slytherin an. Ich saß neben Draco am Tisch und trank meinen Tee als ich sah wie die Zwillinge die Halle betraten und sich neben Ron und die anderen setzten. Draco folgte meinen Blick und ein böses Grinsen schlich sich auf seine Lippen. „Es wird heute so ein Vergnügen sein diese Wiesel zu zerstören".

Ich atmete gestresst aus. Ich konnte nur noch an die Wette mit Fred denken. „Nenn sie nicht immer so." Er wendete seinen Blick zu mir und blickte mich von der Seite an. „Bist du etwa nervös?" Ich nickte und sah kurz zu meinen Freunden herüber, welche gerade über irgendetwas lachten. „Ich hab einfach das Gefühl, dass es heute schwieriger als sonst werden könnte."

Draco strich mir eine Strähne aus meinem Gesicht und seine Hand blieb einen Moment länger auf meiner Wange liegen. Ich spürte einen weiteren Blick auf mir und sah zum Nebentisch. Fred durchlöcherte mich mit seinen Augen und die Berührung von Draco schien ihm gar nicht zu gefallen. Seit dem Vorfall im Abstellraum, hatten wir nicht mehr gesprochen. Ich drehte meinen Kopf leicht weg und ließ ihn auf den Tisch fallen.

Seit Draco und ich uns vor ein Paar Monaten getrennt hatten, verstanden wir uns zwar besser als vorher, aber immer wieder bemerkte ich, dass er in mir weiterhin mehr als nur eine gute Freundin sah, wohingegen meine Gedanken nur noch bei einer Person waren. Der Person, der ich der gesamten Woche aus dem Weg gegangen war.

„Mach dir nicht so viele Sorgen. Ich fang heute einfach, wie sonst auch, den Schnatz und wir gewinnen das Ganze." Ich hob meinen Kopf und schenkte ihm ein kleines Lächeln. „Danke Draco." Er nickte mir zu, erwiderte mein Lächeln und wir widmeten uns wieder dem Frühstück.

Nur noch 15 Minuten und das Spiel würde beginnen. Wie immer fühlte ich mich so als würde ich vor Aufregung zerplatzen. Ich nahm meine letzten Sachen und machte mich auf dem Weg zu den anderen als ich Schritte hinter mir hörte.

Hinter mir stand kein anderer als Fred Weasley, welcher mich kokett anlächelte. „Würde ich es nicht besser wissen, könnte man glatt denken, dass du mir aus dem Weg gehst." Ich sah zu ihm hoch. Seinen Blick traf den meinen und als er keine Antwort bekam zog er eine Augenbraue hoch. „Du gehst mir wirklich aus dem Weg? Angst ich könnte mich für deine kleine Racheaktion revangieren?"

Sein Blick brannte förmlich auf meiner Haut und an alles was ich denken konnte war der Wunsch von seinen Lippen auf meinen. Ich musste mich zusammenreißen. Wie konnte mich seine bloße Anwesenheit so aus der Fassung bringen? Vorher hatte er doch auch nicht so eine Wirkung auf mich gehabt. „Ich... ich.." stammelt ich vor mich hin. Ich biss mir auf die Lippe. Jetzt konnte ich nicht mal mehr wie ein normaler Mensch sprechen.

Fred trat ein paar Schritte auf mich zu und seine Hand hob sich zu meinem Kinn. „Das war ganz schön frech von dir, was du da abgezogen hast, aber keine Sorge, ich bin dir nicht böse." Mein Herz pochte immer stärker und ich wusste ich musste irgendetwas sagen. Ich räusperte mich kurz und trat einen Schritt zurück. „Ich bin dir nicht aus dem Weg gegangen. Wieso sollte ich auch? Ich weiß du kennst es wahrscheinlich nicht, aber ich musste die Woche viel lernen und für das Spiel trainieren."

Er grinste. Warum grinste er? Er sollte sofort damit aufhören, denn allein sein Grinsen brachte mich erneut aus der Fassung. „Da bin ich ja beruhigt, aber glaub mir, das viele Training wird trotzdem nicht verhindern, dass ich unsere kleine Wette gewinnen werde." Ich zog die Brauen zusammen. „Das wünscht du dir doch nur." Er trat erneut einen Schritt näher und beugte sich zu mir herunter. „Oh, du weißt genau was ich mir wünsche."

Ich atmete scharf ein und bevor ich antworten konnte, hört ich hinter uns jemanden meinen Namen rufen. Draco. Ich sah kurz zu Fred, welcher mich förmlich mit seinen Blicken auszog, bevor ich mich umdrehte und in die Richtung von Dracos Stimme ging. „Viel Glück. Ihr werdet es brauchen" hörte ich noch Fred, bevor ich um die Ecke ging. Ich musste gewinnen. Um jeden Preis, denn diese Genugtuung konnte ich dem Rotschopf nicht geben.

Ich sah auf die Punktzahlen. Es stand 110 zu 90 für uns, aber es war ein knappes Rennen. Der Schweiß tropfte vor Anstrengung von meiner Stirn und das Adrenalin ging durch meinen ganzen Körper. Meine Aufmerksamkeit ging wieder zum roten Quaffel, welcher in diesem Moment in meine Arme ging.

Meine Reaktionen waren gut und so schnell ich konnte flog ich zum Gegnerischen Tor. Ich wusste, dass ich treffen würde, denn egal wie sehr man mich mochte oder hasste, jeder wusste, dass ich immer mein Ziel traf. Wirklich immer. Ich holte aus und warf, doch kurz bevor der Ball das Tor traf wurde ich von lautem kreischen abgelenkt.

„Harry Potter hat den goldenen Schnatz gefangen!" Bevor ich unsere Niederlage überhaupt realisieren konnte hörte ich einen weiteren Ruf „y/n Pass auf!". Ich sah hoch doch, bevor ich reagieren konnte traf mich ein Klatscher im Gesicht und alles um mich herum wurde Schwarz.

Sicht: Fred

Meine Freude über unseren, und damit auch meinen persönlichen Sieg gegen y/n, verschwand komplett als ich den schrei von Draco hörte und nur noch sah wie y/n ein paar Meter vor mir von einem Klatscher getroffen wurde. Mein Gehirn setzte aus und so schnell ich konnte flog ich in ihre Richtung. Ihr bewusstloser Körper war währenddessen nach vorne gekippt und nun dabei komplett vom Besen in die Tiefen zu fallen.

Kurz bevor sie auf den Boden aufschlug, fing ich sie auf. Mein Herz blieb für einen kleinen Moment stehen, als ich ihren Körper in meinen Armen hielt und langsam zum Boden flog. Ihr Kopf hatte eine etwas größere Platzwunde, aber ansonsten sah sie unverletzt aus.

Dieses Mädchen spukte seit Wochen in meinem Kopf herum und sie so zu sehen, gefiel mir überhaupt nicht. Ich strich mit meinem Daumen kurz über ihre Lippen und dachte daran, wie sie mich damit vor einer Woche fast in die Pfanne gehauen hatte. George, welcher mich nach unserer Trennung vor dem Gemeinschaftsraum gesucht hatte, konnte mich gerade noch vor dem unangenehmen Aufeinandertreffen mit Filch bewahren.

Vorsichtig legte ich sie auf den Boden ab, bevor mich eine Hand an der Schulter packte und mich von ihr wegriss. „Fass sie nicht an Weasley". Draco stand hinter mir und starrte mich mit hasserfülltem Blick an. Ich konnte nicht leugnen, dass er denselben Blick von mir abbekam.

„Was ist eigentlich dein beschissenes Problem" feuerte ich zurück und der kleinere wurde noch wütender. „Das fragst du noch? Du bist mein beschissenes Problem und jetzt fass zum Teufel nochmal y/n nicht an." Ich spürte wie die Wut in mir aufkochte, als ich auf meiner Schulter eine Hand spürte. George hatte sich hinter mich gestellt, während Ron y/n hochhob und sie Richtung Krankenflügel trug.

Hinter Draco hatte sich Blaise aufgestellt und wieder einmal fragte ich mich, wie y/n mit solchen Leuten befreundet sein konnte. „Ich sag dir jetzt mal eins Malfoy. Mir ist es absolut Scheißegal was du zu sagen hast und wenn ich y/n das Genick rette, dann hat dich das absolut nichts anzugehen." Der kleinere blickte noch wütender drein als Blaise nach vorne trat und nickte.

„Danke dafür Weasley, hast ihr wahrscheinlich wirklich ein paar Knochenbrüche erspart." Ich merkte, wie ich ruhiger wurde. „Tja so ist unser kleiner Freddie halt eben. Rettet auch mal den Gegnern den Arsch." George grinste und versuchte mich von Draco wegzuziehen. „Lass dich nicht provozieren. Wir sollten jetzt wirklich nach y/n schauen. Ron wartet sicher schon".

Ich nickte doch, bevor ich mich umdrehen konnte zog mich Dracos Hand erneut zurück und er zischte mir ins Ohr: „Du bist ein nichts für sie Weasley. Nur der Bruder ihres besten Freundes und mehr wirst du auch nie sein. Und merk dir eins, ich bin der, dessen Namen sie am Ende des Tages stöhnt, also hör auf sie mit deinen Blicken auszuziehen, denn sie gehört mir". Ich spürte noch die Hand von George, welche versuchte mich zurückzuhalten, bevor ich ausholte und dem blonden mitten auf die Nase schlug.

The Secret (Fred Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt