Eine Reise für Zusammenhalt Teil 4

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„So, was machen wir jetzt?", fragte ich demotiviert.
„Deine Mutter kann das doch so gut, ich dachte du auch!", Feli war kurz vor Verzweiflung.
Wir standen in der Küche, die wir freundlicherweise von Maria zur verfügung gestellt bekommen, wo wir einen Kuchen backen sollten, Nämlich den Kuchen, den wir fürs zu spät kommen machen mussten. Das konnte ja heiter werden. Feli konnte, wenn das überhaupt möglich war, noch schlechter backen als ich.
„Ich kann mir doch nicht mal ein Ei brutzeln. Schon vergessen?"
„Ja, aber ich doch auch nicht!"
Ich überlegte noch fieberhaft, was wir machen konnten, da ging Feli zielstrebig auf ein Regal zu, holte altes was ihr in die Finger kam raus und stellte es auf die Arbeitsplatte vor uns. Dann nahm sie sich die schon bereit gestellte Schüssel und begann wahllos alles hinein zu kippen. Marmelade, Mehl, Schokoladenstreusel und Dosen Mandarinen. Dabei vergaß sie die Soße vorher abfließen zu lassen. Naja, wird wohl nicht so schlimm sein. Also ging ich zum Kühlschrank und kam mit Milch, Butter und Eiern zurück. Auch das wurde hinzugefügt.
„Ich glaub wir haben irgendwas vergessen. Nur was?", meinte ich nachdenklich.
„Ah, ich weiß:Hefe!", kam mir meine Freundin zur Hilfe und begann auch sofort in einer Schublade zu kramen.
„Hefe? Hieß das nicht anders?"
„Nope!", meinte Feli nur und schüttete die Hefe hinein.
„Aber das ist ja voll wenig. Sonst braucht man doch viel mehr", gab ich zu.
„Wir können ja noch was nehmen", schlug meine beste Freundin vor und gab noch ein Päckchen hinzu.
Wir schoben, nachdem wir alles vermengt und in eine Form gegossen hatten, wir fanden leider nur eine riesige, den Kuchen in den Offen und stellten ihn auf 180 Grad.
„Wie lang muss der da eigentlich bleiben?", fragte nun Feli.
„Vielleicht so 30 Minuten, dann können wir ja mal schauen."

Und do warteten wir und unterhielten uns dabei. Dann machten wir auf und uns schlug ein eigenartiger Geruch entgegen. Als wir den Kuchen rausholten staunten wir nicht schlecht. Er war riesig geworden, außerdem konnte man komische Stückchen im Teig erkennen und besonders schön sah er auch nicht aus.
„Wir haben unser Bestes gegeben, das passt schon so", beschloss Feli, nahm eine Gabel und bohrte sie in das Gebäck. Als sie das Besteck wieder rauszog war kein Teig mehr dran.

„Irgendwie sieht er hässlich aus", murmelte meine Freundin und ich musste ihr da leider Recht geben.
„Ich hab eine Idee. Wir machen dieses komische Marzipanding da drauf und schon ist die mega."
Und so machten wir es. Fondant fanden wir in einer Schublade und starteten mit dem Ausrollen. Aber auch das stellte sich als nicht so einfach heraus. An manchen Stellen war er zu dick, an manchen zu dünn, auf der einen Seite hubbelig und auf der anderen zerrissen.
Schließlich hatten wir keine Lust mehr auf den Kampf mit dem Essen und streuten einfach eine Unmenge an Puderzucker drauf. Wir bugsierten den klumpigen Haufen auf einen Teller und schauten uns um. Die ganze Küche sah aus wie ein Schlachtfeld. Puderzucker klebte an den Wänden, Dosen lagen herum und Schüsseln stapelten sich in der Spüle.
Seufzend machten wir uns an die Arbeit, diesen Saustall zu entsorgen.

Eine geschlagene Stunde später traten wir den Weg in den Gemeinschaftsraum an. Schließlich musste das Kunstwerk noch probiert werden. Angekommen stellten wir den Kuchen auf dem Tisch ab und ließen uns auf der Couch nieder.
„Lecker, ich hab voll hunger!", rief Cosima.
Die anderen, alle außer Feli und ich, stimmten zu. Helena holte ihr Taschenmesser raus während ich Pappteller an alle verteilte.
Helena schnitt an und jeder bekam ein Stück.
„Was ist das eigentlich für ein Kuchen?", wollte Laura misstrauisch wissen.
Ich wollte gerade antworten, da kam Feli mir zuvor:
„Das ist ein uraltes Familienrezept, allerdings hat es noch keinen Namen. Ihr könnt euch ja einen ausdenken."
Ich verdrehte nur die Augen. Typisch Feli.
„Ok, auf drei! Eins, zwei, drei!"
Wir alle nahmen einen großen Bissen und am liebsten hätte ich alles wieder ausgespuckt. Erst kam ein leichter Schoko Geschmack , danach Marmelade im Abgang mit Mandarinen  und etwas schrecklich Süßem. Der Nachgeschmack war allerdings extrem bitter. Ich schüttelte mich. Helena spuckte das Zeug ganz ungeniert wieder auf den Teller und meinte:
„Das ist das widerlichste was ich je gegessen habe. Allerdings..."
Schnell sprang sie auf und brüllte:
„Kesselmann! Herkommen!"
Sofort kam er angerannt.
„Ja?"
„Siehst du den Kuchen? Das ist meine absolute Lieblingstorte. Willst du mal probieren?"
Er bejahte sofort. Und so kam es, das Kesselmann noch drei weitere Stücke aß. Er wollte Helena natürlich gefallen und behauptete, er würde den Kuchen auch lieben. Wir kicherten dabei hinter vorgehaltener Hand. Doch die Schwärmereien von Helenas Verehrer zogen auch andere an und nach einigen Minuten hatte sich die ganze Klasse mit Leonard um uns versammelt und wollten auch ein Stück, welches sie natürlich sofort bekamen. Niemand, wirklich kein einziger mochte es, außer Consti. Er verschlang vier Stücke und bat auch darum, noch eins mitzunehmen. Alle schauten ihn verwirrt an. Kein Wunder, es schmeckte grauenhaft.

Um 17 Uhr gingen alle ins Zimmer. Doch auch fünf Stunden später war ich noch nicht müde. Ich hatte einfach das Gefühl, das noch was interessantes passieren würde und ich jetzt nicht schlafen durfte. Also zog ich mir eine flauschige Jacke über den Schlafanzug, der nur aus einer kurzen Hose und einem T-Shirt mit der Aufschrift ,Let me sleep' bestand.
Auf leisen Solen schlich ich hinaus und wanderte ein bisschen durchs Schloss. Dann ließ ich mich auf das Fensterbrett fallen, genau dieses, wo ich auch Max und Leonard belauscht hatte. Dort ließ ich meine Gedanken schweifen. Doch plötzlich ertönte ein Geräusch hinter mir.
„Kannst du auch nicht schlafen?", fragte eine Stimme hinter mir und ich wandte mich um.

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