Kapitel 17

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In den Pausen hatten die beiden keine Gelegenheit zu reden, Luca war mit seinen Freunden beschäftigt und Ferdinand musste in den Pausen immer noch schnell seine Hausaufgaben erledigen, da er in letzter Zeit Schule sehr vernachlässigte und sie demzufolge noch nicht erledigt hatte.

Als der Unterricht vorbei war, packten die beiden, wie als hätten sie es ausgemacht, ihre Sachen extra langsam zusammen, um wenn niemand mehr da war gemeinsam den Raum zu verlassen. ,,Hey." sagte Luca und kam langsam auf Ferdinand zu. ,,Na? Tut mir echt leid wegen gestern, kommt nicht mehr vor. Ich schwöre." sagte Ferdinand und schaute Luca dabei in die Augen. Luca lächelte. ,,Alles gut, wie gesagt hab mit nur Sorgen gemacht."

Ferdinand nickte. Die beiden verließen gemeinsam den Klassenraum. ,,Heute ist Donnerstag, wir haben noch Stimmbildung und Klavier." erwähnte Ferdinand so nebenbei, als sie die Treppen herunter liefen. ,,Ohr neee, Fred bitte erinnere mich bloß nicht daran." stöhnte Luca. Ferdinand zuckte mit den Achseln, er hatte selber wenig Lust darauf.

Die nächste halbe Stunde saßen sie wieder vor dem Klavierraum und unterhielten sich. Es tat so gut sich einfach mal wieder normal zu unterhalten. Sie saßen nebeneinander und waren trotz dessen, dass sie schon sehr viel Zeit miteinander verbracht hatten und intim miteinander waren, unruhig, weil die Nähe des anderen sie immer noch nervös machte.

Nach zehn Minuten Unterhaltung folgten zwanzig Minuten knutschen. Wieder absurd, im Sitzen in der Schule auf dem Gang. Aber es störte niemanden, da die Schule komplett leer war. Es war ein unglaubliches Gefühl die Nähe zu spüren und sich wieder so nah zu sein. Sie wurden unterbrochen, als die Tür zum Klavierraum aufging und eine Person heraus trat.

Die beiden fuhren noch rechtzeitig auseinander. Es war Karl. Luca glaubte er hatte es nicht gesehen, irgendwie hoffte er es. ,,Der nächste bitte." grinste Karl und deutete au Ferdinand. Ferdinand hatte immer nach Karl Unterricht. Ferdinand schnappte so schnell wie möglich seinen Rucksack und seine Jacke, sprang auf, zwinkerte Luca noch einmal fröhlich zu, so dass Karl es nicht sehen konnte, und betrat den Klavierraum.

Nach dem Unterricht kam er wieder heraus. Er machte sich auf den Weg nach Hause. Als er das Schulgelände verließ, sah er wenige Meter von ihm entfernt Luca und Karl laufen. Karl hatte wahrscheinlich nach dem Unterricht auf in gewartet, sodass sie zusammen nach Hause gehen konnten. Ferdinand wusste nicht, was er machen sollte. Es war komisch in dem geringen Abstand hinter ihnen zu laufen ohne sich bemerkbar zu machen, allerdings war es auch seltsam jetzt etwas schneller zu laufen, um die beiden einzuholen. Er wollte Luca nicht in unangenehme Situationen bringen, indem er einfach bei seinen Freunden oder auch nur Karl hinein platzte.

Aber irgendwie konnte Luca wieder seine Anwesenheit auch durch diese Entfernung spüren. Er drehte sich um und lächelte. Er zog Karl am Ärmel und befahl ihn stehen zu bleiben. Ferdinand holte die beiden ein. ,,Ey, wie gehts?" fragte Luca. ,,Äh gut?" antwortete Ferdinand verwirrt. Er hatte überhaupt keinen Plan, wie sie jetzt in Anwesenheit Karls miteinander agieren sollten. Die drei liefen nebeneinander her. Ferdinand in der Mitte.

Luca flüsterte leise in Ferdinands Ohr, sodass Karl es nicht hören konnte: ,,Lass so tun als würden wir uns nicht kennen, ist bestimmt lustig." Ferdinand grinste. ,,Und warum seit ihr noch so lange in der Schule?" fragte er deswegen die beiden unwissend. ,,Hatten noch Musikunterricht." antwortete Karl. Ferdinand nickte. ,,Stimmt, hatte Luca vorhin erwähnt. Haben ja zusammen gewartet."

,,Sag mal Ferdinand, du scheinst ganz korrekt, Luca hängt ja in letzter Zeit ab und zu mit dir rum, hast du Bock morgen mal wieder zu ner Party aufzutauchen?" fragte Karl Ferdinand. Luca lachte. ,,Ey ja, gute Idee, bei Karl, so ne Standard Party, wie vor ein paar Wochen die." ,,Ah ja, klar hab Bock." Ferdinand und Luca sahen sich an. Karl schaute geradeaus. Luca zwinkerte. Ferdinand grinste. ,,Fred...äh Ferdinand und ich werden morgen sicher zusammen kommen, wohnen ja in der Nähe." Luca grinste nun auch. ,,Genau, wir könne ja noch vorher zusammen rumhängen." fügte Ferdinand hinzu. Die beiden sahen sich immer noch an und grinsten.

,,Ja und verschiedene Dinge tun." ergänzte Ferdinand. ,,Ja, wie zum Beispiel.." ,,Ok Stopp Leute." mischte sich Karl ein. ,,Schön wenn ihr dann noch miteinander rumhängen wollt und verschiedene Dinge tun wollte, aber eigentlich wollte ich dich Luca fragen, ob du mit mir die Party vorbereitest und du gerne auch Ferdinand." ,,Nee sorry Karl, haben schon was vor, sind beschäftigt." lehnte Luca den Vorschlag ab und sah wieder Ferdinand, der immer noch grinste. ,,Ok. Bitte führt euren Dirty Talk wo anders ohne mich weiter, das ist ja widerlich." sagte Karl und sah die beiden mit hochgezogenen Augenbrauen an. ,,Äh was für Dirty Talk Junge." widersprach Luca. ,,Wir unterhalten uns wie jeder normale Mensch." ,,Haha genau. Ich glaubs auch." sagte Karl. ,,Ja eben, was für Dirty Talk, das ging nicht mal in die Richtung, was willstn du jetzt." erwiderte auch Ferdinand. Luca und Ferdinand versuchten sich gemeinsam ununterbrochen zu rechtfertigen für die zwei Sätze, die sie vorhin ausgetauscht hatten. Karl musste lachen.

,,Jungs jetzt beruhigt euch mal, alles gut. Ich muss jetzt auch mal abbiegen. Man sieht sich morgen" sagte er und verschwand auch schon an der nächsten Kreuzung. ,,Was war das." sagte Ferdinand und blickte Luca an. Luca zuckte mit den Schultern und nahm Ferdinands Hand. ,,Dass Fred, war Karl."

Just another rainy sunday afternoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt