Kapitel 26

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Die fünf standen vor ihrem Klassenzimmer. Luca und Ferdinand sahen sich an. Schon wieder Flashback. ,,Äh. Hat jemand ne Idee was wir sagen?" fragte Oscar. Niemand sagte was. Es war immer noch viel zu anstrengend zu reden. Verkatert, zu wenig Schlaf und in den gleichen Klamotten wie gestern und heute Nacht.

Luca sah Ferdinand. ,,Mach einfach wieder die Tür auf." sagte er. Ferdinand nickte nur. ,,Ey warte mal. Ist heute nicht dieses Projektding mit der Para?" fragte Karl. Stimmt, hatten sie natürlich vergessen. Projekttag mit der Parallelklasse zum Thema Drogen. Wie ironisch.

Ferdinand zuckte nur mit den Schultern und klopfte einmal und machte dann die Tür auf, trat aber nicht ein. Die fünf standen nebeneinander vor der Türöffnung und blickten in das Klassenzimmer. Wieder schaute sie jeder an und noch ein paar Leute mehr. Der gesamte Raum war voll mit Teenagern. Nach ein paar Sekunden gab sich Oscar einen Ruck und betrat das Klassenzimmer als erster.

Luca folgte ihm, danach Ferdinand, dann Karl und zum Schluss Joel. Die fünf standen nun nebeneinander vor der Klasse und der Parallelklasse und ein paar Erwachsenen, wahrscheinlich den Drogen Beauftragten . Jeder von ihnen hatte noch seine halb volle Kaffeetasse in der Hand. ,,Tschuldigung, äh wir sind zu spät." sagte Oscar.

Die anderen nickten und mussten grinsen, zu absurd diese Situation. Ihre Klassenlehrerin Frau Müller sah die fünf entsetzt an. ,,Meine Herren, vor allem Sie Luca und Ferdinand langsam reicht es mir. Nachsitzen alle fünf." Die Klasse kicherte. ,,Setzte euch." sagte sie und deutete auf die letzte Reihe, die einzigen freien Stühle in dem Raum.

Da die zwei zusammengeschobenen Tische nur vier Stühle hatte, sie aber zu fünft waren und Karl, Ferdinand, Oscar und Joel schon hingesetzt hatten, nahm sich Luca einfach einen Stuhl der im Raum rumstand.  ,,Jungs rückt mal ein bisschen zusammen." wies er die vier an, worauf sie anfingen mit ihren Stühlen durch die Gegend zu rücken.

,,Etwas leiser bitte dahinten." sagte die Frau vorne an der Tafel, die gerade einen Vortrag über Drogen und Alkohol hielt. Irgendwann hatte Luca es geschafft seinen Stuhl neben Ferdinand zu quetschen, der vorher ganz am Rand saß.

Die fünf Jungs saßen nun sehr gequetscht auf ihren Stühlen hinten in der letzten Reihe und nahmen sich ihre Kaffeetassen wieder in die Hand, die sie vorher auf dem Tisch abgestellt hatten, um die Stühle zu richten.

,,Schade ich hatte gedacht du setzt dich auf meinen Schoß." witzelte Ferdinand und beugte sich dabei leise hinter, um es Luca leise ins Ohr zu sagen. Luca lächelte. ,,Hätte ich verdammt gerne, aber ich glaube die anderen sehen das nicht so gerne." flüsterte er zurück.

Der Vortrag über Drogen und Alkohol ging weiter und die fünf Jungs taten so, als würde sie es unglaublich interessieren, was die Frau ihnen vorne erzählte. Sie hielten ihre Tassen in der Hand und schlürften extra laut den mittlerweile kalt gewordenen Kaffee um zu provozieren.

Zwischendurch nickten sie immer wieder mal interessiert und stellten extra provozierende Fragen. Nach einer viertel Stunde holte Oscar aus seinem Rucksack eine kleine weiße Flasche, die er unter dem Tisch aufschraubte.

Die anderen Jungs bekamen dies mit und hielten ihre Kaffeetassen unter der Schulbank zu Oscar hin, der daraufhin jedem ein paar Tropfen in den Kaffee unterzurühren. Die fünf grinsten und tranken weiter ihren Kaffee genüsslich und extra langsam aus.

Den gesamten restlichen Schultag verbrachten sie hinten auf ihrer Bank. Auch wenn die Parallelklasse nach diesem Block ihr Klassenzimmer verließ und es wieder genug Platz im Raum gab, weigerten sie sich von ihren Stühlen zu erheben. Es war einfach zu lustig.

Und da sie nicht bei ihren Lehren Unterricht hatten, sondern bei außerschulisch beauftragten Personen, sahen sie erstmal auch kein Problem dahinter. Außer in der Pause, da gingen sie kurz in die Cafeteria, um sich etwas zu essen zu besorgen, da sie abends und morgens nichts gegessen hatten. Während sie in der Cafeteria an einem Tisch saßen und ihre Brötchen aßen, telefonierten sie mit Arthur und Milan.

Beziehungsweise Ferdinand telefonierte mit den beiden und gab ihnen Anweisungen, wie sie die Wohnung zu verlassen hatten, da seine Eltern gegen Nachmittag zurück kommen sollten und er kein Bock hatte alles alleine aufzuräumen. Luca, Karl, Joel und Oscar machten sich währenddessen  extrem über Ferdinand lustig, wie in das Telefon brüllte, die beiden sollten nicht um ihn zu ärgern in der gesamten Wohnung noch Kondome zu verteilen.

Milan hatte nämlich noch ausreichend welche drüben, wie er nebenbei erwähnte, die er nur holen müsste. Als Milan den anderen erzählen wollte, warum er so viele da hatte, klingelte es bereits zu Stunde und die fünf mussten auflegen.

Alle außer Ferdinand waren ein bisschen enttäuscht. Sie hätten gerne die Kondomgeschichte gehört. Ferdinand war äußerst dankbar darüber, dass es geklingelt hatte, da er diese Geschichte kannte und man die Geschichte eigentlich wirklich niemanden zumuten konnte.

Just another rainy sunday afternoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt