Kapitel 24

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Die Gruppe hatte sich begrüßt, sich gegenseitig vorgestellt und sofort war klar, dass sich alle extrem gut verstanden. Irgendjemand schlug vor den Nachmittag gemeinsam zu verbringen.Sie verließen zu siebt das Krankenhaus, teilten sich Milans und Lucas Gepäck auf, dass jeder nur ein bisschen tragen mussten und machten sich auf den Weg zur Bushaltestelle.

,,Jungs. Ich würde sagen wir teilen uns auf." schlug Milan vor. ,,Die einen gehen mit zu Luca nach Hause, legen sein Gepäck ab und..." ,,... und besorgen anschließend etwas zum besaufen." vollendete Arthur Milans Satz. Milan grinste und nickte.

,,Genau. Und die anderen..." ,,gehen mit dir mit und besorgen bisschen Gras." vollendete nun Karl Milans Satz. Milan nickte wieder. ,,Ich geh mit Milan und ihr Jungs auch." bestimmte Karl und deutete dabei auf Arthur, Joel und Oscar.

Wahrscheinlich wollte er, dass Luca und Ferdinand kurz etwas Zeit für sich hatten. Luca und Ferdinand sahen sich an. Eine Millisekunde waren sie etwas angespannt, nachdem Luca Ferdinand jedoch fröhlich angrinste waren beide eher aufgeregt als angespannt.

,,Lange nicht gesehen." flüsterte Luca Ferdinand ins Ohr. Sie standen in der Gruppe extrem nah nebeneinander und berührten sich fast. Lucas nahe, leise Stimme lies Ferdinand nervös werden, obwohl er überhaupt keinen Grund hatte. Vielleicht hatte er auch einfach etwas Schiss, da sie seit dem Unfall nicht wirklich so nah miteinander geredet hatten oder sich außerhalb des Krankenhauses, außerhalb der piepsenden, blinkenden Geräten gesehen hatten.

Der Bus kam angefahren und Milan, Arthur, Karl, Joel und Oscar stiegen ein ohne sich noch einmal zu den beiden umzudrehen, da sie gerade in einer heißen Diskussion vertieft waren, ob Eistee Pfirsich oder Eistee Zitrone besser schmeckt. Bevor die Bustüren schlossen, brüllte Karl noch: ,,Jungs bringt ihr mir noch nen Eistee Zitrone mit?" ,,Alter...Pfirsich ist viel geiler." lachte Arthur und zeigte ihm seinen Mittelfinger.

Der Bus fuhr ab, Luca und Ferdinand standen nebeneinander mit Lucas Gepäck und beobachteten die anderen fünf, wie sie im Bus allen anderen Fahrgästen auf die Nerven gingen. Beide starrten dem Bus solange hinterher, bis er an der nächsten Kreuzung abgebogen war. Eine Minute Stille in der sie einfach nur nebeneinander standen. Sie sahen sich an.

,,Was magst du lieber?" fragte Luca auf einmal. ,,Hm?" schreckte Ferdinand hoch. ,,Eistee oder Pfirsich?" wiederholte Luca. ,,Pfirsich." antwortete Ferdinand. Luca lachte. ,,Gut. Ich nämlich auch." Luca setze sich in Bewegung, Ferdinand folgte ihm.

Die beiden gingen die Straße herunter auf dem Weg zu Lucas Wohnung. Tatsächlich wusste Ferdinand mittlerweile wo Luca wohnte, deswegen wunderte er sich, als Luca eine Querstraße zu früh abbog. Er sagte nichts und folgte ihm einfach. ,,Warte mal hier." sagte Luca und drückte Ferdinand sein Gepäck in die Hand. Luca lief in schnellem Schritt ein paar Meter nach rechts und betrat einen Laden.

Ferdinand stand etwas verwirrt herum und wusste nicht genau was er machen sollte, da Luca nicht erwähnt hatte was er nun vorhatte. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Luca wieder aus dem Laden heraus. Er versuchte sein Portmonee mit einer Hand wieder in seine Hosentasche zu stopfen, da er in der anderen Hand zwei Eistee Pfirsiche hielt.

Ferdinand fing an zu grinsen. ,,Ahaa. Danke." sagte er und nahm ihm die beiden Packungen aus der Hand. ,,Gern geschehen." sagte Luca und blickte Ferdinand. Auf einmal verspürte er das unglaubliche Bedürfnis ihn wieder zu küssen.

Also küsste er ihn. Langsam und in Ruhe. Er war glücklich, irgendwie.  ,,Ich bin froh, dass du wieder da bist." sagte Ferdinand. ,,Ja? Bist du?" ,,Hm. Die letzten Tage in der Schule waren seltsam." erklärte Ferdinand. Die beiden gingen nun die Straße wieder zurück Richtung Lucas Haus.

,,Inwiefern?" hakte Luca nach. ,,Karl und ich haben uns ziemlich gut verstanden." Luca blickte Ferdinand an und lächelte. ,,Ziemlich cool." Ferdinand erzählte Luca von den letzten paar Tagen. Welche Gerüchte an der Schule herum gingen, wie sich seine Beziehung zu Lucas Kumpels verändert hatte und wie cool er es fand, dass Luca Milan kannte.

Luca erzählte Ferdinand von den Tagen im Krankenhaus, wie Milan und er sich kennengelernt hatten und sich angefreundet hatten und was das für ein verdammt lustiger Zufall eigentlich war. Sie waren mittlerweile bei Lucas zu Hause angekommen. Luca schloss die Haustür auf und die beiden traten ins Treppenhaus. ,,Welche Etage?" fragte Ferdinand. ,,Ganz oben." lachte Luca. Ferdinand stöhnte genervt.

,,Fred? Ich muss dir was sagen." sagte Luca und wurde auf einmal unglaublich ernst." Ferdinand sah ihn an. ,Äh ja?" ,,Wer als erster oben ist." sagte Luca, lies seine Tasche fallen und rannte hoch. Ferdinand verdrehte die Augen, rief ,,Arschloch", schnappte sich Lucas Sachen und sprintete die Treppe ebenfalls hoch. Er nahm zwei Stufen auf einmal und versuchte Luca einzuholen. Ganz oben angekommen ließen sie sich beide auf den Boden fallen.

Flashback. ,,Können wir bitte nicht immer diese Wettrennen machen?" schnaufte Ferdinand. ,,Wegen dir werde ich noch sportlich." Luca grinste und beugte sich vor. Er strich Ferdinand mit seinem Finger über die Lippen. ,,Ich bin so froh, dass du da bist." flüsterte er. Ferdinand blickte ihm in die Augen und nickte. ,,Ich bin übrigens auch in dich verliebt." sagte er.

Luca sah ihn fragend an. ,,Hast du mir vor zwei Wochen oder so gesagt. An dem morgen als du bei mir übernachtet hast." Beide lachten. Ferdinand stand auf und hielt Luca seine Hand hin, sodass er sie greifen konnte und sich hoch ziehen konnte. Luca schloss die Wohnungstür auf und sie betraten die Wohnung. ,,Hallo? Jemand zu Hause? Ich bin wieder da." rief Luca in die Wohnung.

Aus der Küche kamen Lucas Eltern. ,,Schatz, wie schön dich wieder zu sehen. Alles gut gelaufen? Bist du gut aus dem Krankenhaus gekommen?" fragte seine Mutter. Luca nickte und seine Mutter zog ihn in eine Umarmung. Lucas Vater kam lächelnd auf Ferdinand zu und hielt ihm seine Hand hin. ,,Schön dich kennenzulernen Ferdinand." Lucas Mutter nickte ihm auch freundlich zu.

Ferdinand schüttelte die Hand. ,,Ja. Mama Papa das ist Fred. Also Ferdinand. Also äh ihr nennt ihn Ferdinand nicht Fred. Ich nenn ihn Fred das wäre komisch." Luca lachte nervös. ,,Ja." sagte Ferdinand. ,,Äh ich bin Lucas.." fing Ferdinand an. ,,Er ist mein Freund. Mama, Papa..." Luca blickte seine Eltern immer noch nervös an. ,,Genua. Fred..äh also Ferdinand ist mein Freund."

Sein Vater sah die beiden überrascht an, seine Mutter lächelte immer noch. ,,Wiiirklich?" fragte Lucas Vater überrascht. Lucas Mutter schlug ihn mit der Hand auffällig unauffällig an die Hüfte. ,,Schaatz!" zischte sie leise. ,,Wir freuen uns sehr dich kenne zu lernen." sagte sie extrem freundlich und nickte den beiden wieder zu. ,,Ja, dann...wollt ihr mal reinkommen und wir trinken gemeinsam einen Tee?" fragte sie die beiden.

,,Äh, ne. Wir wollten eigentlich nur meine Sachen ablegen, mal hallo sagen und direkt wieder los. Ich habe gerade erst Freds Freunde kennengelernt und die scheinen ganz nett." Luca zwinkerte Ferdinand zu. ,,Genau. Wir müssen uns noch gegenseitig bekannt machen. Die warten schon." half Ferdinand Luca weiter. Luca nickte eifrig. ,,Genau, deswegen müssen wir jetzt los." Luca zog Ferdinand am Ärmel aus der Tür.

,,Danke nochmal und war nett Sie kennengelernt zu haben." sagte Ferdinand noch schnell, bevor sie aus der Tür raus waren. Lucas Eltern standen immer noch perplex neben einander im Flur. Plötzlich ging die Tür wieder auf und die beiden kamen wieder herein.

,,Ach ja und. Wir wollten den anderen einen Eistee spendieren und...äh...ich war ja jetzt im Krankenhaus und hab deswegen mein Taschengeld nicht bekommen?" Luca druckste herum. Lucas Mutter drehte sich sofort um und kramte aus irgendeinem Sparschwein 20 Euro heraus.

,,Hier, bitte." lächelte sie die beiden an. ,,Gut, danke. Hab euch lieb." sagte Luca und nahm Ferdinand diesmal bei der Hand als sie die Tür zum zweiten Mal hinter sich schlossen.

Just another rainy sunday afternoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt