Teil 7:

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Nachdem wir eine Weile gegangen waren und eine Menge gesprochen hatten, kamen wir wieder zurück zu meiner Wobnung. Wir blieben vor der Haustür stehen.Dann fragte er schließlich:

"Hast du eine Entscheidung gefällt?", fragte er mit der angenehmsten Stimme, die ich jemals gehört hatte.

Ich schluckte und begann, an meiner Entscheidung zu zweifeln.

"Ich habe mir die ganze letzte Nacht Gedanken darüber gemacht.

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Also gestern war ich nur diejenige, die am Bett gesessen ist und ein Buch gelesen hat. So wie ein ganz normaler Mensch. Und heute muss ich entscheiden, ob ich dieses Leben abbrechen möchte, oder nicht. Dazu kommt dann noch das Risiko, dass ich, wenn ich nicht mitgehe, wahrscheinlich umgebracht werde. Aber irgendwie gefällt mir mein kleines unerfülltes Leben hier. Ich kann hier nicht so schnell weg. Verstehst du?"

Er nickte verständnisvoll.

"Ja. Das tue ich wirklich."

"Bleibst du trotzdem hier?"

"Ich selbst muss zurück in die USA,  aber ich habe hier viele Augen und Ohren. Sie werden zusehen, dass dir nichts geschieht."

Ich nickte um zu zeigen, dass ich auch verstand, wovon er redete.

Und das tat ich nun wirklich nicht. Was er sagte, verstand ich vielleicht,  aber die Situation verstand ich ganz und gar nicht.

"Ich werde dann wieder hineingehen, es ist kalt. Bleiben wir in Kontakt? "

Ich lächelte ihn an.

"Unbedingt. Ich werde dir schreiben."

"Warte, du hast doch meine Handynummer gar nicht..."

Dann schaltete ich.

"..Oh. Einen Brief, schon klar."

Wir grinsten uns an.

"Auf die altmodische Art.", meinte er.

"Altmodisch ist gut.", sagte ich und sah ihm in die Augen.

Dann war es still. Wir waren still, sogar die Autobahn in der Nähe schien wie abgeschaltet.

"Ich werd dann jetzt reingehen.", sagte ich in einem langsamen Ton.

"Hat mich wirklich sehr gefreut, dich kennenzulernen, Julia."

"Ebenso.", sagte ich lächelnd und nickte leicht mir meinem Kopf.

Ich drückte die Türklinke und ging hinein.

"Hi Mom.", sagte ich.

"Hi. Alles okay? Wie...hast du dich entschieden?"

Die Frage prallte mehr oder weniger von mir ab.

Durch die Glaseinsätze unserer Haustür könnte ich erkennen, dass Elijah die Treppen hinunter ging. Ich ging in mein Zimmer und sah dort die fertiggepackten Taschen.

Doch als ich das sah, fuhr es in mich, wie ein Blitz.

Das war falsch. Es war verdammt nochmal falsch, ihn gehen zu lassen.

Ich rannte zurück zur Tür und riss sie auf, dann schrie ich hinunter auf den Parkplatz, auf dem Elijah gerade in sein Auto steigen wollte:

:"Elijah!"

Er sah zu mir herauf.

"Hast du doch noch Platz für mich?"

Ich war mir sicher, ihn lächeln gesehen zu haben.

"Immer."

A venit honos salutem ∞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt