Teil 17:

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Sonnenstrahlen weckten mich am nächsten Morgen. Ich streckte mich und genoss die Fülle des riesengroßen Bettes. Der (ich wollte jetzt schreiben whole xD Zu viele englische Videos) ganze Raum strahlte in weiß.

Ich stand auf und machte mich einem bisschen Makeup vorzeigbar, da ich nicht wie von Zauberhand unverschmiert geschminkt am Morgen aufwachte. Ich zog Jeans und einen mir viel zu weiten Pulli an, sowie Socken und Sneakers.

Dann atmete ich tief durch, bis ich mich dazu überredete, aus meinem Zimmer zu gehen.

Mein Magen grummelte und ich hatte Hunger. Wäre ich zuhause, würde ich mir jetzt ein Brot mit Käse machen. Aber jetzt...ich hoffte, es würde mich jetzt nicht jeder bedienen.

Ich ging hinunter in den Raum, in dem wir am Vortag zu Abend gegessen hatten. Auf dem Weg dorthin hielt ich Ausschau nach einem der Brüder, aber ich sah niemanden.

Dort, wo ich gesessen hatte, lag auf dem Tisch ein Zettel. Auf ihm stand:

Julia.
Mein Bruder ist in seinem Atelier. Ich erledige noch etwas. In der Küche steht dein Frühstück. Wenn du magst, kannst du es gerne aufwärmen. Ich bin bald zurück.
Elijah

Er hat doch gekocht ., ging es mir durch den Kopf.

Ich ging gleich in die Küche um nachzusehen.

Ein Teller mit Pfannkuchen stand auf der Ablage. Daneben eine Flasche, auf der Ahornsirup stand.

"Typisch amerikanisch.", sagte ich zu mir selbst.

Eigentlich freute ich mich darüber, aber er hatte mich schon wieder bedient, und ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich es hasse, wenn mich jemand bedient.
Ich muss das zu Wort bringen, dachte ich lachend.

"Guten Morgen.", riss mich jemand aus den Gedanken. Und dieser jemand war niemand geringeres als Klaus, der am Kücheneingang lehnte.

"Oh, Guten Morgen."

Ich lächelte in seine Richtung.

"Hast du gut geschlafen?", fragte ich, als mir nichts besseres mehr einfiel und widmete mich den Pfannkuchen, die ich in die Mikrowelle schob und den Timer stellte.

Ich hörte ihn lachen.

"Das letzte Mal, dass mich jemand das gefragt hat, ist lange her."

Ich lehnte mich gegen einen der Küchenschränke und erwiderte auf den Boden grinsend  :

"Geht doch nichts über ein bisschen Smalltalk."

Er lächelte unauffällig.

"Was hast du dir gedacht, als mein Bruder bei euch war und er mit deiner Mutter dir alles über dich erzählt haben?"

Ich sah nachdenkend an die Decke.

"Ich weiß nicht... wenn du jetzt erwartest, dass ich dir sage, dass ich Angst hatte, muss ich dich enttäuschen. Ich fühlte mich ein kleines bisschen hintergangen, aber sonst... ein Teil von mir wusste, wie ich denke, schon, dass ich keine  normales Leben haben würde."

Er nickte.

"Du sagtest, du hattest keine Angst. Auch nicht vor Elijah?"

"Weshalb sollte ich Angst vor Elijah haben?", fragte ich amüsiert.

"Weil er ein Vampir ist."

Ich zog die Augenbrauen hoch.

"Wenn das so ist, müsste ich ja höllische Angst vor dir haben.

Du bist Vampir und Werwolf."

"Und warum hast du keine Angst? "

Ich nahm die Pfannkuchen aus der Mikrowelle und stellte sie schnell auf einer der Arbeitsplatten ab, der Teller war heiß.

"Ich weiß, dass ihr mich nicht verletzen würdet.

Entschuldige bitte, wenn ich das Thema sprenge,  aber kannst du mir sagen, wo das Besteck und die Teller sind? Ich hab in der Küche noch null Orientierung."

Er lachte und holte einen Teller aus einem der oberen Schränke und gab ihn mir und zeigte auf eine Schublade direkt vor mir.

"Da drinnen ist das Besteck."

"Danke." Ich nahm eine große Gabel heraus und ging mit den Pfannkuchen, dem Teller und der Gabel zum Esstisch.

Ich merkte erst, als ich schon dort war, dass Niklaus mit den Ahornsirup nachtrug.

"Danke."

"Keine Ursache.", meinte er lachend und stellte sie auf den Tisch.

"Kann ich dich etwas fragen?"

"Natürlich, Liebes."

Ich setzte mich und stach mit der Gabel in einen der Pfannkuchen und legte ihn auf den Teller.

"Euer Vater- wieso geht er auf euch los?"

Ich musterte ihn.

Sein Blick verdunkelte sich, was ihn aber nicht davon abhielt, mir zu antworten.

"Weißt du, mein Vater geht weniger auf uns alle los. Er hat es auf mich allein abgesehen."

"Wieso das?"

Elijah hatte es mir schon erzählt.

"Hat Elijah dir das nicht schon erzählt?"

"Doch, aber ich würde es gerne von deiner Sichtweise hören.

Ich urteile nicht gerne über jemanden, wenn ich seine Sicht nicht kenne."

Er sah halb zu Boden und begann anschließend, zu erzählen.

"Ich war ein uneheliches Kind meiner Mutter. Mein leiblicher Vater war ein Werwolf, weswegen ich ein Hybrid bin. Mein Vater hatte es immer auf mich abgesehen. Im Schwertkampf und im echten Leben."

"Im Schwertkampf?"

Er nickte.

"Er wollte mich unbedingt stark machen. Ich durfte keine Schwächen zeigen, auch nicht als Kind.

Eines Nachts ging ich mit meinem kleinen Bruder Henrik zu den Werwölfen, um sie zu beobachten, wenn sie sich bei Vollmond verwandelten. Sie entdeckten uns und ...töteten ihn." Er schluckte.

"Er hat dich dafür verantwortlich gemacht? Das ist nicht fair. Ihr wart noch Kinder. Das war ein Unfall."

"Nun ja, mein Vater scheint das anders zu sehen.

Aber danke für dein Mitgefühl."

Er wollte sich umdrehen und den Raum verlassen.

"Niklaus, das ist meine ehrliche Meinung. Nicht nur mein Mitgefühl."

Er nickte lächelnd und ging.

Ich schüttelte den Kopf und tropfte ein Bisschen von dem Sirup auf meine Pfannkuchen.

Als ich hinbiss, verstand ich, warum es allen so gut schmeckte.

A venit honos salutem ∞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt