Teil 9

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Ich bekam Harry heute nicht mehr zu Gesicht deswegen legte ich mich früh hin. Das Gästezimmer lag im Erdgeschoss genau unter Harry seinem Schlafzimmer. Auch hier war alles ziemlich kahl, lediglich ein Bett und ein Schrank stand darin, aber das würde genügen. Da mich der Tag ziemlich emotional mitgenommen hatte musste ich wohl relativ schnell eingeschlafen sein. Doch das hielt nicht lange an.

Ich wurde von lautem Geschrei geweckt, völlig verwirrt schreckte ich hoch und fiel dabei leider aus dem Bett. Mit einem dumpfen Knall kam ich auf den Boden auf worauf hin ich richtig wach war. Ich schaute mich im Zimmer um, wo kam dieser Lärm her. Die Schreie wurden nicht weniger, bis ich endlich realisierte das sie aus Harrys Zimmer kommen mussten.

Ich sprintete die Treppen hoch und musste aufpassen das ich nicht hin flog und stützte förmlich in sein Zimmer. Harry saß kerzengrade im Bett, hatte die Augen geschlossen und schrie aus voller Brust und aus seinen Augen lief eine Träne nach der anderen.

Ich ging langsam zu ihm hin. „Harry" flüsterte ich. Er griff nach meiner Hand die ich auf seine Schulter gelegt hatte und zog mich zu sich ins Bett. Er drehte mich so das ich auf dem Rücken lag und er über mir. Ich merkte das er schweiß nass geschwitzt war, seine Locken hingen wild und nass an seinem Gesicht.

„Harry ich bin es, Louis." Ich berührte ihn wieder leicht an der Schulter. Erst jetzt sah ich das er die Augen öffnete und in meine Blickte. Ich konnte den Shock in seinen Augen erkennen, als er erkannte wen er da unter sich liegen hatte. Er wich sofort zurück und setzte sich an die Bettkante. Seine Kopf vergrub er in seinen Händen.

„Sorry" wisperte er leise „Das wollte ich nicht."

„Ist schon gut" ich setzte mich neben ihn.

„Ich habe nicht gesehen das du es bist"

„Wen hattest du denn erwartet?" wollte ich von ihm wissen.

„Ich weiß es nicht, ich hab wohl schlecht geträumt und normal ist niemand da der mich aus diesen Träumen rausholt"

Noch immer liefen Tränen an seiner Wange runter, ich konnte dem drang nicht widerstehen und wischte sie ihm mit meinem Zeigefinger weg. Er zuckte leicht zusammen, doch lies die Berührung zu. Ich nahm sein Kinn in meine Finger und drehte seinen Kopf zu mir, ich zwang ihn mich anzusehen.

„Was hast du geträumt, erzähle es mir" ich versuchte ihn mit einem leichten Lächeln zu ermutigen.

„Ich weiß es nicht mehr." Doch das funkeln in seinen Augen verriet mir das er mir nicht die Wahrheit sagte.

„Ok, soll ich dir etwas zu trinken holen oder etwas anderes?" Ich beließ es dabei, ich hoffe das er irgendwann so weit war das er sich mir öffnete. Ich konnte verstehen warum er es momentan nicht konnte. Er musste mir vertrauen, ich musste ihm zeigen das er mir Vertrauen konnte. Und vielleicht brauchte das Zeit. Ich hatte mir vorgenommen ihn nie wieder links liegen zu lassen, dafür bedeutete er mir zu viel. Ich war einfach nur dumm gewesen das ich unsere Freundschaft geopfert habe.

„Nein, ich brauch nichts, ich werde versuchen weiter zu schlafen" Er legte sich zurück in sein Bett und ich erhob mich von seiner Bettkante und wollte Richtung Tür gehen als ich seine Stimme hörte.

„Louis?"

„Mmh?"

„Würde es dir etwas ausmachen wenn du hier bleiben könntest. Ich meine du musst nicht weil ... du weißt schon, wir sind eigentlich keine Freunde. Ach vergiss es, es war eine blöde Idee"

Ich ging langsam in Richtung Bett „Ja klar kann ich bleiben"

Trotz das es dunkel war vernahm ich ein leichtes lächeln auf seinen Lippen. Er rückte auf die andere Seite vom Bett und ich legte mich zu ihm. Wir waren beide darauf bedacht uns nicht zu berühren und relativ schnell vernahm ich einen regelmäßigen Atem was mir deutete das Harry eingeschlafen war. Ich konnte mir es nicht nehmen lassen, bevor ich ebenfalls ins Land der Träume verschwand, ihm eine Locke aus seinem Gesicht zu streichen.

Ready to run (Larry Stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt