Teil 14

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Harry

Ich spürte die Schmerzen auf meiner Haut, ich hoffte das es mir half zu vergessen. Wie konnte ich nur so dumm sein und mich so provozieren lassen das ich ihm das brühwarm an den Kopf knallte. Ich war an allem Schuld, wahrscheinlich war er genaus angeekelt von mir wie es Simon damals war als er davon erfahren hatte.

Es wäre besser gewesen meine Mom hätte mich nicht gefunden, ich hätte einfach verrecken sollen. Ich war bereit gewesen, ich war bereit gewesen dieses beschissene Leben hinter mir zu lassen. Ich war für jeden eine Last gewesen, niemand wollte etwas mit mir zu tun haben. Es wäre für alle besser.

Warum hören die blöden Gedanken nicht auf. Ich setzte nochmal an, diesmal etwas tiefer. Ich wollte nicht mehr denken. Ich konnte nicht mehr klar denken. Warum war er wieder hier, es fing wieder alles von vorne an. Merkte er denn nicht das er an allem Schuld war. Nein das stimmte nicht, ich war an allem Schuld, ich war so dumm zu denken das mich jemand mögen könnte. Doch niemand konnte mich lieben.

Es brachte alles nichts, die Gedanken gingen nicht weg. Ich musste versuchen zu schlafen, den Tag heute vergessen.

Ich versuchte zur Ruhe zu kommen, doch unter mir hörte ich Geräusche. Ich versuchte mich darauf zu konzentrieren und ich konnte ein leises wimmern hören. Es war Louis, war er am weinen? Warum war er noch hier, ich habe ihm doch gesagt das er gehen sollte. Er hätte normal schreiend weg rennen müssen nachdem ich ihm gesagt hatte was mit mir los war.

Ich war schuld das er jetzt weinte, es war immer meine Schuld. Wie sollte ich jetzt einschlafen ohne daran zu denken das er wegen mir sich schlecht fühlte. Ich machte alle in meinem Umkreis traurig.

Ich konzentrierte mich nochmal auf die Geräusche doch ich konnte nichts mehr hören, er war bestimmt eingeschlafen.

Ich sah das meine Türklinke langsam und leise nach unten gedrückt wurde. Ich wollte nicht mit ihm reden deswegen tat ich so als ob ich schlafen würde. Ich hörte wie er den Raum betrat und aufs Bett zukam. Dann vernahm ich das rascheln meiner Bettdecke und schon presste sich sein Körper von hinten gegen mich.

Er hatte nicht gemerkt das ich noch wach war. Er strich mir mit seinen Fingern die Haare aus dem Gesicht. „Es tut mir so leid" flüsterte er ehe er seinen Arm um mich schlang.

Langsam schlief ich ein, seine nähe half mir trotz allem, das ich friedlich schlafen konnte.


Den nächsten morgen öffnete ich meine Augen und musste gegen die einfallende Sonne blinzeln. Ich spürte Louis in meinem Arm liegen, der mich mit seinen blauen Augen anblickte.

„Sorry, ich wollte dich nicht wecken" aber er bewegt sich nicht von mir runter.

„Hast du nicht"

„Harry?"

„Mmh"

„Erzähl es mir bitte"

Ich wusste das es soweit war und ich ihm eine Erklärung schuldig war. „Was willst du wissen?"

„Warum hast du das getan? Ich meine warum wolltest du nicht mehr Leben" er wirkte so schüchtern. Hatte er etwa Angst das er Schuld daran war? Aber wie konnte er das denken, niemand hatte Schuld außer ich selber.

„Ach Lou, warum denn nicht. Was soll ich denn noch hier. Ich bin für jeden eine Last und ich kam selber nicht mehr mit mir klar. Die Gedanken die in meinem Kopf waren gingen einfach nicht mehr weg und der einzige Ausweg war das ich es beenden musste. Damit alle wieder normal Leben konnten" Auch jetzt war ich noch der Meinung das es so war aber ich schaffte es immer wieder die Gedanken weitesgehend zu unterdrücken.

Er sah mich nicht an, er lag mit seinem Kopf immer noch auf meiner Brust, doch ich merkte das er weinte und ich fing an ihm langsam über den Rücken zu streicheln, er sollte nicht wegen mir weinen.

„Harry, sei bitte ehrlich, bin ich daran Schuld" seine Stimme zitterte

„Nein, ich war damals so unheimlich verliebt in dich gewesen und ich dachte du auch in mich. Ich habe mir vorgestellt wie wir ein Lebenlang zusammen bleiben würden und dann kamst du mit Eleanor. Ich mach dir keinen Vorwurf, du warst verliebt und dagegen kann man nichts tun. Doch für mich brach eine Welt zusammen. Ich überdachte mein ganzes Leben und dabei wurde ich immer weiter in einen dunklen Sumpf gezogen aus dem ich nicht mehr raus kam. Ich bekam Depressionen und nahm keine Hilfe an. Bis zu dem Tag als ich...." Ich stoppte kurz weil es mir schwerfiel darüber zureden. „Louis du musst verstehen, ich war ganz unten angekommen und sah keinen Ausweg mehr"

Nun stiegen auch mir Tränen in die Augen. Louis drehte sich mit den Kopf zu mir um mir direkt in die Augen zu blicken. „Wie ist es jetzt?"

Eine gute Frage, die ich selber nicht zu 100% beantworten konnte. „Es gibt gute und schlechte Tage" das enstprach zumindest der Wahrheit.

„Wer wusste davon?"

„Meine Mom, sie hatte mich gefunden und naja Simon weil ich für 3 Wochen in eine geschlossene Psychatrie gekommen bin"

„Oh Gott Harry, warum hatte uns denn niemand bescheid gesagt" Er setzte sich auf, er vergrub seinen Kopf in seinen Händen und schluchzte.

„Warum sollten sie, wir waren keine Freunde und Simon hielt es für sinnvoller das geheim zu halten damit wir die Fans nicht verkraulen. Deswegen musste ich auch nach unserer Pause wieder voll da sein, ob ich wollte oder nicht. Sie hatten mich in der Hand. Mit nur einem Satz hätten sie mich komplett zerstören können. Obwohl ich doch grade erst einigermaßen wieder mit mir selber klar kam."

„Sie haben nicht nur dich in der Hand Harry und es tut mir unheimlich leid was passiert ist. Ich wäre gerne für dich da gewesen"

„Wie meinst du das das sie dich auch in der Hand haben?" Jetzt war ich neugierig, was hatten sie gegen Louis.

„Ich muss dir was erzäheln..." doch das klingeln meines Handy unterbrach ihn. Auf dem Display erschien der Name „Teufel" .

„Warte Kurz Simon ruft an .... Ja?" Ich hasste seine Stimme. Ich hielt den Hörer etwas von mir um Louis mitzuteilen was er wollte.

„Er will das wir in einer halben Stunde ins Büro kommen. Alle" Ich sagte ihm das wir kommen und legte auf.

„Was wolltest du erzählen Lou?"

„Ach das kann warten" er bewegte sich von mir weg „Lass uns fertig machen" mit diesen Worten verlies er das Zimmer.

Ready to run (Larry Stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt