Teil 56

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Harry

Es ging mir immer besser. Ich hatte schon länger keine Alpträume mehr gehabt und auch nicht das Bedürfnis mich zu verletzen. Ich musste auch dazu sagen das mich meine Mom von allem versuchte Fern zu halten. Sie wollte nicht das ich wusste was in der Welt vor sich ginge, aus Angst das es mich überforderte. Sie konnte mir es zwar nicht verbieten aber ich tat es ihr und auch mir zu liebe. Ich hielt mich komplett aus dem Internet fern. Auch der Tv blieb weites gehend aus, dafür habe ich angefangen Bücher zu lesen. Ich hatte keine Ahnung wie tief man in so ein Buch einsinken konnte und wie sehr die Fantasie angeregt wurde. Es hatte für mich etwas beruhigendes.

Auch wenn lesen mich ablenkte so gingen meine Gedanken immer wieder zurück zu dem morgen nachdem ich Louis betrunken abgeholt hatte. Es war nun eine Woche her und ich hatte seit dem nichts mehr von ihm gehört. Er respektierte das wir uns momentan voneinander fern halten sollten. Doch das klang immer noch so falsch wenn ich mir versuchte das einzureden.

Hätte meine Mom nicht angerufen dann hätte ich nicht aufhören können. In dem Moment als ich ihn in die Augen blickte setzte mein Gehirn aus. Es gab nur noch ihn. Ich wollte ihn so sehr, ich musste ihn spüren. Seine weichen Lippen auf meinen, seine Zunge die mit meiner spielte. Sein leises Stöhnen als ich seine V Line mit den Fingerspitzen nachfuhr. Wie er für mich steif wurde als meine Hand immer weiter nach unten wanderte.

Alleine der Gedanke daran lies mein Puls schneller schlagen und ich merkte wie meine Hose immer enger an meiner Mitte wurde.

Ich musste schnell auf andere Gedanken kommen, ich durfte nicht so an ihn denken. Ich war der jenige der von ihm gegangen war, ich hatte nicht das Recht ihn als meine schmutzigen Gedanken zu benutzen. Es war eine Strafe die ich mir selbst erteilt hatte. Ich durfte nicht so an ihn denken.

Um mich Abzulenken nahm ich mein Buch und ging runter in den Garten. Es war ein sonniger Tag und die Temperaturen waren angenehm. An einem Baum gelehnt, stand unsere Bank, mitten in der Wiese, mit Sicht auf unser wunderschönes Haus. Ich konnte mich glücklich schätzen hier aufgewachsen zu sein. Meine Kindheit war ein Traum und ich war froh das ich immer wieder hier her zurück kommen durfte. Da mein Vater früh verstorben war, kämpften meine Mom und ich alleine gegen den Rest der Welt.

Als ich grade das Buch aufschlagen wollte hörte ich hinter mir ein rascheln. Ich drehte mich so das ich auf den Eingang sehen konnte und sah das Liam und Niall aus dem Auto ausstiegen.

„Hey Leute" Ich winkte sie zu mir rüber. „Was macht ihr denn hier?"

Sie kamen zu mir und Liam setzte sich mit auf die Bank und Niall lies sich vor mir im Gras nieder. „Wir müssen doch mal schauen wie es dir so geht" Niall fing an mit den Grashalmen zu spielen.

„Mir geht's gut. Hab jetzt angefangen zu lesen" ich hob das Buch etwas an, so dass sie es sehen konnten.

„Sehr schön Harold."

„Und bei euch, wie geht es euch?"

„Uns geht es gut, wir hatten die Woche ein Meeting mit dem neuen Management" erklärte Liam „Deswegen sind wir hier. Wir wollten dir davon erzählen. Deine Mom meine zwar das du nicht wieder zurück kommst aber für uns gehörst du dazu."

Er klopfte mir aufmunternd auf die Schulter.

„Natürlich möchte ich noch dabei sein. Ich liebe es zu singen und auf der Bühne zu stehen. Meine Mom hat einfach nur Angst aber das bekommen wir schon hin"

„Das ist schön zu hören und wir wollen es auch wirklich langsam angehen lassen. Wir haben besprochen das wir uns dieses Jahr ausschließlich darum kümmern ein neues Album zu produzieren und ein paar wenige Auftritte."

Als Liam mir erklärte was sie mit dem Management besprochen hatten wusste ich ganz genau das sie es mir zu liebe taten. Das sie es den Rest des Jahres so ruhig angehen lassen würden.

„Danke Jungs. Ich verspreche euch das ich wieder der Alte werde und dann an vorderster Front stehe"

„Nimm dir die Zeit die du brauchst" grinste mich Niall von unten an. „Ähm... hat zufälligerweise Louis mit dir geredet"

Verdutzt sah ich sie an. „Nein. Warum?"

„Dieser Volltrottel, war klar das er es dir nicht sagt." Seufzte er. „Dann sag ich es ihm halt" das war eher an Liam gerichtet, also ob er seine Zustimmung brauchte.

„Ja mach, er bekommt es eh nicht auf die Reihe"

„Häh. Was denn? Ich verstehe nur Bahnhof" Ich blickte verwirrt zwischen den beiden hin und her.

„Louis wird kein Vater. So jetzt ist es raus" Niall atmete hörbar aus.

„Bitte Was?" Ich glaub ich hatte nicht richtig verstanden.

„Ja Harry, Louis wird kein Vater sondern Max, ihr bester Freund. Sie hat Louis von vorne bis hinten verarscht. Angeblich weil sie in ihn verliebt ist" brachte mich Liam auf den neusten Stand.

„WAS? IHR WOLLT MICH DOCH VERARSCHEN?"

„Ne. Und wir haben ihm gesagt das er es dir sagen soll."

Mein Herz pochte heftig und eine Menge Emotionen strömten auf mich ein. Wie sollte ich mit dieser Nachricht umgehen. Wut, Trauer, Sorge waren nur drei der Dinge die ich empfand. „Wie geht es ihm?"

„Er kommt damit klar."

„Warum hat er es mir nicht gesagt?"

„Er hat Angst."

„Wovor hat er Angst?" ich verstand nicht warum Louis Angst hatte. Ich wäre doch genauso für ihn da gewesen.

„Davor das sich nichts ändert"

„Wie meinst du das?" ich war anscheinend schwer von Begriff.

„Wenn er es dir gesagt hätte und du ihn trotzdem abgewiesen hättest. Er hat Angst das in deinem Leben kein Platz mehr für ihn ist."

„Oh" ich hatte nicht gedacht das er so damit zu kämpfen hatte. Das er so eine Angst empfand. Aber nach alldem was passiert war hätte ich auch darauf kommen können. Ich Idiot. In dem Moment wird mir klar das ich einfach nur ein elender Idiot war. Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Ich konnte nicht ohne ihn, denn um vollends gesund und glücklich zu werden brauchte ich ihn. Er war das Glück in meinem Leben. Es war an der Zeit meiner Mom zu erklären das ohne Louis das alles hier nicht funktionierte. Und ich musste so schnell wie möglich zu ihm.

„Könnt ihr mir einen Gefallen tun" Beide nickten mir zu. „Könnt ihr mich zu ihm bringen. Gebt mir nur kurz Zeit das ich mit meiner Mom reden kann" Ohne auf eine Antwort zu warten ging ich Richtung Haus und hörte deswegen auch nicht mehr wie Niall zu Liam sagt.

„Endlich"

Ready to run (Larry Stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt